Gewiss erinnern Sie sich an das (hier verkleinerte) eindrucksvolle Foto der Deutschen Presseagentur von einem weihnachtlich illuminierten Haus, erschienen auf der Titelseite vom 13. Dezember. Es illustrierte die Nachricht, dass Lichterketten im Advent arge Stromfresser sind. Haben Sie sich danach nicht gefragt, wo das Haus steht? Aber diese und andere Informationen darüber haben gefehlt. Das ist nicht in Ordnung.
Man konnte also annehmen, es handle sich um ein aktuelles Foto, mit dem diese Nachricht belegt wird. Es ist es aber ein etwa zehn Jahre altes Archivbild. Über das Haus und seinen Zustand derzeit weiß die Redaktion nichts. Veröffentlicht war somit ein Symbolbild. Aber genau das müssen Leser erfahren. Bild und Text ergänzen sich. Bilder sind dabei gleichrangige Nachrichten. Es darf durch sie kein falscher Eindruck entstehen. Das verlangen der Kodex des Presserates und die Leitlinien unserer Redaktion. Es geht um Wahrhaftigkeit im Journalismus.
Auf eine Grenzüberschreitung der letzten Woche gehe ich auch ein: Ebenfalls am 13. Dezember war in der Serie „Mahlzeit“ unter der Überschrift „Fast Food für den schnellen Schwimmer“ ausführlich darüber berichtet worden, wie sehr der Würzburger Rekordweltmeister Thomas Lurz die Mahlzeiten einer namentlich genannten Fast-Food-Kette schätzt. Und das war in der Zeitung zu viel des Guten, überschritt redaktionelle Grenzen hin zur Werbung. Der Sportler darf schwärmen – aber Journalisten dürfen das in Sprache und Darstellung nicht zur Werbung für ein Unternehmen und seine Produkte werden lassen. Die Serie kehrt zwar auch sonst in Küchen der Region ein, zu deren Image das ebenfalls beiträgt. Aber stets überwiegt der angestrebte Nutzwert der Beiträge, durch mitgelieferte Rezepte zum Nachmachen etwa. Übers Fastfood der Kette gibt's stattdessen Lurz'sches Lob auf seine Lieblingsprodukte. Das durfte so nicht sein.
Einigen Lesern, so haben sie geschrieben, hat das den Appetit verdorben. Auch das soll nicht sein. So wünsche ich frohe Weihnachten, das Ihnen allen ihre Lieblingsgerichte auf den Festtagstisch bringt.
Berechtigte Kritik und die Nutzung rechtsstaatlicher Instrumente darf nicht dazu mißbraucht werden, den Kritiker mundtot machen zu wollen.
Dass schlichte Gemüter - wie hier im Forum in mittlerweile bedenklichem Ausmaß - weitgehend ohne Sachkenntnisse immer wieder "Schwächere" oder Gruppen, seien es nun Angeklagte vor Gericht, irgendwelche polizeilich auffällig Gewordenen, ausländische Jugendliche, Hartz-IV-Empfänger, Disco-Besucher etc., als Projektionsfläche zur eigenen Wertversicherung zu benötigen scheinen, mag ja noch erklärbar sein. Wenn jedoch ganz offen Sätze wie "Grauf kriecht zu Kreuze" (um nur den gröbsten Ausfall diese Woche aufzugreifen), dann sollte man sich bei der Mainpost vielleicht mal überlegen, welche Verantwortung eine für viele meinungsbildende Monopolzeitung hat und welchen Beitrag zum gesellschaftlichen Klima man leistet!
wenn das allerdings wahr ist, dass die Mainpost Anschuldigungen der
Staatsanwaltschaft ungeprüft übernommen hat, diese nachher nicht (dem
Leser und Betroffenen gegenüber) korrigiert hat
wenn dem wirklich ein Zusammenspiel von CSU-Justizmitarbeitern mit
den Leitern der Staatsanwaltschaft in Würzburg, der
Generalstaatsanwaltschaft in Bamberg und dem Oberlandesgericht Bamberg
zugrundeliegt
wenn in Unterfranken so wirklich Menschen recht- und folgenlos
zwangseingewiesen und -inhaftiert werden können,
ohne dass dies der Mainpost, die anfangs verleumdend darüber berichtet
haben soll, eine Nachforschung wert ist,
ist die Meinung zu dem falschen, weil alten Bild eines
weihnachtsgeschmückten Hauses wirklich Potemkinsche Schönmalerei!
...wie haben Sie denn "auch bei Recherchen nichts nach(ge)wiesen"?
Die widersprechenden Urteile dazu sind doch öffentlich!
Wo ist bitte ein Wespennest, wenn ein einzelner User Vorwürfe los wird ....?
Anton Sahlender, Leseranwalt
Die Mainpost machte sich zu Anfang die Falschaussagen zu eigen, verschwieg ebenso wie die Verantwortlichen erhebliche Details bis hin zur vorsätzlichen Tauschung und distanzierte sich bis heute nicht hiervon!
Kritische Berichte über die selbst bei wohlwollendster Betrachtung massiv fragwürdigen, strafrechtlich erheblichen Verdacht begründenden und für den Steuerzahler mit erheblichen Kosten verbundenen Vorgehensweise hochrangigen parteipolitischen Juristenzirkels finden in der Mainpost keinerlei Erwähnung!.
Wenn sie nicht wissen, wovon ich rede, machen Sie sich als "Leseranwalt" kundig und fabulieren sie nicht anhand journalistisch irrelevantem Kram von "Wahrheitspflicht" und Pressekodex!
Gleichgültig. Viel interessanter als die Geselligkeit zwischen Wulff und seinen "Unternehmerfreunden" - der Neid spielt da wohl mit - finde ich die tatsächlichen folgenreichen Verquickungen in der bayerischen Politik und insbesondere der Justiz.
Sei´s drum, "Gefühle" tauchen ebensowenig wie Interesse auf bei ihrem "Lichterbildchen" - und Wahhaftigkeit sollte auch in Unterfranken nicht an so kleiner Münze gemessen werden! Wie "wahrheitsliebend" sind denn die Mainpost-Journalisten, wenn es um schwere Vorwürfe gegen prominente Vorzeigejuristen geht? Totschweigen scheint die Devise, und da brauche ich nicht einmal an Ihre "Zusage" erinnern, nachzulesen in diesem Forum und dieser Rubrik!
Anton Sahlender, Leseranwalt
Erstaunlich ist auch, dass trotz des geäußerten Verdachtes der Freiheitsberaubung im Amt keine "Verleumdung" gegen mich geltend gemacht wurde! Denn dann würde sich sehr schnell herausstellen, dass die "Vorwürfe" Tatsachenbehauptungen sind! (Anscheinend führte auch die Klärung der gekauften Doktortitel an der Univ. Würzburg erst über Flugblätter, die Anonymous an Autos hängen musste - das ist nicht mein Stil, sagt aber etwas über die Schwierigkeiten aus, Mißstände zum Thema zu machen im Bereich MP-Monopol....).
Und: wenn es nicht um "prominente Juristen" geht sondern um Normalbürger, die sich gegen unberechtigte Vorwürfe zur Wehr setzen müssen, zeigt ihr Blatt weder Sensibilität noch spielen anscheinend Persönlichkeitsrechte irgendeine Rolle! Sie wissen wovon ich rede - die Wahrheit und die Wirklichkeit findet zwar nur scheibchenweise ihren Weg, aber sie findet ihn! Nur nicht blenden lassen von Weihnachtsillumi, Herr Sahlender....
Anton Sahlender, Leseranwalt
"Wahrhaftigkeit des Journalismus": Focus-Markwort hat heute morgen am "Sonntagsstammtisch" zugegeben, dass die Wulff-Geschichte aus verletztem Stolz von Journalisten und als gezielte Retourkutsche hochgekocht wurde! Näheres wollte er nicht benennen, da er selbst Akteur in diesem Zirkus ist....also bitte! Vielleicht betreibt die Mainpost ja hier mal investigative Recherche und kommt als erste mit einer Hintergrundgeschichte. Das wär mal was neues! (Weihnachten ist ja auch die Zeit der Illusionen.)
Wünsche frohe Weihnachten
frei von Groll
Anton Sahlender, Leseranwalt