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Ein Hoch auf die Soziale Marktwirtschaft
Zum Gastbeitrag "Ein Plädoyer für eine neue Form der Gesellschaft" (7.4.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 22.04.2020 02:10 Uhr

Ein Hoch auf die Soziale Marktwirtschaft

 

Für den „Vater des Wirtschaftswunders“ und Mitbegründer der „Sozialen Marktwirtschaft“ stand eines fest: „Der Markt ist der einzige demokratische Richter, den es überhaupt in der modernen Wirtschaft gibt“. Ich möchte hiermit Lukas Ziegler widersprechen, der in seinem Gastbeitrag den Kapitalismus bereits für abgeschrieben hält und stattdessen für ein „Wirtschaftssystem, das weder Natur noch Mensch ausbeutet“ plädiert. Er vergisst dabei, dass die soziale Marktwirtschaft in ihrer heutigen Form eines der global am besten funktionierenden Sozialsysteme hervorgebracht hat.

Oft ist auch nicht der Mangel an Staat, sondern vielmehr dessen Überschuss das Problem, das viele Menschen umtreibt. Die „unabhängigen Kleinunternehmer*innen“ von denen Ziegler schreibt, sind oft deshalb in Existenznot, weil sie vor übermäßiger Bürokratie und der mit Abstand höchsten Steuerlast sprichwörtlich erdrückt zu werden drohen. Nicht die Marktwirtschaft ist vom Konsum abhängig, wie er postuliert, vielmehr ist das menschliche Individuum von diesem abhängig. Der Markt arbeitet nicht für den Kapitalismus, sondern er ist Bestandteil dessen und beide arbeiten zum Wohle der Gesellschaft.

Global gesehen nahm der durchschnittliche Wohlstand in den vergangenen Dekaden dank der freien Märkte enorm zu, was nur ein positiver Effekt unter vielen ist. Ich möchte damit keinesfalls sagen, dass wir nach der Krise nicht umdenken müssten. Mir geht es nur darum klarzustellen, dass die soziale Marktwirtschaft bzw. der Kapitalismus an sich das bis heute einzige (funktionierende) System darstellt, in dem sowohl Freiheit und soziale Gerechtigkeit (was ist Gerechtigkeit?) als auch kontinuierlicher Fortschritt und damit eine Chance auf Zukunft, gesichert sind.

Abschließend möchte ich dem Gastautor in einem Punkt zustimmen: Letztendlich hängt es immer an uns als Gesellschaft, ob wir gemeinsam erfolgreich sind. Dafür braucht es in der Tat eine starke Solidarität untereinander. Wir sollten deshalb das System lieber gemeinsam weiterdenken als es gleich ganz über den Haufen zu werfen. Vielleicht hatte Ludwig Erhard auch Recht als er sagte „Je freier die Wirtschaft ist, desto gerechter ist sie“. In diesem Sinne: Denken wir frei!

Jonas Benedikt Zehnder, 97244 Bütthard

 
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