Deutsche Sprache nicht kastrieren
Zum Leitartikel „Warum Deutschland kaum noch Krise kann“ (10.3.):
Dieser Beitrag hat mich nicht nur traurig gemacht, sondern sehr erzürnt. Wann hört Ihr Medien endlich einmal auf, unsere schöne deutsche Sprache zu kastrieren. Zu meiner Schulzeit bestand ein Satz aus Subjekt, Prädikat und Objekt. Des Weiteren werden bei uns sowohl durch die Printmedien als auch durchs Fernsehen schleichend englische Wortschöpfungen eingeführt, deren Bedeutung dem Durchschnittsdeutschen fremd sind. Besinnt Euch doch endlich einmal darauf, wie schön die deutsche Sprache ist. Selbstverständlich ist die Sprache und deren Gebrauch Wandlungen unterworfen, doch nicht so radikal und einseitig, wie es heute üblich ist.
Bernd Pallien, 97657 Waldberg
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Wenn man die Sprache "kastriert", dann müsste sie eiegntlich um so höher "singen."
Nein, im Ernst nicht nur durch den Brexit scheint das Englische in der EU auf verlorenen Posten zu stehen, sondern auch weil die Sprachpuristen etwas gegen Anglizismen haben. Die englische Sprache wurde weitestgehend auf dem Lateinischen aufgebaut. Mit Luther kam das Latein als Lingua franca aus der Mode,und die "Fruchtbringende Gesellschaft" sorgte im !17. Jhh für eine Germanisierung der Sprache. Trotz alledem hat sich das Englische in Europa behauptet und die Wörter gleichen sich in der EU irgendwie, Es handelt sich heute als um Europäismen und nicht nur am Anglizismen. Es sollte ein jeder so reden dürfen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Wir brauchen keine Gedanken- und Sprachpolizei. Eine deutsche Identität dürfte allein schon durch die vielen Minderheiten (dänische, südtirolerische, amerikanische etc.) schwer zu erarbeiten sein. Sprache ist immer ein dynam. Prozess.