Trotz der fetten Überschrift ist der Artikel nicht sehr originell. Soweit ich mich zurückerinnern kann, das sind inzwischen 70 Jahre, wurde an diesem Lied herumgemäkelt. Man kann über alles geteilter Meinung sein und alles kritisieren, das ist legitim. Ärgerlich ist die abfällige Art, wie über Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber geschrieben wird. Neu war mir, dass auch der Vulkan Tambora „Stille Nacht“ beflügelt haben soll. Dieses Lied ist kein Retortenerzeugnis, dieses Lied kommt aus dem Herzen. Das Undenkbare, das Unfassbare ist geschehen: Gott wird Mensch, ohne Wenn und Aber, mit allen Konsequenzen. Weihnachten entzieht sich allen klugen Analysen, Weihnachten kann man nur mit dem Herzen begreifen. Das hat nichts mit Sentimentalität zu tun. Das eigentliche Problem an diesem Lied „Stille Nacht“ scheint mir sein überwältigender Erfolg und seine beiden Schöpfer zu sein. Sie waren ja nur ein Hilfspfarrer und ein Organist. Möge uns der liebe Gott bitte noch viele solche Hilfspfarrer und Organisten schicken.
Hermann Michel, 97957 Wittighausen