Im Gastbeitrag kritisiert Lukas Ziegler zurecht Folgen der „vom Konsum abhängigen, kapitalistischen Marktwirtschaft“, die gerade in Extremsituationen offensichtlich werden. Kapitalismus beruht auf Gesetzmäßigkeiten des Fressens und Gefressenwerdens, da kann auch die jahrzehntelange Verschleierung mit dem Begriff „Soziale Marktwirtschaft“ nicht hinwegtäuschen. Die durch Corona deutlich gewordene Krise des Gesundheitssystems überschattet die heraufgezogene Wirtschaftskrise, die Umweltkrise bis hin zur enormen Kriegsgefahr. Alles Folgen eines Systems, das Herr Ziegler kritisiert. Die enormen Summen, die jetzt in die Wirtschaft gepumpt werden, werden wir alle noch zahlen müssen. Immer wieder wird ein Vergleich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs gezogen. Auch damals machten sich viele Leute ernste Gedanken, wie es nach dieser Extremsituation weitergehen sollte oder wie Herr Ziegler schreibt „die größtmögliche Sicherheit, Gerechtigkeit und Freiheit für alle und permanent herzustellen“. Damals sahen viele einen Ausweg im Sozialismus, weshalb sogar die CDU in ihrem Programm davon sprach. Eine neue Form der Gesellschaft kann nur unter dieser Richtung „eine grenzenlose Solidarität“ entwickeln.
Manfred Setter, 97424 Schweinfurt