Die Amis wollen wieder einmal Krieg im Namen der Menschenrechte, die sie verwalten, führen. Obwohl noch niemand – außer dem amerikanischen Geheimdienst – weiß, wer und welches Giftgas eingesetzt wurde. Was der US-Geheimdienst weiß, wissen wir seit dem Irakkrieg: Er weiß, wie man Fakten manipulieren kann, damit man Krieg führen kann. Damit begann die Destabilisierung der Region. Zu Obama fällt mir eigentlich nur noch zynischer Sarkasmus ein. Und Deutschland muss schön brav den militärischen Werkzeugkasten auspacken, das nenne ich Nibelungentreue. Krieg ohne UN-Mandat ist im Übrigen völkerrechtswidrig – aber über dem Völkerrecht steht die Verwaltung der Menschenrechte durch die USA.
Josef Linsler, 97074 Würzburg
Eine alte chinesische Weisheit sagt, dass leichte Schläge auf den Hinterkopf das Denkvermögen steigern – Spaß beiseite: Wie viele Schläge sind für die US-Amerikaner nach Vietnam, Irak Nr. 1 und 2, Afghanistan und so weiter noch notwendig, um langsam zu begreifen, dass Kriege Geld kosten... oder läuft das Mindesthaltbarkeitsdatum der Lenkwaffen bald ab? Dann müsste man das Zeug natürlich „entsorgen“.
Jürgen Schuldei, 97318 Kitzingen
Was die Überlegungen zu einem kürzeren Luftschlag in Syrien angeht, so sind die wohl zuallererst an die Mullahs im Iran und an Nordkorea adressiert, die die Drohungen des Westens gegen sie wohl nicht mehr allzu ernst nehmen würden, wenn Assad ungerupft davonkäme, und die dann munter an ihren Atomwaffen-Programmen weiterbasteln würden. Aber was einen Regimesturz in Syrien angeht, so kann der Westen eigentlich gar kein Interesse daran haben, Präsident Assad und die säkulare und moderne Baath-Partei wegzubomben und sie durch eine zusammengewürfelte und instabile, von Islamisten dominierte Koalition zu ersetzen, die auch Beziehungen zu El Kaida unterhalten. Und wenn die erst mal an der Macht beteiligt sind, könnten sie auch Zugriff auf die Chemiewaffen-Anlagen erhalten. Und dann geht der Albtraum erst richtig los.
Luzia Giesder, 97247 Eisenheim
Es ist schon erstaunlich mit welcher Verve viele Medien und Politiker versuchen, eine Militäraktion gegen Syrien wegen angeblicher Giftgaseinsätze des dortigen Regimes herbeizureden bzw. zuschreiben. Als Saddam Hussein Anfang der achtziger Jahre im Interesse und mit Unterstützung der USA im Krieg gegen den Iran massenhaft Giftgas einsetzte, gab man sich im Westen wesentlich zurückhaltender mit Kritik hieran. Auch bei einem Nachweis von Giftgas bleibt immer noch die Frage unbeantwortet, wer es angewendet hat. Da auch führende syrische Militärs zu den Rebellen übergelaufen sind, wäre es nicht verwunderlich, wenn sie diesen Kampfstoff als quasi „Eintrittsgeschenk“ für ihre neuen Dienstherren mitgebracht hätten, um ihn entweder aus taktischen Gründen einzusetzen oder die Regierung Assad damit zu kompromittieren. Unbeantwortet bleibt aber vor allem die Frage, wer oder was kommt nach Assad? Die Christen in Syrien, die bislang den Schutz des Diktators genossen, müssen befürchten, bei einem Regierungswechsel für vogelfrei erklärt zu werden.
Ludwig Schierlitz, 97737 Gemünden