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Der Leseranwalt: Wo der Lokalteil einer Zeitung an Grenzen stößt
Redaktion
 |  aktualisiert: 07.11.2019 11:34 Uhr

Beiträge aus Marktbreit interessieren mich und die anderen Volkacher nicht die Bohne. Nutzen Sie den Platz in der Zeitung lieber für Berichte aus Gerolzhofen. Das liegt näher.“ Stellvertretend zitiere ich einen Leserwunsch, mit dem sich lokale Redaktionen gelegentlich beschäftigen müssen. Dabei sind die genannten Orte austauschbar. Aber die Absender haben etwas gemeinsam: Es sind Leser, die am Rande des Verbreitungsgebietes einer Lokalausgabe wohnen.

14 unterschiedliche Lokalteile dieser Zeitung sind meist mit Landkreisgrenzen deckungsgleich. In deren Randlagen kommt es gelegentlich zu solchen Beschwerden (z. B. in Ochsenfurt und Marktbreit), weil sich im Lokalteil häufig Berichte von 20 bis 30 Kilometern entfernten Schauplätzen finden, weil sie dem eigenen Kreis angehören. Demgegenüber kommt das Geschehen aus nur drei, vier oder fünf Kilometern entfernten Orten oder Städtchen – die allerdings schon im Nachbarkreis liegen – aus dem Blickwinkel dieser Leser zu kurz.

Das ist verständlich. Aber irgend- wo muss eine Redaktion für ihren Lokalteil eben eine geografische Grenze ziehen. Die bleibt aber journalistisch durchlässig. Denn die nachbarschaftlichen Neigungen der Leser an den Rändern sind bekannt. Sie werden berücksichtigt. Solange der Platz in der Zeitung reicht, wechselt die Redaktion Nachrichten über Ausgabengrenzen hinweg – bevorzugt solche, die wichtig oder lesenswert scheinen.

An Nachrichten aus dem mit Lokalredaktionen in 16 unterfränkischen Orten vernetzen System dieser Redaktion mangelt es nicht. An manchen Tagen ist so viel los, dass es eng wird in der Zeitung. Aber deren beliebiger Erweiterung sind beim aktuellen Druck technische Grenzen gesetzt.

Nachbarschaft gibt es rundum, in jeder Ausgabe. So grenzt etwa der Landkreis Würzburg an fünf andere Kreise. Was die Leser an der einen Seite wünschen, ist denen an der anderen ziemlich egal.

Ich muss bekennen: Die Zeitung kann dem manchmal überaus deutlich vorgetragenen Verlangen („der gesamte Ort wird abbestellen“) nicht immer in dem geforderten Umfang nachkommen. Ich kann aber beruhigen: So viel, wie Leser vermuten, passiert in ihrer Nachbarschaft nicht. Erwartungen übersteigen die Wirklichkeit. Ich versichere, Vorgänge mit Tragweite sollen nicht fehlen: entweder im lokalen Teil oder auf den Frankenseiten. Und die wichtigsten Seiten aus den großen Städten Würzburg und Schweinfurt werden für deren Nachbarkreise mitgedruckt.

Zuletzt ein Tipp: Wem es möglich ist, der gehe ins Internet auf www.mainpost.de. Dort sind sämtliche Lokalteile aufzurufen.

 
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