Es ist schon fast erstaunlich, dass die marxistische Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC)-Guerrilla in Kolumbien so lange aktiv geblieben ist – ist sie doch ein Produkt des Kalten Krieges, nach dessen Ende Lateinamerika sich zunehmend in eine neoliberale Einflusszone der US-Amerikaner entwickelt hat – sieht man einmal von Kuba und Venezuela ab. Dazu kommt, dass die FARC zu Zeiten von Präsident Uribe mit einem regelrechten Krieg überzogen wurden, in dem die kolumbianische Regierung mit den USA und den rechtsgerichteten paramilitärischen Todesschwadronen kooperierte und in dem sie diejenigen Koka-Anbaufelder vernichteten, mittels derer sich die Guerrilla unter anderem finanzierte. Was die Zukunft der FARC als politische Partei angeht, sollte man nicht vergessen, dass 3500 Mitglieder ihres früheren politischen Arms, der Unión Patriótica, in den achtziger Jahren von Paramilitärs ermordet wurden.
Luzia Giesder, 97247 Eisenheim