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Allerletzte Chance, um das Richtige zu tun
Zu den Artikeln „Auf der Weltklimakonferenz geht es um die Zukunft der Menschheit“ und „Nur mit Worten lässt sich das Klima nicht retten“ (30.10.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 12.11.2021 02:24 Uhr

Viele machen es sich leicht, und kanzeln die Forderungen der „Fridays for Future“- Bewegung als zu radikal und realitätsfern ab. Die heranwachsende Generation, die sich im Vorfeld der Konferenz in Glasgow wieder weltweit in Massen auf den Straßen versammelt, hat aber nichts weiter getan, als das fortschreitende Unvermögen von Politik und Wirtschaft zu studieren. Seit Jahren treffen sich die Mächtigen regelmäßig und geben butterweiche Erklärungen ab, nur um danach wieder in den Status Quo zurückzukehren. Es sind gerade die darauf folgenden Rechtfertigungen, welche die jungen Menschen (und auch mich) erzürnen. So schiebt jede Nation die Schuld gerne auf die jeweils andere. Die USA zeigen auf China, die wiederum sehen die Vereinigten Staaten in der Verantwortung und die Europäer spielen sich als die moralischen Vorreiter auf, vermögen es aber auch nicht, ihren Ankündigungen echte Taten folgen zu lassen. Dagegen setzt man weiterhin auf Erdgas und neuerdings sogar wieder auf Atomenergie. Abgesehen davon, dass gerade die aktuelle Gasknappheit uns vor Augen geführt hat, wie abhängig Europa von externen Lieferanten wie Russland ist und sich so erpressbar macht, möchte man vor allem den atomverliebten Franzosen ins Gewissen reden. Jedes neue Kraftwerk dauert bis zur Fertigstellung 20 Jahre, kostet 20 Milliarden Euro und schreibt von Beginn an massive Verluste, und dass ohne Endlager für den eine Millionen Jahre tödlichen nuklearen Abfall. Dabei wissen alle, was zu tun ist: Klimazerstörende Subventionen in fossile Brennstoffe gehören abgeschafft, CO2 muss angemessen bepreist, und erneuerbare und saubere Technologien gefördert werden. Die globale Wirtschaft ist auf diese Weise schnellstens, aber dabei sozialverträglich klimaneutral umzustellen. Stattdessen sind wir gerade dabei das 1,5-Grad-Ziel spektakulär zu verfehlen und machen trotz andersklingender Beteuerungen nicht die geringsten Anstalten, daran was zu ändern. Deshalb liebe Aktivisten: Lasst nicht locker, ignoriert die Appelle zur Mäßigung der Proteste und treibt die Gesellschaft weiter an. Vielleicht nutzt die Menschheit ja dann doch noch die allerletzte Chance das Richtige zu tun.

 Thomas Lauer, 97199 Ochsenfurt

 
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