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Die Geltungstrieb-Wagen, die Umwelt und die Steuern
Zum Artikel „SUVs müssen teurer werden“ (7.8.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 21.08.2019 02:11 Uhr

Auf den ersten Blick wirkt es nur wie täglicher Wahnsinn: Menschen kaufen angesichts einer Klimakatastrophe immer verbrauchsstärkere Autos statt sparsame. Das ist aber noch lange nicht alles: Politiker preisen Elektroautos als emissionsfrei an. Urlauber fliegen immer weiter weg und hinterlassen dabei einen mörderischen ökologischen Fußabdruck. Exporte von Billiglebensmitteln, die in Afrika die Landwirtschaft zerstören, werden nicht verhindert, gleichzeitig wundert man sich über die steigende Zahl von Flüchtlingen. Staatenlenker schüren Konflikte, statt auf die längst fällige Weltkonföderation hinzuarbeiten. Die Zahl der Kriege und bewaffneten Konflikte nimmt dadurch weltweit zu. Die Rüstungsindustrie ist begeistert. Wenige Beispiele für den täglichen Wahnsinn. Aber bitte nicht verharmlosen: Dahinter steckt ein Prozess von unfassbaren Dimensionen. Nichts anderes als das Aussterben der eigenen Spezies geschieht vor unser aller Augen. Der Spezies Mensch, die nicht an das Leben auf dem Planeten Erde angepasst ist. Vielleicht können die SUV-Fahrer ja vorher wenigstens einmal ihre Straßenpanzer bestimmungsgemäß nutzen und noch kurz in unwegsame Gegenden entkommen.

Axel Meyer-Natus, 97348 Willanzheim

Jetzt ist endlich die Ausländer-Maut vor der europäischen Gerichtsbarkeit gescheitert, im Verkehrsministerium denkt man schon über die nächste Form der Pkw-Maut nach, und nun bricht eine neue Diskussion an: Wie kann man spritfressende Geländewagen, auf Neudeutsch SUV, höher besteuern, um damit einen Anreiz zum Kauf kleinerer Autos zu schaffen. Mit Verlaub: Wer für so einen PS-starken Geltungstrieb-Wagen 50 000 Euro und mehr ausgibt, den kümmern auch um 100 oder 200 Euro höhere Steuern nicht. Zunächst einmal: Kleinere SUV werden häufig von Senioren wegen des bequemeren Ein- und Ausstiegs gekauft. Deren Verbrauch ist kaum höher als der von Mittelklassewagen, und die Jahresfahrleistung dieser Käuferschicht liegt im Durchschnitt weit unter 10 000 km. Damit produzieren sie deutlich weniger Kohlendioxid als jemand, der mit seinem Kleinwagen jedes Wochenende eine Spritztour durch die halbe Republik unternimmt. Zweitens: Die vom Hersteller angegebenen Verbrauchswerte (nach denen sich die Steuer wohl richten soll) sind, wie wir alle wissen, schamlos geschönt; wer auf der Autobahn rast, verbraucht leicht das Doppelte. Es wäre doch alles so einfach: Man streicht die Autosteuer ersatzlos und schlägt auf den Treibstoff zehn Cent pro Liter Umweltbeitrag drauf. Für den Besitzer eines kleineren Mittelklassewagens und 15 000 km im Jahr wäre das in etwa kostenneutral. Wer einen Spritfresser besitzt, wer mehr fährt, wer zu schnell fährt, zahlt mehr, wer einen sparsamen Kleinwagen besitzt zahlt weniger, und wer sich ein Elektroauto kauft, zahlt gar keinen Umweltbeitrag. Und die „Ausländer, die unsere Straßen kaputtmachen“ werden auch zur Kasse gebeten, denn wer einmal quer durch Deutschland fährt, der muss ja auch mal tanken.

Prof. Dr. Wolfdieter Schenk, 97074 Würzburg

 
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Ganz so einfach ist es (leider) nicht. Eine Kfz-Steuer ist notwendig, da sonst bei etwa gleichem Verbrauch der SUV Euro 6 genauso viel zahlen muß wie der wesentlich dreckigere SUV Euro 4
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