Auch ohne den „unaussprechlichen“ Namen in den Mund zu nehmen, hat Papst Franziskus den Verantwortlichen in Myanmar auf seine unnachahmliche Weise die Leviten gelesen. Den Namen auszusprechen, hätte in seinem Fall genau kontraproduktiv gewirkt. Es gäbe aber meiner Meinung nach einen, der dies mit höchster Autorität auch – oder gerade – in den Augen der buddhistischen Verantwortlichen im Lande tun könnte: der Dalai Lama. Er hat zwar versucht am 6./7. März auf der ersten Anhörung zur Lage der Rohingya in Myanmar vor dem „Permanenten Völkertribunal“ seine Glaubensgenossen zur Ordnung zu rufen. Auch ein Gespräch mit San Suu Kyi, der „angeblichen“ Regierungschefin, habe stattgefunden. Seine Präsenz vor Ort und mit den eigentlichen Herren im Lande – den Militärs – „Tacheles-Reden“ hätte mit Sicherheit eine unschätzbar größere Wirkung. Der Papst und der Dalai Lama: ein unschlagbares Team.
Wolfgang Borst, 97199 Ochsenfurt