Zwischen den Zeilen gelesen, erhärtet sich der Verdacht, dass der Autor zu der Gruppe der Impfgegner gehört. Alle seine Argumente sind an den Haaren herbeigezogen und ähneln denen der Verschwörungstheoretiker. Körperliche Unversehrtheit? Der Staat (das sind wir alle) muss uns vor der Verbreitung von Viren und deren Träger schützen, das sind in erster Linie die Ungeimpften. Was weiß der Kommentator schon zum Ursprung der Masern und im Gegensatz zu Coronaviren? Ist er Virologe oder doch nur ein Journalist mit sehr wenig Fachwissen? Die anderen Argumente sind mir zu billig, um darauf einzugehen. Nur noch diese Bemerkung: Die STVO regelt den Verkehr, bei Verstößen können Strafen verhängt werden. Wird jeder bestraft, der eine rote Ampel oder ein Stoppschild überfährt? Eine 100-prozentige Kontrolle ist beispielsweise im Straßenverkehr nicht möglich und wird auch bei einer Impfpflicht nicht möglich sein. Also lassen wir diese Art von Hypothesen und Vermutungen und versuchen, durch Impfungen die Pandemie in den Griff zu bekommen.
Hans Günter, 97199 Ochsenfurt
Der Autor stellt den Eingriff in die körperliche Unversehrtheit (Impfpflicht) dem Ziel der Ausrottung des Coronavirus gegenüber. Er verneint die Wirksamkeit der Impfpflicht und lehnt diese deshalb ab. Hier irrt er. Noch nie hat eine Impfung eine einzige Krankheit in der Menschheitsgeschichte endgültig ausgerottet, auch nicht die von ihm angeführten Masern. Dies wird auch beim Coronavirus nicht der Fall sein. Also wäre nach seiner Argumentation im Umkehrschluss auch die Impfpflicht für Masern, Mumps, Röteln, Kinderlähmung und unzählige andere Krankheiten abzulehnen? Das wird ja wohl niemand ernsthaft fordern. Der Autor kommt zum Schluss, dass es geeignetere Maßnahmen gibt mit weniger Eingriffen in die Freiheitsrechte. Als Beispiel nennt er den Stadtstaat Bremen. Schon mal abgesehen davon, dass es kaum möglich ist, bei uns am Land mit dem Impfbus schwerpunktmäßg soziale Brennpunkte anzufahren, um den Impfunwilligen gleichsam hinterherzufahren. Um das Pflegepersonal zu entlasten, um chronisch Kranke und um Kinder vor den Folgen einer Infektion zu schützen, muss es bei einigermaßen vernünftigem Menschenverstand die moralische Pflicht jedes Einzelnen sein, von sich aus die Angebote zur Impfung anzunehmen und nicht schon wieder auf die Aktivitäten „des Staates“ zu warten.
Bernd Schaller, 97357 Stadelschwarzach