Sehr geehrter Herr Sahlender,
als ich am Samstag die EM-Beilage zur Hand nahm, hatte ich den Eindruck, dass es darin nur indirekt um Fußball ginge. Wie anders wäre es sonst zu erklären, dass die ganze Titelseite mit Merkel-Bildern gefüllt war.
Ich erwarte nicht, dass Frau Merkels Teilnahme verschwiegen werden sollte, aber das war des Guten einfach doch zuviel. Nicht gefallen hat mir auch die süffisante Unterzeile "... die Hellenen steigen aus der EURO aus"
Mit freundlichen Grüßen
xxxxxxxxxx
Meine Antwort:
Lieber Herr xxxxxxxxxxxxx,
danke für Ihre kritische Anmerkung.
Wie Sie selbst schreiben, haben Sie den Eindruck, dass es in jener EM-Beilage nur indirekt um Fußball ginge. Der Eindruck ist erklärbar. Die Redaktion bemüht sich nämlich, diese Beilage nicht auf einen Tunnelblick, der alleine auf den Fußball gerichtet ist, zu beschränken, sondern mehr zu sehen. Sie lesen also auch Informationen und Geschichten über Städte und Länder, solche die über den grünen Rasen hinausgehen, dazu menschliches. Die Chance dazu bieten Mitarbeiter vor Ort, ein eigener und solche, die mit uns kooperieren. Dazu kommen noch Agenturtexte.
Auch die Politik kann gelegentlich nicht ganz außen vor bleiben. Einen Eindruck davon gibt eben jene Abfolge von Merkel-Bildern auf dem Titel (23.6.), welche die Kanzlerin abseits von Politik, sehr menschlich zeigt. Unsere Berichterstattung, die über Fußballspiele hinaus reicht, wird in vielen Zuschriften zustimmend beurteilt.
Ich verstehe, wenn Ihnen die zitierte Unterzeile nicht gefällt, meine aber, sie ist noch vertretbar.... Sie bedient keinen der flachen Griechenwitze, die jetzt ebenfalls kursieren.
Bleiben Sie uns als kritischer Leser gewogen.
Mit freundlichen Grüßen, Anton Sahlender, Leseranwalt
Fußball-Europameisterschaft mit Journalismus ohne Tunnelblick
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