Die Unterstellung, dass eine Ehe im Sinne des Art. 6 im Grundgesetz nur Mann und Frau meinen kann, ist eine sehr willkürliche Interpretation unserer Verfassung. Gleich, was sich die Väter und Mütter unseres Grundgesetzes damals wirklich dabei dachten, sie haben die Begriffe „Ehe“ und „Familie“ nicht näher definiert. Aus heutiger Sicht sehr weise und zukunftsorientiert. In der Diskussion, wie sie derzeit von konservativer Seite geführt wird, übersieht man aber ganz offenbar einige andere hilfreiche Aussagen im Grundgesetz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“ und „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Meint also wohl immer und ohne Ausnahme auch unsere homosexuellen Mitbürger. Oder fallen die doch nicht in die Kategorie „Alle Menschen“? Vor diesem Hintergrund wurde am 30. Juni endlich der verfassungsgemäßen Verpflichtung des Gesetzgebers Genüge getan. Die bisherige Gesetzgebung hat bis zu diesem denkwürdigen Freitag im Juni 2017 fortlaufend unsere Verfassung gebrochen.
Winfried Heß, 97080 Würzburg
Wer eine „Ehe für alle“ fordert, hat den Begriff Ehe nicht verstanden und ist nicht wählbar. Die Ehe steht unter besonderem Schutz, da die Ehe zwischen Mann und Frau Fortpflanzung erwarten lässt. Bei Lesben- und Schwulenpaaren ist dies nicht gegeben. Daher ist eine Gleichstellung mit der herkömmlichen Ehe verfehlt. Der Sinn des Lebens ist die Fortpflanzung. Das trifft für jede Pflanze zu, jedes Tier auch für den Menschen.
Otto Breitenbach, 97846 Partenstein
Gerne dürfen sich Menschen lieben und füreinander einstehen. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle. Dafür bedarf es aber keiner Institution der „Ehe“. Die Ehe ist eine Erfindung Gottes, nicht des Staates. Dies ist der Rahmen, in dem nach Gottes Ordnung eine sexuelle Vereinigung stattfinden darf, und zwar ausschließlich zwischen Mann und Frau. Nicht die Liebe zwischen Mann und Mann oder von Frau zu Frau ist vor ihm ein Gräuel und Sünde, sondern deren geschlechtliche Vereinigung. Die derzeitige Entwicklung war absehbar und in Kapitel eins des Römerbriefes vorhergesagt. Statt dass sich Politiker auf ihre „Verantwortung vor Gott und den Menschen“ besinnen, glauben sie der Lüge und nicht der Wahrheit.
Kirchenobere blasen teils ins gleiche Horn und rechtfertigen dies noch mit „christlicher Lehre“.
Werner Gerberich, 97259 Greußenheim
Nun also wohl doch. „Ehe für alle“, auch als Homo-Ehe bekannt, wenn es nach dem politischen Fahrplan und den taktischen Absprachen in Berlin geht. Ein Wahlkampfthema weniger. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ist es gelungen, eine völlige Umdeutung der Ehe im Sprachgebrauch voranzutreiben. Eine Gesellschaft aber, die Ehe nennt, was nicht Ehe ist, und Familie, was nicht Familie sein kann, legt auf die kommenden Generationen eine Last. Sie betrügt sie um ihr Recht auf ihren Ursprung und betrügt sie um ihr Recht auf Vater und Mutter. In der Menschheitsgeschichte, in allen Kulturen und Religionen, wurden die Verbindungen zwischen Mann und Frau, die grundsätzlich zur Geburt von Kindern hin offen sind, Ehen genannt. Die Grundstruktur der klassischen Ehe beruht auf den zahlreichen leiblichen und seelischen Unterschieden der beiden Geschlechter. Mannsein und Frausein sind einander zugeordnet. Diese Doppelstruktur des Menschlichen stiftet Zukunft und ordnet unsere Gesellschaft. So legt eine möglichst große Zahl von guten Ehen zwischen Mann und Frau als Keimzelle die Grundlage für eine gute Gesellschaft.
Zudem stellt unser Grundgesetz die Ehe zwischen Mann und Frau als alleiniges Leitbild heraus und unter besonderen Schutz. Der Ehe als liebende personale Verbindung von Mann und Frau hat die katholische Kirche sakramentale Würde verliehen. Eine „gleichgeschlechtliche Ehe“ ist einfach keine Ehe. Ungleiches ist nicht gleich, auch nicht durch eine mehrheitliche Zustimmung der Abgeordneten in diesen Tagen im Deutschen Bundestag in Berlin.
Albin Schorn, 97437 Haßfurt
Nach Jahren der Verweigerung seitens der Union wird sie wohl jetzt doch kommen, die „Ehe für alle“. Ob Wahlkampftaktik oder nicht, es wurde Zeit. Für eine progressive, liberale Demokratie wie der unseren war der Status quo eine Schande. Egal, welche Gründe konservative Politiker oder die katholische Kirche gegen die Homo-Ehe aufbringen, sie diskriminieren damit einen Teil unserer Gesellschaft. Es sind weder unsere Werte in Gefahr, noch werden traditionelle Ehen in irgendeiner Weise bedroht. Wenn ein Mensch einen anderen liebt, dann sollen sie gefälligst die gleichen Rechte haben wie alle anderen auch.
Thomas Lauer, 97199 Ochsenfurt
Dass der evangelische Bischof Bedford-Strohm als EKD-Ratsvorsitzender seinen unchristlichen Senf hierzu geben würde, war zu erwarten. Martin Luther wäre diesem Zeitgeist vehement entgegengetreten. Immerhin hat die katholische Kirche diese Entwicklung nicht mitgemacht. Dazu kann man sie nur beglückwünschen.
Eberhard Poppelbaum,
97082 Würzburg
Es ist ein fundamentaler Irrtum, eine gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft als Ehe einzustufen. Seit Urzeiten ist Letztere die Keimzelle einer Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern. Bei der „Homo-Ehe“ handelt es sich nur um eine abnormale Lebensgemeinschaft ohne Vorbildcharakter für eventuell adoptierte Kinder.
Herbert M. Reusch, 97453 Schonungen
Der 30. Juni 2017 war ein rabenschwarzer Tag für die Demokratie und die parlamentarische Kultur in Deutschland. Der Bundestag berät bei großer Anwesenheit der Abgeordneten und unter großer Anteilnahme der Medien das „Ehe-für-alle-Gesetz“, ein eher zweitrangiges Thema, das jedoch in den Medien in Rekordzeit zum Thema Nummer eins hochgepuscht wurde. Nachdem die Mehrheit zugestimmt hat wird eines Parlamentes unwürdig die „Glanztat“ mit Konfetti-Regen gefeiert.
Als dann aber das eigentlich wichtige Tagesthema zur Abstimmung steht, nämlich das Zensurgesetz von „Wahrheitsminister“ Maas, haben die meisten Abgeordneten den Saal bereits verlassen. Entweder um die „Ehe für alle“ ausgiebig zu feiern oder mangels Interesse an der Meinungsfreiheit oder um schon ins Wochenende zu gehen. Auch die Medien haben zu diesem Zeitpunkt ihre Übertragungen schon weitgehend eingestellt. Ein kleiner Bruchteil der Abgeordneten beschließt dann den größten Einschnitt in die Meinungsfreiheit, den es seit Kriegsende in Deutschland je gab. Skandalös!
Helmut Faul, 97204 Höchberg
Nach dem Grundgesetz steht nur die Ehe zwischen Mann und Frau unter dem besonderen Schutz des Staates. Zwei Männer können niemals ein gemeinsames Kind zeugen, das blutsverwandt mit beiden ist. Ebenso ist dies bei zwei Frauen nicht möglich. Gäbe es nur homosexuelle Partnerschaften wäre die Menschheit längst ausgestorben. Daher ist eine Ehe zwischen Mann und Frau nicht gleichzusetzen mit einer homosexuellen Partnerschaft. Man kann hier gesetzliche Regelungen treffen, aber nicht unter dem Begriff und der Definition der Ehe. Für klare und eindeutige Gesetze sind exakte Begriffsdefinitionen eine wesentliche Voraussetzung.
Gerhard Schön, 97084 Würzburg
Die aktuelle Diskussion über die „Ehe für alle“ berücksichtigt wieder einmal nur unzureichend die Situation der Kinder. Im Frühjahr 2015 wurde in einer äußerst erfolgreichen Petition ein Kinderbeauftragter im Deutschen Bundestag, vergleichbar mit dem Wehrbeauftragten, und die Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz gefordert. Hierzu hätte es eigentlich noch in dieser Legislaturperiode eine Plenardebatte geben müssen, was vor allem am Widerstand der Unionsparteien gescheitert ist. Vor der kommenden Bundestagswahl sollten sich die Parteien zu einer regionalen und nationalen Umsetzung der Kinderrechte äußern, wie es seit 28 Jahren von der UN-Kinderrechtskonvention gefordert wird.
Prof. Dr. H. M. Straßburg, 97218 Gerbrunn
Im vorletzten Satz des Leitartikels hat der Autor die Ehe als Keimzelle von Staat und Gesellschaft bezeichnet, und damit hat er völlig recht. Im Rahmen des Kontextes wäre es allerdings sinnvoll gewesen, wenn er zum Ausdruck gebracht hätte, dass er die Ehe von Mann und Frau meint. Denn nur diese kann eine Keimzelle sein, aus der originär etwas herauswächst. Bei gleichgeschlechtlichen Ehen ist dies nicht möglich.
Rudolf Greubel, 97464 Oberwerrn
Lieben dürfen wir uns schon, bloß heiraten darf nicht jeder nach seiner faasson. Welch verquere und perverse Logik? Wo bleibt der Segen von oben, was denkt sich der HImmel droben?