Während alle Welt von der absoluten Forderung nach Schonung unserer Umwelt redet, plant die Nato das Großmanöver „Defender 2020“, in dem man Krieg üben will, Krieg gegen Russland. Man muss da schon nach dem Geisteszustand solcher Planer und Befürworter fragen. Hat man bedacht, was die Reaktion Russlands sein könnte? Doch das Manöver hat weitere Auswirkungen und Ziele. Panzer werden unser Land zerpflügen, werden die Tauglichkeit der Schienen, Straßen, Brücken und Flughäfen auf dem Weg gen Osten testen und bei Untauglichkeit ein gewaltiges Reparaturprogramm fordern. Belastet wird damit dann nicht das Rüstungsministerium, sondern das Verkehrsministerium und zahlen werden weder Nato noch USA noch EU, zahlen werden wir, die Steuerzahler, ohne gefragt worden zu sein.
Hans Schwinger, 97525 Schwebheim
Da überlegt sich manch einer, ob er sich statt seiner Abgasschleuder ein umweltfreundliches E-Auto anschaffen soll. Dann liest er einen Tag vor Weihnachten in dieser Zeitung, es sollen von unserer befreundeten Großmacht USA für „Defender 2020“ im Frühjahr 20 000 Soldaten samt Kriegsgerät nach Europa geflogen werden und samt 17 000 europäischen Soldaten gen Osten rollen. Damit wird mehr unsere Umwelt verschmutzt als viele gutwilligen Zeitgenossen ihr Leben lang an Umweltbelastung einsparen können! Ganz zu schweigen von den unsäglichen Kollateralschäden durch so ein Manöver! Natürlich brauchen wir eine funktionierende Friedenssicherung. Aber die gibt es wie uns die Nachkriegs- und lange Friedenszeit beweist am ehesten durch Dialog, Verständigung und Annäherung statt protziger Machtdemonstrationen. Gerade auch bei dem im „Kriegsspiel“ selbstverständlich anvisierten Feind im Osten.
Gerhard Fragner, 97450 Arnstein
Nichts kann das Weihnachtsfest als Fest des Friedens besser und deutlicher interpretieren, wie diese Meldungen. Und dazu das Schweigen der Wölfe und Aasgeier. Die Medien sind beschäftigt mit Krimis, Schnulzen, nicht enden wollenden Ratespielen und Palaver-Runden nach dem Motto: Brot und Spiele, während vor den ehernen Mauern der abgeschotteten BRD die um Hilfe flehenden Kinder in Kälte, Schmutz und Hunger zu Grunde gehen. Da ist keine Einsicht, keine Humanität, von der gerne strapazierten christlicher Nächstenliebe ganz zu schweigen, sichtbar. Warum sind denn die Millionen Menschen auf der Flucht? Warum sollen auf deutschem Boden aggressive Machtspielchen veranstaltet werden? Weil die Menschheit von macht- und geldgierigen Menschen in einen Strudel von Ausbeutung, Versklavung und Erniedrigung getrieben wird, weil grenzenloses Wachstum ohne Vergeudung von Ressourcen und Vernichtung von Werten für Rüstung und Kriege nicht realisiert werden kann. Deshalb taumelt die Welt in einer irrsinnigen Spirale von Selbstzerstörung und Ignoranz auf den Abgrund zu. Die Mächtigen haben sich militärisch gegen aufmüpfige Bürger gesichert. Wenn nicht in letzter Minute so was wie ein Wunder geschieht. . . Es ist schwer, daran zu glauben, darauf zu hoffen. Ich würde trotzdem noch mit auf die Barrikaden gehen.
Helmut Försch, 97078 Würzburg