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Die Kirche als Finanzgesellschaft
Redaktion
 |  aktualisiert: 16.11.2016 03:44 Uhr
Das Armutszeugnis der Kirche: ihr finanzieller Reichtum? Es scheint, als würden die 19 Millionen Euro mehr an Kirchensteuereinnahmen Anlass zum Jubeln geben. Die Katholische Kirche boomt finanziell wie selten zuvor! Auf dieser soliden Basis, so Finanzdirektor A. Siedler, könne das vielfältige Engagement für die Menschen finanziert werden. Ein Engagement, das laut Veröffentlichung der Diözese Würzburg mit folgenden Zahlen quittiert wird (betrachtet sind jeweils die Jahre 2003 bis 2015): Anzahl der Katholiken: über 100 000 Personen gesunken!! Anzahl der Gottesdienstteilnehmer: um ca. 70 000 Personen gesunken!! Anzahl der Kirchenaustritte: ca. 50 000, von 2003 (2992) bis 2015 (5240) deutlich ansteigend!!! Den knapp 78 000 Taufen stehen etwa 115 000 Bestattungen gegenüber. Auch alle Zahlen für Erstkommunionkinder, Firmlinge und Trauungen sind abgesunken. Die Statistik sei noch ergänzt: Erhöhung der kirchlichen Erbpacht in Rimpar von 1997 bis 2015 um ca. 30 Prozent und das, obwohl sich das Zinsniveau auf historischem Tiefststand befindet! Die angefragte Gesprächsbereitschaft in der Diözese in Bezug auf eine mögliche Anpassung der Erbpachtverträge an die aktuelle Finanzentwicklung: absolute Fehlanzeige! Bislang sieht sich hier kein einziger Kleriker in der Verantwortung! Meine persönliche Bilanz: 1.) Menschen, die in der Kirche nicht nur „Ja“ und „Amen“ sagen und schweigend Geld in den Klingelbeutel werfen, weil man das halt so macht, sondern kritisch denken und auch mal unbequeme Fragen stellen, solche Menschen sind anscheinend in der Kirche nicht mehr erwünscht. 2.) Wenn in der Diözesanleitung niemand mehr die Frage stellt, warum immer mehr Menschen den Gottesdiensten fern bleiben oder gar austreten und wie man diese Entwicklung abfangen könnte, wenn sich bei der Diözesanleitung anscheinend fast alles nur um möglichst viele Geldeinnahmen und Vergangenheitsbewältigung aufgrund von Fehlverhalten dreht, dann konfrontiere ich jetzt diese Kirchenleitung mit folgender Frage: Möchten Sie wirklich echten und auch kritischen, zukunftsorientierten Dialog oder wollen sie lieber die Kirche zu einer reinen Immobilien- und Finanzgesellschaft umzustrukturieren?
Harry Hirsch, 97222 Rimpar
 
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