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Die freie Welt muss aufwachen
Zu Artikeln über den Wunsch der Urkaine nach schweren Waffen:
Redaktion
 |  aktualisiert: 02.05.2022 02:24 Uhr

Nein, keine schweren Waffen an die Ukraine! CDU-Merz wittert Morgenluft und Rüstungsgeschäfte und versucht die Regierung vor sich herzutreiben – verantwortungslos im doppelten Sinne. Die Regierungspartei der Liberalen treibt doppeltes Spiel; und Teile der Grünen versuchen sich die Realität schönzureden, als könne man verfehlte Friedensvorstellungen jetzt durch einen militärischen Sieg der Ukraine wettmachen. Und, geradezu lächerlich die „stille“ Diktatur-Höckesche AfD: Damit keiner merkt, dass sie das Putin-Chinesische Zwangssystem + x auch auf Deutschland anwenden will.

Nein: Keine weitere militärische Eskalation! Wer von uns kann noch mehr getötete Ukrainer (ja, auch getötete russische Männer), zerstörte ukrainische Stätte im Ernst verantworten? Wer sich in Deutschland vehement für die Lieferung (auch schwerer) Waffen an die Ukraine einsetzt, möge dort auch selbst mitkämpfen – natürlich dann bitte auch ohne die absolut notwendige adäquate Unterstützung der Bodentruppen durch Luftstreitkräfte. Einen Stellvertreterkrieg gut zu heißen, sei es als Bürger oder in der Funktion als Journalist, Politiker gar, halte ich für unehrenhaft und ein Verbrechen an deutschen Werten.

Die Ukraine bezahlt nicht nur für eigene Fehler, sondern und gerade auch für unsere leichtfertigen Konsumwünsche und unsere (deutsche und westliche) verfehlte Außenpolitik der vergangenen 30 Jahre. Erschwerend kommt hinzu: Wir sind in einer ähnlich prekären Situation China gegenüber. Die chinesische Politik in Hongkong und gegenüber Taiwan, gegenüber der eigenen Bevölkerung (Uiguren, Regimekritiker) ist das Vorbild für Putin – und wegen unseres Wohlstandsdogmas ignorieren wir (!) diese menschenverachtenden Verhältnisse – und so weiter in Saudi Arabien, in Katar, in der Türkei…: Wo wollen wir den nächsten Krieg um unsere Freiheit unterstützen?

Nein, keine tote Ukraine, sondern ein vielleicht bitterer Friede mit hoffentlich einer Brückenfunktion dieses geschundenen Landes.

Vor allem aber: Ein Aufwachen Europas, (mindestens US-) Amerikas und der freien Welt, sich als Hort und (auch militärisch starker) Verteidiger der Aufklärung, der Würde und Freiheit des Individuums (nicht (!) des schrankenlosen Konsums) zusammenzufinden. Dies ist absolut notwendig gegen die in langen Zeiträumen denkende Achse der Knechtung des Menschen unter eine konsumistisch- (Deng Xiaoping) und eine fatalistisch-aggressive (Putin) Weltanschauung.

Michael Pfister, 97074 Würzburg

 
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