Mit Erstaunen und Hochachtung habe ich die Ablehnung des Griechenland-Paketes durch Paul Lehrieder (CSU-MdB aus Gaukönigshofen) vernommen. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, das er sich dem aufgebauten Druck von Merkel und Kauder nicht entziehen kann. Respekt vor seiner „Gewissensentscheidung“. Man kann nur hoffen, dass bei der Vergabe der Plätze zur Landtags- und Bundestagswahl 2013 für ihn nicht die Rechnung präsentiert wird. Sicher muss Griechenland solidarisch geholfen werden, aber nicht durch übertriebene Unterstützung der Banken, Hedgefonds und Spekulanten. Aufbau der staatlichen Infrastruktur (Steuerrecht, Kataster, Abbau und Reorganisation der staatl. Dienststellen), sowie Wiederbelebung des Mittelstandes und des Fremdenverkehrs sind hilfreich. Ein Schuldenschnitt hilft nur den gierigen Hedgefonds, welche billige Staatsanleihen eingekauft haben und bei Verlust sich über die Kreditausfallversicherungen clever bedienen lassen. Nicht zu vergessen ist das „Ausbluten des Volkes“, denn die Gefahr wächst, dass bei der nächsten Wahl in Griechenland ein Linksruck zu erwarten ist oder bei Unruhen eine Militär-Junta an die Macht gerät. Letztendlich ist ein freiwilliger Austritt eine Option, wenngleich auch da gewisse Risiken bestehen.

Gerhard D. Schmidt, 97199 Ochsenfurt

Endlich einmal ein Politiker, der sich traut offen das auszusprechen, was viele denken. Auch ich würde mir in einem vereinigten Europa wünschen, dass Griechenland wieder auf die Beine kommt, aber daran zu glauben fällt mir schwer. Milliarden über Milliarden sind bereits nach Griechenland geflossen und bewegt hat sich wenig. Das ist wie Wasser in den Main tragen und dies wird nicht das Ende der Fahnenstange sein. Am Ende zahlt es doch nur der Steuerzahler. Dabei haben wir im eigenen Land genügend Probleme zu bewältigen. Die Menschen selbst in Griechenland sind auch nicht zu beneiden, denn versaubeutelt hat es die Regierung in Griechenland und die anderen müssen dafür büßen.

Andrea Reitz, 97340 Marktbreit