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Ein freies Land ist daran zu erkennen, dass es differenzierte Meinungen gibt.
Zum Leitartikel "Fake News sind vor allem ein rechtes Phänomen" (9.1.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 02.04.2019 14:18 Uhr

In seinem guten Leitartikel schreibt der Main-Post Redakteur Andreas Kemper über die vielen Fälschungen, die im Internet kursieren. Leider wird in den Netzwerken, überwiegend von den Rechtspopulisten, mit Gerüchten, Lügen und Halbwahrheiten eine üble Stimmungsmache gegen unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung betrieben. In den letzten Jahren haben diese gefälschten Informationen auch in WhatsApp zugenommen und werden oft von naiven Leuten weitergeleitet. Sie machen sich nicht die Mühe, nach den Quellen zu schauen und fallen auf diese Fake News herein. Mündige, demokratische Bürger erkennen solche manipulierten Meldungen und reflektieren Nachrichten auch auf ihre Intention hin. Doch die Anhänger rechter Gesinnung sind nicht nur besonders anfällig für diesen ideologischen Schwachsinn, sondern sie verbreiten bewusst diese Ansichten. Solche Verschwörungstheoretiker glauben wahrscheinlich wirklich, dass unsere Medien gesteuert sind. Dann gibt es viele Schwarzmaler im Land, die alles schlecht reden und leider nicht wahrnehmen, dass eigentlich in Deutschland das Meiste sehr gut funktioniert. Auch ist es oft so, dass diese Pessimisten sehr gut hier leben und auch alle Vorzüge unseres Sozialstaates in Anspruch nehmen. Das jüngste Beispiel für solche Falschmeldungen war ein Angriff auf den Bremer AfD-Chef. Sofort wurde diese verwerfliche Tat als Mordversuch von der AfD-Führung hochstilisiert; um wieder Ängste in der Bevölkerung zu schüren. Genauso war es in Amberg als jugendliche Flüchtlinge gegen Passanten straffällig wurden. In Würzburg griffen vor Tagen deutsche Jugendliche andere junge Menschen an und bedrohten und schlugen sie, doch dazu gab es nur eine kleine Randbemerkung in der Main-Post. Jede Gewalt ist verwerflich und muss bestraft werden, egal wer sie verübt. Bei unserer Presse ist es genauso wie in der übrigen Gesellschaft. Es gibt, wie in allen anderen Berufsgruppen auch, ungeeignete Journalisten, die keinen guten Job machen. Doch das ist individuell verschieden und deswegen ist der Journalismus in der Bundesrepublik nicht schlecht. Das gleiche gilt für die Politik und andere Bereiche. Ein freies Land ist daran zu erkennen, dass es differenzierte Meinungen gibt und diese meisten zu Kompromissen zusammengeführt werden müssen. Wenn wir totalitäre Staaten beobachten, dann erkennen wir, dass dort oft auf Kosten der Menschen schnelle Lösungen durchgezogen werden. Ich bin sehr zufrieden damit, dass bei uns um Entscheidungen gerungen wird, auch wenn sich Vorhaben dadurch in die Länge ziehen.

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