zurück
Die Gesetzgebung und die Integration haben auf der ganzen Linie versagt
Zum Artikel "Irgendwas läuft schief in Deutschland"(27.5.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 07.06.2021 02:15 Uhr

Die Antwort auf die Frage: warum viele Migranten für Antisemitismus anfällig sind, ist vielfältiger, als es Abdel Samad beschreibt. Es ist eine lange Geschichte, die schon bei der Gründung der BRD beginnt, die nichts neues, fortschrittliches wurde, sondern Rechtsnachfolger des NS-Staates, von dem noch lange Gesetze aus dieser Zeit befolgt und verfolgt wurden. Und es gab die, mit dem am 11.1.1951 beschlossenen GG Art. 131: Wiedereinstellung der Beamten, Lehrer und Richter, die keiner Verbrechen schuldig gesprochen waren, in ihre alten Stellungen und Rechte. Und es kam die Konfrontation zwischen Ost und West. Uralte SPD-Leute können sich erinnern: die Worte sozial, sozialistisch waren verfemt, Brandt und Wehner das Feindbild, und schon schnell waren alle Ver­folgten des NS-Regimes die Bösen, Abzocker. Die Polizei und die Bundeswehr wurden aufge­baut von wem denn? Und die Gerichte? Wer wurde Schulrat? Justizrat? Professor?
Schon in den 50er Jahren traute man sich nicht mehr, sich als Jude zu bekennen. „Das muss nun end­lich vorbei sein, Israel ist doch entschädigt worden“. In Gerichten, hieß es „Der Angeklagte“, nicht der Katholik, aber „Der Jude“ bei einem Zeugen. Das sind Symptome, aber sie sagen alles.
Wohl keiner der alten Lehrer stellte sich hin und sagte: Ich bekenne. Nein, aber sie haben ihre eige­ne Schuld und Meinung unterdrückt, vergessen. Die folgenden Generationen wissen bis heute nicht, was wirklich geschah. Wer von den für die Bildung Verantwortlichen hat: Eugen Kogon: Der SS-Staat“ gelesen oder Billy Wilders Film von den KZ’s gesehen. Niemand traute sich, den Jugendli­chen diese Grausamkeiten zuzumuten. Die Spitzen des Staates sprachen öffentlich­keitswirksam von Wiedergutmachung und Sühne. Die Verfolgung der NS-Straftaten aber blieb inaktiv, zöger­­lich und im Ergebnis ungenügend. Der NS-Staat wurde nicht so aufgearbeitet wie die DDR und ihr SSD.
Dann kamen viele Menschen mit anderem Hintergrund zu uns. Sie hatten andere Religion, andere politische Ideen. Manche haben sich integriert, andere blieben in Ghettos, es entstanden kul­turelle und kriminelle Organisationen, Kavernen in der Gemeinschaft. Wer neuer Staatsbür­ger wurde, ward nicht auf das Grundgesetz vereidigt, es gab und gibt keine Gesetze, die den Im­mi­granten verpflich­ten, die sich an unsere Lebensverhältnisse anzupassen, unsere Werte und Gebräuche zu achten.
Die Gesetzgebung und die Integration haben auf der ganzen Linie versagt. Unsere Gemeinschaft ist nicht aus den Herzen entstanden und gewachsen. Ich kenne Menschen aus vielen Staaten und mit anderer Hautfarbe und bin ihnen von Herzen zugetan. Es könnte so einfach sein, wenn man liebt.

Helmut Försch, 97078 Würzburg

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Antisemitismus
Billy Wilder
Bundeswehr
Gesetze
Gettos
Grundgesetz
Juden
Konzentrationslager
Kriminelle Organisationen
Polizei
Professoren
Sozialismus
Staaten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top