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Kritischer Kommentar zum Islam überschreitet ethische Grenzen der Meinungsfreiheit - Teil I
Redaktion
 |  aktualisiert: 26.04.2023 22:21 Uhr
Meinungsfreiheit der Medien zeichnet freiheitliche Staatswesen aus. Aber sie hat Grenzen. Die ethischen Grenzen, die sich der Zeitungsjournalismus mit dem Pressekodex freiwillig gesetzt hat, reichen über die Rechtsprechung hinaus. Dieser Kodex wurde nach Ansicht des Deutschen Presserates mit einem kritischen Kommentar zum Islam in der Online-Ausgabe einer großen Boulevardzeitung verletzt. Dafür sprach er dem Medium eine öffentliche Rüge als seine härteste Sanktion aus. Der Presserat begründet die Rüge in einer Mitteilung. Die gebe ich weiter, weil der Islam gegenwärtig Gegenstand vieler Kommentare ist.

Überschrieben ist der gerügte Kommentar, zu dem 215 Leserbeschwerden eingingen, mit „Islam als Integrationshindernis“. Im Text heißt es unter anderem: „Mich stört die weit überproportionale Kriminalität von Jugendlichen mit muslimischem Hintergrund. Mich stört die totschlagbereite Verachtung des Islam für Frauen und Homosexuelle […] Nun frage ich mich: Ist Religion ein Integrationshindernis? Mein Eindruck: nicht immer. Aber beim Islam wohl ja. […] Ich brauche keinen importierten Rassismus, und wofür der Islam sonst noch steht, brauche ich auch nicht.“

Der Presserat macht deutlich: Es handle sich um pauschalisierende Aussagen über das Verhalten von Muslimen im Allgemeinen. Die würden dadurch eine diskriminierende Wirkung für Angehörige dieses Glaubens entfalten. Das verletze die Ziffern 12 und 1 des Pressekodex.

Aus Ziffer 1: „Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.“

Ziffer 12: „Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.“

Der Meinungsbeitrag, so der Presserat weiter, spreche dem Islam als Glaubensrichtung die Integrationsfähigkeit an sich ab. Die Vorsitzende des Beschwerdeausschusses, Ursula Ernst, erklärt: „Kommentare dürfen pointiert sein, starke Kritik – auch an Religionen – enthalten und manchmal auch an Grenzen gehen.“ Hier werde jedoch die Grenze der Meinungsfreiheit deutlich überschritten, indem man alle Muslime unter einen Generalverdacht stelle. Ernst: „Die Angehörigen der Religion fühlen sich verständlicherweise diskriminiert.“ Das richte sich gegen Ziffer 10 des Kodex: „Die Presse verzichtet darauf, religiöse, weltanschauliche oder sittliche Überzeugungen zu schmähen.“ Siehe: www.presserat.de

Diesen Aussagen aus dem Presserat habe ich nichts hinzuzufügen.

 
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  • davis
    "Der Ausdruck Neusprech stammt aus dem Roman '1984' von George Orwell und bezeichnet eine Sprache, die aus politischen Gründen künstlich modifiziert wurde."
    goo.gl/j80kcV

    Ein wohltuendes Gegenbeispiel, wenn auch einsam in der weiten Wüste:

    "Warum der Nordkurier lieber die Fakten nennt"
    goo.gl/w2cvDx

    MfG davis
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    • Antworten
  • Man kann den weltweit brutal gelebten Islam genauso wenig schön reden, wie den vergangenen Nationalsozialismus. Beides ist menschenverachtend.

    Der Islam steht heute da, wo das Christentum im tiefsten Mittelalter stand.
    Nur hatten die religiösen Fanatiker damals Scherter und Bögen, und heute ABC-Waffen.
    Ein paar Millionen friedliebende Muslime bei uns, wiegen nicht die Hunderte von Millionen potenziell gewaltbereiten Islamisten weltweit, auf.
    Das ist Fakt und keine Diskriminierung.

    Der dritte Weltkrieg wird ein Religionskrieg, wenn die Bedrohung nicht präventiv ausgeschaltet wird. Klingt hart, ist aber so.
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    • Antworten
  • antonsah
    .... ihre Behauptung "Hunderte von Millionen potenziell gewaltbereiten Islamisten weltweit" ist absolut keine Wahrheit. Das ist eine Behauptung von Ihnen, die durch nichts (keine Fakten) gedeckt ist und die deshalb auch als diskriminierend bewertet werden kann.
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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    • Antworten
  • antonsah
    Fortsetzung der Leserzuschrift:
    .... Die Liste ist endlos."
    Hier bei uns werden solche Auswüchse als Folge von Islamismus bezeichnet. Der Islamkritiker und Muslim Abdel-Samad kennt keinen Staat (von 57), in dem die Hauptreligion der Islam ist, der islamismusfrei wäre.Weiter führt er aus, dass nur in Ländern der Islam sich friedlich gibt, in denen er die Minderheitsreligion ist. Herr Abdel-Samad muss rund um die Uhr von der Polizei bewacht werden, weil er von seiner Religion ständig mit der Tod bedroht wird. Die Muslime, die hier bei uns friedlich leben und es auch können, müssen halt solche Diskussionen aushalten. Die Katholiken ertragen hier noch ganz andere Kritiken.
    Mit freundlichen Grüßen
    ENDE DER LESERZUSCHRIFT
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • antonsah
    Diese Zuschrift erreicht mich persönlich per Email:
    "Sehr geehrter Herr Sahlender,
    Der Online-Kommentator, auf den Sie sich beziehen, schreibt-ich zitiere-: Mich stört ..., nun frage ich mich..., mein Eindruck..., ich brauche keinen... usw. Hier wird also klar die Meinung eines einzelnen dargestellt. Dies mag kritikwürdig sein. Solche Äußerungen aber zu sanktionieren halte ich für falsch. Frau Ernst benimmt sich hier wie eine Wächterin über die Meinungsfreiheit und stellt sich damit in eine Reihe mit manchen Wächtern über den "wahren Islam".
    Das Magazin "Cicero" räumt der Frage "Ist der Islam böse?" im August 2014 viele Seiten ein. Hierbei geht es teilweise noch viel härter zur Sache. Herr Frank A. Meyer zählt auf: "Massaker unter Muslimen, Terror gegen Andersgläubige, Entführung von Mädchen, Erniedrigung von Frauen, Vernichtung von Kulturgut, Versklavung von Arbeitern. Die Liste ist endlos."
    Folgt Fortsetzung ... Anton Sahlender
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  • Plecherbub
    Auf einen Kodex der sich über die Wahrheit stellt sch..ß ich, drastisch gesagt.
    Dieser Aussage habe ich nichts hinzuzufügen.
    MfG,
    Georg Heim.
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  • antonsah
    ... hier hat sich niemand über die Wahrheit gestellt. Hier wurde diskriminiert. Ich freue mich über Meinungsbeiträge und Kritiken, wenn sie mit Argumenten belegt sind. Dazu zählt ihr Kommentar nicht....
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • Plecherbub
    Hallo Herr Sahlender,
    zuerst einmal ein einfaches hallo Herr Heim in der Anrede hätte genügt, Sie müssen mich nicht verehren, klingt auch unglaubwürdig zwinkern .
    Dieser komische Pressekodex ist doch in sich widersprüchlich, die Ziffer 12 hebelt automatisch die Ziffer 1, also die Wahrheit, aus.
    Für faktisch richtige Informationen sollte man auch einer Minderheit mal auf die Füße treten dürfen.
    Schöne Grüße,
    Georg Heim.
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  • antonsah
    ... bei Bewertung des jeweiligen Einzelfalles hebelt keine Kodex-Leitlinie die andere aus. Und Sie bewerten jetzt nicht den oben beschriebenen Fall, sondern versteigen sich zu einer Behauptung über den Pressekodex, der sich vielfach bewährt hat. Im vorliegenden Fall geht es nicht um Wahrheiten, sondern um eine Meinung und deren Bewertung. Sie können anderer Meinung sein, aber Sie können diskriminierende Meinungen nicht zu Wahrheiten erheben.
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • antonsah
    ... bei Bewertung des jeweiligen Einzelfalles hebelt keine Kodex-Leitlinie die andere aus. Und Sie bewerten jetzt nicht den oben beschriebenen Fall, sondern versteigen sich zu einer Behauptung über den Pressekodex, der sich vielfach bewährt hat. Im vorliegenden Fall geht es nicht um Wahrheiten, sondern um eine Meinung und deren Bewertung. Sie können anderer Meinung sein, aber Sie können diskriminierende Meinungen nicht zu Wahrheiten erheben.
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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