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Anstatt Fehler einzugestehen, werden Ängste geschürt
Zu Artikeln und Kommentaren die sich mit der Machtübernahme in Afghanistan durch die Taliban befassen:
Redaktion
 |  aktualisiert: 26.08.2021 02:26 Uhr

„Das haben wir leider nicht mehr voll in der Hand“, dieser Satz ist das größte Armutszeugnis, das ein deutsches Regierungsoberhaupt je gesagt hat, wenn es um das Leben von Menschen geht. Frau Merkel hatte vorher wieder mal gehandelt, wie sie es am besten kann: Einfach mal abwarten. Nur, dass es dieses Mal viele Menschen das Leben kosten wird. Spätestens seit Trumps fragwürdigem Deal 2020 mit den Taliban, der Erkenntnis über die Wankelmütigkeit der einheimischen Militärs, der Schwäche des offensichtlich korrupten Präsidenten Ghani hätte man sich auf solche Eventualitäten vorbereiten müssen und nicht erst mal wegducken dürfen. Die deutsche Botschaft vor Ort hat wiederholt und ständig gewarnt, unsere Militärs haben auf diese Gefahren hingewiesen, aber Frau Merkel und ihr Adlatus Maas, der hoffentlich so viel Rückgrat hat, sich nie mehr zur Wahl stellen zu wollen, haben dem geglaubt, was sie glauben wollten – dem amerikanischen Geheimdienst. Das war bequemer, man meinte nicht handeln zu müssen. Die Frage ist nur, wie erklärt man dies den gefallenen deutschen Soldaten vor Ort und den Familien der Opfer, welche nun in dem einzigartigen Chaos noch folgen werden.

Manfred Dülk, 97273 Kürnach

Es ist an Zynismus und Menschenverachtung nicht zu überbieten, was die Aussagen mancher Politiker/-innen zur aktuellen Entwicklung in Afghanistan betrifft. 20 Jahre unterstützten westliche Alliierte einen aussichtslosen Kampf gegen den Terrorismus, um dann fadenscheinig von Demokratieunterstützung zu faseln. Ein Fiasko, das abzusehen war und sogar den sogenannten „Islamischen Staat“ gebar. Nun, nachdem die Taliban den „ahnungslosen“ Politikern ihre Grenzen aufzeigen, wird tatsächlich vom Gespenst des Jahres 2015 gesprochen, also dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise. Anstatt Fehler einzugestehen und sich dafür einzusetzen, dass jene Menschen, die für das westliche Bündnis tätig waren, hier Schutz finden können, werden mantraartig Ängste geschürt. Es ist doch wohl das Mindeste, dass man jenen, die man für seine Dienste rekrutierte, hilft und nicht schutzlos einem fundamentalistischen System ausliefert. Das bisherige Verhalten der Verantwortlichen ist unchristlich, unmoralisch und unethisch. Wieder einmal sind Menschen sinnlos getötet, verwundet und traumatisiert worden. Warum?

Volker Sebold, 97247 Eisenheim

All denen, die den Finger heben und schwere Vorwürfe an die USA, Nato und unsere Regierung richten, rate ich Folgendes: Fliegt nach Afghanistan und kämpft gegen die Taliban. Steinmeier, Röttgen und zwei Ihrer Redakteure brennen sicher darauf, schnellstens in den Kampf zu ziehen.

Michael Kleinschnitz, 97076 Würzburg

 
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Kommentare
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  • M. G.
    Für uns in Deutschland ist es gut zu wissen, dass die Angst dieser Menschen um ihr Leben nichts mit dem Islam zu tun hat, der ja bekanntlich inzwischen zu Deutschland gehört, sondern nur mit dem Missbrauch des, wie alle wissen, an sich ja friedlichen Islams. Wäre es anders, müsste man sich ja durchaus Sorgen um die Zukunft Deutschlands machen.
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