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Frage an die Leser: Welche Nebensächlichkeiten nehmen demokratisch bedeutsamen Beiträgen den Platz weg?
Redaktion
 |  aktualisiert: 26.04.2023 14:56 Uhr

Medien beschäftigen sich zu sehr mit Nebensächlichkeiten. Das glauben 44 Prozent der Deutschen. So geht es aus einer forsa-Umfrage (1001 Befragte) vom August 2010 hervor, durchgeführt im Auftrag der Hamburger Akademie für Publizistik. Medien, so heißt es, würden nicht das aufgreifen, was die Menschen wirklich bewegt. So erklären 55 Prozent der 14- bis 29-Jährigen, dass sie ihre Themen dort nicht wiederfinden. Diese Altersgruppe ist es, aus der 70 Prozent die Meinung vertreten, dass sich Journalisten ethisch nicht immer einwandfrei verhalten. Insgesamt kommt erschwerend hinzu, dass ein Viertel der Leute in der Regel Berichte in Zeitung, Fernsehen und Radio nicht verstehen. 32 Prozent der Älteren gaben an, dass viele Sachverhalte zu kompliziert dargestellt seien.

Es handelt sich um eine allgemeine Umfrage. Sie betrifft alle Medien gleichermaßen, also jene, die bundesweit erscheinen oder senden und solche, die nur regional verbreitet sind. So ist es für eine Redaktion wie die unsere schwierig, konkrete regionale Bedürfnisse herauszulesen. Zuschriften aus der Leserschaft sind oft widersprüchlich und von Einzelinteressen getragen.

Von grundsätzlicher Bedeutung ist es aus meiner Sicht, dass bei forsa 81 Prozent antworten, Journalisten sind für das Funktionieren einer Demokratie wichtig bis sehr wichtig – je jünger die Befragten, desto mehr. Das geht aus der Erläuterung der Hamburger Akademie hervor. Vergleichswerte bietet die Umfrage auch. Politiker werden für ebenso unentbehrlich gehalten wie Journalisten, während Lehrer mit 89 Prozent diese Demokratie-Bedeutungstabelle anführen.

Die Tragweite für unser demokratisch-freiheitliches Staatswesen, die sich aus dem Grundgesetz ergibt, veranlasst mich, bei Lesern und Internet-Nutzern nachzufassen. Wir möchten mehr regionale Meinungen hören. Welches sind für Sie entbehrliche Nebensächlichkeiten in einer lokalen Zeitung? Ich bin dankbar, wenn Sie nicht nur (stark gelesene) kurze Promi-Meldungen nennen, etwa solche über Paris Hilton, die kaum Platz in Anspruch nehmen. Beschäftigen Sie sich stärker mit Beiträgen aus Ihrer lokalen Nähe, solchen die Sie für verzichtbar halten und solchen, die Sie vermissen. Wägen Sie deren Belang für Demokratie, Gesellschaft und Bildung ab, der sich oft daran ermessen lässt, ob ein Medium der Kontroll- und Wächterfunktion gerecht wird.

Hilfreich sind konkrete Beispiele, wenn Sie etwa meinen, dass amtliche und politische Verlautbarungen aus Rathäusern und Ämtern zu wenig nachgeprüft werden. Was nicht war, kann bei überzeugend begründeten Beispielen schließlich noch werden. Schon das wäre ein Gewinn.

Die forsa-Umfrage im Netz: www.akademie-fuer-publizistik.de/news

 
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  • ...eigentlich ansichtssache des einzelnen. jeder von uns hat seine prioritäten anders gesetzt. was der eine als wichtig sieht, das ist für den anderen belanglos.
    und die zeitung, die es allen recht macht, die möchte ich mal sehen, denke diese müsste erst mal geboren werden.
    eine lokale tageszeitung muss diesbezüglich versuchen, neben den lokalnachrichten auch alle themen anzuschneiden. von jedem etwas, damit ein breites publikum erreicht wird.
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