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Bedauern ist mehr als scheinheilig
Zum Samstagsbrief „Frau Hennig-Welsow, Respekt für diese Thüringer Chuzpe!“ (8.2.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 29.02.2020 02:11 Uhr

Wenn ich wie Sie meine Meinung kundtun wollte, würde ich mir die freundliche Begrüßungsformel sparen wollen. Seit Jahren klagen wir über schlechte Umgangsformen, fehlenden Respekt gegenüber Lehrern, Staatsbediensteten, älteren Menschen, Schiedsrichtern. Sie haben aber geradezu einer SED-Politikerin ein Loblied gesungen, nachdem Herrn Kemmerich der vorbereitete Blumenstrauß vor die Füße geworfen wurde. Überdies finden Sie es scheinbar auch phänomenal, wenn Politiker sich ohrfeigen oder Schimpfworte an den Kopf werfen. Nach meinem Verständnis ist Die Linke eine Partei, die sich von tausendfachem Unrecht ihrer Vorgängerpartei bislang noch nicht distanzierte und in Teilen radikalen linken Strömungen Beifall zollt. Insofern auch kein politisches Ruhmesblatt. Zum Wahlausgang in Thüringen kann man selbstverständlich geteilter Meinung sein, aber die Folgen dieses Tuns waren absehbar. Wenn nun im Nachgang die Familie von Herrn Kemmerich schikaniert und bespuckt wird, Häuser und Büros beschmiert werden und Politikern der Handschlag verweigert wird, sind dies die Folgen dieser von Ihnen so gelobten „Vorbildfunktion“. Wenn nun die Landesvorsitzende der Linken den fehlenden Respekt im Umgang miteinander bedauert, ist dies mehr als scheinheilig.

Helmut Renninger, 97508 Grettstadt

 
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