Ich bin schockiert über die Gewalt des „Mobs“ in Stuttgart gegenüber fremden Eigentums und den diensthabenden Polizisten in der Nacht. Familienväter und Mütter in Uniform werden mit beiden Beinen und voller Wucht in den Rücken getreten. Gegenstände werden auf die Köpfe der Sicherheitskräfte gezielt geworfen. Verletzungen der Beamten werden billigend in Kauf genommen. Die Verantwortlichen der Zerstörung müssen, aus meiner Sicht, mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden.
Der Mob von naiven, gelangweilten Jugendlichen und Bürgern, fühlte sich hoffentlich nicht von den Berichterstattungen über den Tod von George Floyd ermutigt, die Legitimation für die Gewalt gegenüber Polizisten und Einsatzkräfte in Deutschland erhalten zu haben. Der Fall von George Floyd in Amerika ist natürlich eindeutig zu verurteilen und für eine Verbesserung der Situation von farbigen Menschen in der Zukunft zu hinterfragen. Aber im Nachgang des Todes des amerikanischen Bürgers durch amerikanische Polizisten, mussten sich einige Politiker offensichtlich wieder ins Gespräch über das Verhalten der deutschen Polizei bringen. Egal ob es die SPD Chefin Saskia Esken war, die der Polizei in Deutschland einen allgemeinen "latenden Rassismus" vorgeworfen hat oder Äußerungen anderer Vertreter einiger Parteien des Bundestages. Natürlich ist auch das neue Polizeigesetz der Rot-Rot-Grünen Regierung des Bundesland Berlin für unsere Bürger in Uniform nicht förderlich. Die Arbeit und Befugnisse der Polizei in Amerika und Deutschland sind definitiv nicht vergleichbar. Offensichtlich hat dies der Mob nicht erkannt oder wollte es nicht erkennen.
Wer als Vertreter der gesetzgebenden Gewalt die Vollzugsbehörden und die Polizei unter "Generalverdacht" stellt und dieser misstraut, sollte sich über solche Bilder in Stuttgart nicht zu sehr wundern. In der Vergangenheit zeigten die privaten und öffentlich-rechtlichen Medien meist auch nur einseitig Maßnahmen der Polizei von Gewaltanwendungen gegenüber Demonstranten. Dass auch Demonstranten Polizisten und Polizistinnen in den Rollstuhl prügelten, brachte offensichtlich nicht so große Verkaufszahlen und Einschaltquoten bei den Medien. Die Politiker und Bürger des Landes sollten hinter Ihren Einsatzkräften stehen! Jeder Mensch, der sich für die Allgemeinheit einsetzt, hat Respekt verdient! Heute ist es die Polizei, morgen kann es der Sanitäter, Feuerwehrmann oder ein anderer Helfer sein. Bei diesem Vorfall kommt mir eine Passage des Gedichtes „Der Zauberlehrling“ von Wolfgang Göthe in den Sinn: „Die Geister, die ich rief, werde ich nicht mehr los!“ Ich hoffe wir werden die Geister der Anarchisten schnell wieder los.
Matthias Düchs, 97253 Eichelsee