In seinem Leitartikel schreibt der Autor über den Abstieg der Volksparteien, lässt aber völlig unerwähnt, welchen entscheidenden Anteil die Vorsitzenden/Kanzler*innen der jeweiligen Parteien daran gehabt haben. So hat Helmut Schmidt, mit seinem starren Festhalten an dem Ausbau der Atomenergie und den Nato-Doppelbeschluss den Grundstein der „Grünen“-Partei gelegt. Oder Gerhard Schröder, der mit seiner Agenda-Politik und dem damit einhergehenden Neoliberalismus das Land und die SPD gespalten. Die Folge dieser Politik war die Gründung der WASG, die in die Linkspartei mündete. Und auf der anderen Seite des politischen Spektrums, – der CDU? Hat Frau Merkel mit ihrer fatal, einsamen Entscheidung an Partei und EU vorbei, der AfD erst wieder Leben eingehaucht. Damit wurde, was noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik der Fall war, eine Partei aus dem Stand mit so einer Stärke in den Bundestag gewählt, dass sie stärkste Oppositionspartei wurde. Die neuen Parteien sind somit Fleisch vom Fleische der Volksparteien, das sollte man nie vergessen, auch wenn die Vorsitzenden das nie wahrhaben wollen und verleugnen.
Günter Kubo, 97070 Würzburg