Drei Funktionen von Journalisten haben zwei dänische Wissenschaftler in einer aktuellen Studie herausgearbeitet: die Informationsfunktion, die Kontrollfunktion und die Funktion, der Meinung der Bevölkerung ein Forum zu bieten und Bürger zu Wort kommen zu lassen. Sie befragten 1548 Journalisten ihres Landes danach, wo sie Prioritäten setzen. 93 Prozent der politischen Korrespondenten halten es für „wichtig“ oder „sehr wichtig“, zu informieren und die Regierung zu hinterfragen und damit zu kontrollieren. Nur 8,4 Prozent meinen, dass es bedeutend sei, Bürgern eine öffentliche Diskussionsplattform zu bieten.
Die Wissenschaftler sehen die Gesellschaft und normale Bürger stiefmütterlich behandelt. Das sei auch Ergebnis ökonomischer Zwänge in der Krise der Medien. Die Vernachlässigung von Volkes Stimme könne im schlimmsten Fall bedeuten, dass die Bedürfnisse der Menschen nicht mehr benannt und nicht an die Politiker herangetragen werden. Eine verheerende Entwicklung, die nicht nur ihr Land betreffe.
Dazu zitieren die Dänen aus der Dissertation „Meinungsmacht“. Uwe Krüger (Uni Leipzig) beschäftigt sich darin mit Verquickungen zwischen Journalisten und Politikern sowie Wirtschaftseliten in Deutschland. Er erkennt, dass Journalisten die Agenda, Meinungen und Argumentationsmuster von Politikern und Lobbyisten oft ungefiltert verbreiten. Das sei keine böse Absicht: Ständiger Umgang miteinander verfestige ähnliche Meinungen bei Eliten und Journalisten. Entnommen habe ich das bis hierher einem Beitrag des European Journalism Observatory, siehe: de.ejo-online.eu/10209/ ethik-qualitatssicherung/die- stimme-des-volkes-erstirbt
In einer aktuellen Studie aus den USA (Pew Research Center for the People and the Press) ist festgehalten, dass die überwältigende Mehrheit der US-Bevölkerung noch glaubt, dass Nachrichteninstitutionen die Mächtigen davon abhalten, Dinge zu tun, die sie nicht tun sollten. Dieser medialen Wachhund-Funktion traut man aber nicht alles zu. 76 Prozent der Befragten halten Nachrichtenmedien für parteiisch, 75 Prozent sehen sie unter ständigem Einfluss mächtiger Personen oder Organisationen. 67 Prozent meinen auch, dass Nachrichten oft nicht genau stimmen – 29 Prozent mehr als 1985. Das ist im September-Newsletter der Akademie für Berufliche Bildung der deutschen Zeitungsverlage (ABZV) nachzulesen. Siehe: www.abzv.de/
Was trauen Sie unseren Medien zu, gedruckt oder im Internet? Sind Stimmen aus dem Volke ausreichend gewürdigt?
Auf einzelne Vorwürfe kann ich schwerlich antworten, weil mir für eine Beurteilung die Vorgänge dazu fehlen. Sie selbst sollten bedenken, dass ihre Meinungen auf ihren eigenen Erfahrungen fußen und sie damit nicht für die Allgemeinheit sprechen können.
Ich weiße grundsätzlich zurück, dass unsere Redaktion parteiisch, bzw alleine regierungsfreundlich ist. Es wird großer Wert auf Überparteilichkeit gelegt. Das heißt nicht, dass die Redaktion nicht in der Sache Partei ergreifen darf.
Anton Sahlender, Leseranwalt
Noch weiterhin gute Erholung
"Ziffer 12
Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.
Richtlinie 12.1 – Berichterstattung über Straftaten
In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.
Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte."
Die Entscheidung über den Sachbezug ist nicht immer einfach. Darüber habe ich hier mehrfach geschrieben. Diese Richtlinie ist viel diskutiert.Dass darüber das Volk getäuscht wird, ist Übertreibung.
Siehe Kodex unter www.presserat.de
Anton Sahlender, Leseranwalt
Davon entfernt sich die Main-Post immer weiter.
Das Beiträge mit Beleidigungen nicht abgedruckt werden, mag seine Berechtigung haben.
Aber permanent Polizeiberichte und Fahndungsaufrufe zu kastrieren, nur weil auf ausländische Täter hingewiesen wird, ist aktiver Täterschutz im Deckmantel eines diskriminierungsfreien Journalismus.
Die Leser und nicht einzelne Journalisten entscheiden über den Informationsgehalt von Nachrichten.
Wie gerade bei der Main-Post im Vergleich zu anderen Tageszeitungen die persönliche Interessenslage des jeweiligen Journalisten Nachrichteninhalte "beeinflusst" ist skandalös.
Man kann das ganze Volk eine Zeit lang täuschen und man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen. A.L.
würde zeitnah eine Antwort von Ihm erhalten.
Mein Fehler.......
War das jetzt eine Frage?
[b]"...oft nicht genau stimmen..."[/b - noch sehr freundlich ausgedrückt!
ich hoffe Ihre Zensoren, lassen den Kommentar durch weil er ja zum Thema paßt.
Was sagen Sie dazu, dass TAZ, ZEIT, Spiegel, Tagesspiegel, Handelsblatt, FAZ und Welt um nur einige zu nennen, gestern große Berichte über die neuen Erkenntnisse des von den Grünen selbst beauftragten Aufklärers, Prof. Walter, veröffentlicht haben?
Es geht natürlich um die pädophilenfreundliche Vergangenheit und die Verfehlungen einzelner Grüner (Trittin z.B.).
Soll man mit Rücksicht auf ein gutes Abschneiden der Grünen solche Informationen zurückhalten? Andere linke Zeitungen haben sich dafür entschieden, ihre Leser zu informieren. Wie sieht es bei der Mainpost aus?
Ansonsten: Sie sind nicht der/die einzige, die da in der MainPost was vermisst(e); habe übrigens zu Trittin bzw. die Grünen gerade zwei interessante Beiträge in der SZ gelesen. Die halten da - um bei Ihren Worten zu bleiben - scheinbar nichts zurück.
Samstags wird überhaupt nicht mehr freigeschaltet. Und sonntags nur ab 13 Uhr bis etwa 18 Uhr.
OK, ich sehe ja auch ein, dass auch die Moderatoren mal einen freien Tag haben wollen, zugestanden. Aber: könnte man diesen freien Tat nicht statt Samstags auf Sonntags ändern, wie es in den meisten deutschen Firmen auch ist?? Denn gerade an Samstagen sind viele User hier und wollen sich austauschen.
Daher: damit würdet ihr einen Beitrag dazu leisten, dass es nicht zu noch mehr Abwanderung kommt. Und auch beim Punkt "political Correctness" würde ich mir wünschen, dass auch diese Meinungen zählen würden.
dieser Artikel hier von Ihnen war echt überfällig. Denn ganze besonders die Frage in ihrem allerletzten Satz dieses Artikels:
trifft leider auch auf die Mainpost zu. In den letzten Monaten dieses Wahlkampfes und auch in dieser aktuellen Woche stelle ich fest, dass diese Zeitung sich immer mehr zum Sprachrohr der Politik macht und die Meinung der User kaum noch zählt.
So erlebte ich es, dass einige meiner Kommentare hier nicht freigeschaltet wurden, weil sie offenbar nicht der "political Correctness" entsprachen (also nicht Seehofer-freundlich genug waren). Oder genauso erging es mir auch bei Kommentaren, die gegen die schwarz-gelbe Koalition gerichtet waren und nur die Wahrheit enthielten, wie es wirklich ist.
Aber damit stehe ich nicht allein.