Die Diskussionsfreudigkeit der Leser hat mit dem Angebot an Kommunikationswegen zugenommen. Auch die Angriffslust ist darüber gewachsen. Die bringt Salz in die Suppe. Und wo besser könnte man öffentlich seine Meinung oder seinen Unmut loswerden, als in seiner Tageszeitung? Klar, das geht auch im Internet, wo die Zeitungen ebenfalls Diskussionsforen anbieten. Dennoch, traditionell mehr Gewicht besitzen für Leser gedruckte Worte. Und die verbreitet die Redaktion, wenn das nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird, sogar zusätzlich im Netz, hier auf mainpost.de.
Wenn jemand aus seinem Herzen keine Mördergrube macht und Klartext schreibt, birgt das freilich Gefahren in sich. Auf die gehe ich vorbeugend ein. Denn Briefschreiber müssen wissen, dass auch sie als Urheber für den Inhalt ihrer Zuschriften haften – neben der Redaktion.
Die Verbreitung in der Zeitung, die verantwortet die Redaktion. Deshalb achtet sie – auch im Interesse der Brief-Einsender – streng auf Einhaltung von Grenzen. Das gehört zu ihren Sorgfaltspflichten und bedeutet, dass nachweislich Falsches auch in Meinungsbeiträgen nicht als Tatsache behauptet werden darf, dass niemand beleidigt oder in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt werden darf.
Das Presserecht gestattet es Personen, die ihre Rechte durch Lesermeinungen verletzt sehen, sich zusätzlich bei den Urhebern schadlos zu halten und äußerungsrechtlich gegen sie vorzugehen. Auf die können teure rechtliche Auseinandersetzungen zukommen. Eine solche haben wir in diesen Tagen in einem Vermittlungsgespräch gerade noch abgewendet, für den Briefschreiber und die Zeitung. Auch wir hatten zuvor in der Redaktion nicht genug aufgepasst und Behauptungen unbewiesener Tatsachen übersehen, die eine Person schwer belasten. Das hat mich zu diesen Zeilen veranlasst.
Ich will Briefautoren nicht abschrecken, sondern ihnen helfen. Beachten Sie also: Im Zustand gerechten Zorns besser nicht losschreiben. Mit Abstand und klarem Kopf fällt es leichter, nur das zu behaupten, was wahr oder richtig ist, was nachweislich Tatsache ist. Unterstellen Sie niemand kriminelles Handeln, wenn es dafür keine rechtskräftige Verurteilung gibt. Außerdem: Namen von Personen, die nicht im Lichte der Öffentlichkeit wirken, haben in Briefen nichts zu suchen.
In 99,9 Prozent der Fälle können Sie sich darauf verlassen, dass die Redaktion nichts verbreitet, was nicht in die Öffentlichkeit darf. Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, dass es zu den 0,1 Prozent auch nicht mehr kommen kann.
Das weckt natürlich Interesse, da ich keinesfalls die Ansicht teile, dass es sich hierbei
um singuläre Ausnahmen handelt. Es scheint auch eine Rolle zu spielen, wer eine Person unberechtigt "belastet"....
Sie schreiben weiter:
"In 99,9 Prozent der Fälle können Sie sich darauf verlassen, dass die Redaktion nichts verbreitet, was nicht in die Öffentlichkeit darf. Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, dass es zu den 0,1 Prozent auch nicht mehr kommen kann."
Ich gehöre auch zu den "0,1 Prozent"! Es wurden nicht nur "unbewiesene Tatsachen" behauptet, ohne dass dies bis heute geklärt ist, es sind bis heute falsche Tatsachen unkorrigiert im Netz!
Der Sachverhalt ist nun am 02. Januar 2012 beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingegangen, u.a. wegen Verstoß gegen Art. 10 EMRK (die vielzitierte Freiheit der Meinungsäußerung)i, was erst Anlass der von Ihrer Zeitung begangenen Persönlichkeitsverletzung war!
Dass ich als Leser keine "unbewiesenen Tatsachen" behaupte, davon können Sie allerdings zu 100 Prozent ausgehen!
Bitte teilen Sie uns Einzelheiten mit, damit wir darauf reagieren können. Danke.
Multimedia-Redaktion
mainpost.de
97084 Würzburg
red.online(at)mainpost.de
wie soll man unter Würdigung Ihrer Ausführungen (gab's dafür eigentlich einen aktuellen konkreten Anlass?) dann bewerten, wenn BEISPIELSWEISE in einem Forum-Beitrag vom 30.12.2011 ein Politiker als " Lügner, Betrüger, Schmierenkomödiant und arroganter Fatzke" bezeichnet und einem weiteren "grenzdebiles Verhalten" attestiert wird. Ist das keine Beleidigung oder - hier meine ist speziell das Attribut "Betrüger" - nicht doch die Unterstellung eines kriminellen Verhaltens? Wo ziehen SIE und die MAINPOST da eigentlich die Grenze? Muss man da gar - Achtung Satire! - parteipolitisch denken? Aber halt, Kommando zurück, das kann nicht sein, denn ein weitere Diskutant hat unlängst einmal - und das wurde ja auch toleriert - "alle" Politiker als Lügner und Betrüger bezeichnet.
mfG,
Grundsätzlich sind die User, die Kommentare hier in diesen Foren hinterlassen, sofort für ihre Inhalte voll verantwortlich. Das sagt die AGB, die der User anerkennt. Die Redaktion hat die Verpflichtung, dann sofort zu löschen, wenn ihr Grenzüberschreitungen bekannt werden.
Anton Sahlender, Leseranwalt
1. Es stand heute noh im Netz und
2. Wie sehen Sie die "bäuerliche" Fäkalspreche?
Schönen Abend und frohes Schaffen.
P.S.: Werde mich "die Tage" mal outen.
Anton Sahlender, Leseranwalt
Wichtig ist es, polarisierende Bericht am Meisten einzubinden, weil die versteckte Polemik den Menschen am Meisten zum Denken anregt. Hier ist noch Nachholebedarf, oder wie sie, Herr Sahlender es ausdrücken würden, zu lasch gesalzen(gewürzt)
Sich bei anderen über die Rhetorik beschweren und dann selbst so ein Kauderwelsch verfassen..
Von Satzbau und Grammatik ganz zu schweigen...
Mein Tipp: Vor dem Absenden noch mal Durchlesen kann helfen.
Herr Leseranwalt, übernehmen Sie!
keine Beleidigung, sondern eher eine Feststellung. im Rahmen der Meinungsfreiheit(GG Art.5)
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte
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allerdings muss ich Ihnen teilweise Recht geben, denn mit "bäuerlich" kommt man im 21.Jahrhundert in eine rechtliche Grauzone. Es kann ja sein, dass es mittlerweile Menschen gibt, die das Wort "bäuerlich" als Diskriminierung ethnischer Minderheiten auslegt.
Weil sich davon auf keine bestimmte einzelne Person betroffen fühlen muss, will ich sie mal als eine etwas ungelenke Meinungsäußerung dulden. Vielleicht lernt @blaubi dazu.
Anton Sahlender, Leseranwalt
und mit "bäuerlicher Fäkaliensprache" das war wirklich auf das ForumNiveau gemünzt, da ich auch damit rechne, dass Forummitglieder auch das Gros der Leserbriefe schreiben. Und meckern tun dann auch nur diejenigen, denen damit auf die Füße getreten wurde. Und da ich oftmals mit dem typisch ländlichen unterfränkischen Sprachgebrauch oftmals in Berührung komme...
und suchen nach Beispielen, das wird schwer, da oftmals der Rotstift der MP-Redaktion angesetzt wurde.
aber nächstes Mal werde ich diese mir herauskopieren, so wie ich es damals bei einem fanatischen Umweltschützer tätigte