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Wenn die Fußballmannschaft hinter einer dicken Werbebande steht
Redaktion
 |  aktualisiert: 22.10.2009 10:31 Uhr

Fotos von Fußballmannschaften, aufgestellt hinter unübersehbaren Werbebanden, beschriftet mit Firmennamen und Logos, sind öfter in Medien zu sehen. Vor allem die Bundesligen machen es vor, und bis hinein in die Kreisligen nimmt man sich gerne ein Beispiel daran. Nicht mehr nur im Fußball. Man will ja was für den Sponsor tun.

Solche Fotos, die sollen danach am besten noch im redaktionellen Teil der Zeitung erscheinen. So wünschen sich das manche Vereinsverantwortliche. Das, obwohl Werbung grundsätzlich in den Anzeigenteil gehört. Das soll auch so sein.

Zunehmend wurden in der Vergangenheit auf dem Spielfeld Werbebanden des Sponsors aufgestellt und die Mannschaft dahinter platziert. Für das Vereinsheft ist eine solche Foto-Präsentation in Ordnung. Nicht so in einem Medium. Da überschreitet diese eigens bereitgestellte Werbung, die das Bild danach entscheidend prägt, das redaktionell zulässige Maß. Solche Fotos, die Anzeigenwerbung ersetzen, dürfen Vereine ihren Sponsoren nicht in Aussicht stellen. Sie werden so nicht mehr erscheinen.

Die Redaktion verschließt sich damit nicht der Wirklichkeit des Sports, der die Unterstützung der Wirtschaft braucht. Deshalb bleibt Werbung als Beiwerk auf Fotos sichtbar, etwa auf Trikots oder bei Aktionsaufnahmen am Spielfeldrand. Darauf haben Redaktionen keinen Einfluss und nehmen auch keinen. Wegretuschieren würde Wirklichkeit verfälschen. Hier steht die Werbung nicht im Mittelpunkt. Solche Bilder werden weiterhin veröffentlicht.

Anders ist das bei den eigens gestellten Mannschaftsaufnahmen, bei denen Werbebanden bewusst hinzugefügt werden. Solche Inszenierungen lassen sich vermeiden.

Der Profisport ist hier kein Maßstab. Er lebt entscheidend von seinen Geldgebern. Die haben die Fotoleistung meist mitgekauft. Bilder von Profiteams ohne Sponsorenwerbung sind selten geworden. Sportmagazinen bleibt bei der Veröffentlichung oft keine andere Wahl.

Als ein Grundsatz des Trennungsgebots ist festgehalten, dass Beiträge im redaktionellen Teil, die für einzelne Unternehmen Werbeeffekte haben, nur legitim sind, wenn und soweit sie der sachgerechten Information der Öffentlichkeit dienen.

Tatsächlich sachgerecht ist bei den meisten Mannschaftsbildern aber lediglich die Vorstellung der Spieler, mit denen man in die Saison geht oder mit denen man erfolgreich daraus hervorgegangen ist.

Wir denken, dass Vereine auch ohne werbende Berichterstattung im redaktionellen Teil Sponsoren finden. Wer Sportler unterstützt, der kann das trotzdem in der Zeitung verkünden. Freilich im Anzeigenteil.

 
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