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Das Leben selbst in die Hand nehmen
Zum Leitartikel „Wenn Corona Freundschaften bedroht“ (18.11.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 09.12.2020 02:13 Uhr

Es ist so, als wolle man einen Wackelpudding an die Wand nageln. Auf der einen Seite soll „entschieden“ gegen Corona gekämpft werden. Aber der Kampf soll am besten ohne persönliche Einschränkungen geführt werden. Da wird auf hohem Niveau vom Autor gejammert. Natürlich ist es schlimm, wenn Kinder sich nur noch mit einem Freund treffen sollen. Aber erklärt man ihnen genau, warum das jetzt für einige Zeit so sein muss, können Kinder damit oft besser klarkommen als Erwachsene. Das sieht man etwa, wenn ein naher Angehöriger stirbt. Keiner bestreitet, dass starke Kontaktbeschränkungen furchtbare Auswirkungen auch auf Erwachsene haben können. Aber: Wenn das Haus brennt, muss die Feuerwehr mit der Axt die Tür einschlagen und kann nicht lange nach dem Dietrich rumfummeln! Deshalb der Kanzlerin und den Länderchefs zu unterstellen, dass sie sich bei ihren Beschlüssen „über diese Art Corona-Folgen überhaupt keine Gedanken machen“, ist schlicht anmaßend. Das gilt auch für die Aussage, die nüchtern denkende Naturwissenschaftlerin Merkel „rechnet die sozialen und emotionalen Konsequenzen ihres Handelns viel zu wenig ein.“ Zum Schluss kommt es noch mal knüppeldick: „Wer gibt uns sinnvolle, fundierte Ratschläge, wie wir Freundschaften über die Krise retten und unsere Kinder seelisch gesund halten können?“ Diese Fragen könne die Politik nicht länger ignorieren. Ich glaube, der Verfasser hat nicht ganz verstanden, dass man in einer freiheitlichen Demokratie das Leben selbst in die Hand nehmen und Antworten auf bestimmte Fragen selbst finden muss.

Thomas Müller, 97082 Würzburg

 
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