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Die Schul- und Bildungspolitik sollte keine Rückwärtsrolle machen
Zum Artikel „Lehrer entsetzt über AfD-Posten“ (22.11.) im Bildungsausschuss des Landtags:
Redaktion
 |  aktualisiert: 02.04.2019 13:35 Uhr

Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln, die neu in den Landtag eingezogene AfD bekommt den Bildungsausschuss. Na, bravo. Das kann ja heiter werden. Dass darüber Entsetzen herrscht, ist durchaus verständlich. Wenn man wie die AfD Onlineportale zum Denunzieren von Lehrkräften einrichtet oder einrichten will, der hat sich auf jeden Fall für solche Funktionen disqualifiziert. Jedenfalls sollte man das Geschehen intensiv verfolgen und kritisch darauf achten, dass die bildungspolitischen Themen sachlich, gut und gerecht behandelt werden. Die Schul- und Bildungspolitik sollte keine Rückwärtsrolle machen und in die Urzeit zurückversetzt werden. Schule ohne Rassismus und Schule mit Courage, dass sind Werte, die ein Miteinander für eine bessere Welt gestalten. Vielleicht sollte man über eine Neueinführung eines x-beliebigen Ausschusses nachdenken, wo die AfD keinen Schaden anrichten kann. Eventuell Ausschuss für eine Bayerische Knödelakademie.

Andrea Reitz, 97340 Marktbreit

Die Lehrerverbände reagieren zu Recht empört über die Besetzung des Bildungsausschuss-Vorsitzes durch einen AfD-Abgeordneten. Dass die demokratischen Parteien, allen voran die CSU, die Bildung federführend radikalen und nationalistischen Kräften überlassen, finde ich skandalös. Die AfD stellt doch, von Inklusion über die Integration von Migranten bis zu einer freien Gesellschaftsordnung, alles in Frage. Das ist mehr als eine Fehlbesetzung, weil die Bildung der Jugend entscheidend ist für die Zukunft unseres Landes und unserer Demokratie. Diesen Schlüsselbereich, dürfen wir nicht Leuten überlassen mit antidemokratischer Gesinnung. Sie geben sich in den Parlamenten zwar als Biedermänner, bekämpfen aber dennoch unsere Staatsform. Auch nutzen die Rechtspopulisten die Meinungsfreiheit und andere demokratische Errungenschaften für ihre Zwecke. Bei internen Versammlungen und bei Wahlveranstaltungen zeigen sie ihr wahres Gesicht und verkünden ihre rechten Parolen. Diese dunklen Zeiten hatten wir schon einmal, als man Andersdenkende und Minderheiten als „Feinde der Nation“ beschimpfte und verfolgen ließ. Es ist wirklich eine Ironie, dass Lehrer ihre Verfassungstreue überprüfen lassen und dann bekommt ein Verfassungsgegner diesen Ausschussvorsitz. Auch ist es wahrscheinlich eine nicht zu lösende Aufgabe, diese Menschen mit rechter Gesinnung, in eine offene Gesellschaft zu integrieren. Sie haben, jedenfalls bis jetzt nichts aus unserer leidvollen, jungen Geschichte gelernt. Ich möchte es nicht erleben, dass wieder eine Partei bestimmt, wer Deutscher ist und wer in diesem Land dazugehört.

Gerold Kober, 97294 Unterpleichfeld

 
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