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Auch für einen beliebten Politiker sollten die Freiheiten der Medien nicht in Frage gestellt werden
Redaktion
 |  aktualisiert: 20.03.2011 19:36 Uhr

Der folgende Beitrag sollte am Montag in der Zeitung erscheinen. Wir haben ihn weggelassen. Die Katastrophe in Japan, die die ganze Welt bewegt, verändert vieles und muss folglich Inhalte einer Zeitung stark dominieren. Auch deshalb tritt unter anderem die Affäre um den Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in den Hintergrund. Also beschränke ich mich darauf, meine für die Zeitung vorgesehenen Zeilen, hier online nachzureichen:

"In den letzten Wochen habe ich mich beim Lesen immerneuer bitterböser Zuschriften oft gefragt, was haben wir da bloß angerichtet? Hetzkampagne und sogar ein Vernichtungsfeldzug gegen den Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg werden dieser Zeitung vorgeworfen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemals zuvor in einem Fall derartige Leservorwürfe in erheblichem Ausmaß begegnet wären. Dabei erkenne ich keine Verfehlungen, die sie rechtfertigen. Verständnisgewinn stellt sich bei mir nur über das ein, was manche Autoren als „Phänomen-Guttenberg“ erklären. Ich konzentriere mich hier aber auf die geschmähte Berichterstattung und Kommentierung. Ausgelöst wurde sie durch den glaubwürdig belegten Vorwurf an einen Bundesminister, er habe für seine Dissertation in erheblichem Umfang abgeschrieben – ohne wissenschaftlich und wohl auch urheberrechtlich notwendige Quellenangaben. Bei Zeitgenossen, die nicht im Lichte der Öffentlichkeit wirken, wäre vielleicht nichts darüber berichtet worden und wenn doch, dann nicht namentlich. Bei einem Minister ist dagegen öffentliches Interesse vorauszusetzen. Er muss dem Ansehen des Amtes gerecht werden. Ob er das noch wurde, konnte nach seiner Doktorarbeit in Zweifel gezogen werden. Grund genug für Medien, zu Guttenbergs Redlichkeit in Meinungsbeiträgen in Frage zu stellen und ihm den Rücktritt nahezulegen. Das steht ihnen zu, ebenso wie ein satirischer Umgang mit ihm. Das gilt auch für überparteiliche Blätter und ist im vorliegenden Einzelfall weder links noch rechts und kein Angriff auf konservative Politik. Bei jedem anderen Minister hätten derartige Vorwürfe wohl die gleiche mediale Aufmerksamkeit ausgelöst. Ob aber mit ebenso heftigen Gegenreaktionen zu rechnen gewesen wäre, sei dahingestellt. Zu Guttenberg bleibt bei vielen Menschen eben beliebt und in ihren Augen verdienstvoll. Und, dass es auf der Welt üblere Dinge gibt als seine Dissertation, ist jedem klar. Aber gerade wiederholte Versuche, damit Verfehlungen zu verharmlosen, erhalten sie medial am Leben. Das ist dann keine Kampagne.

Mir bleibt aber das ungute Gefühl, dass die Vorwürfe mehr Misstrauen gegenüber dem Journalismus offenbaren, als es eine bewusst kritische Mediennutzung erwarten lässt. Sogar verbürgte Freiheiten der Presse, etwa die Meinungsäußerung, wollen einige darüber beschneiden. Natürlich müssen Journalisten selbst täglich für Glaubwürdigkeit sorgen. Die sollte aber eine freiheitliche Gesellschaft mit Bewusstsein für die demokratische Bedeutung von Medien und deren Freiheit annehmen.

 
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  • MedDeeg@web.de
    Ich denke, die herkömmlichen Printmedien haben sich an ihre "Narrenfreiheit" gewöhnt und sind nun schlichtweg damit überfordert, dass der "gemeine" Leser und Konsument nun öffentlich mitredet - sei es über Wikileaks, Twitter, Blogs, Foren oder konzertierte Aktionen wie im Fall Guttenberg.

    Die Zukunkft wird zweierlei bringen: die Selektion von "wichtig/unwichtig" nach Gutdünken von irgendwelchen Redaktionen funktioniert nicht mehr. Und die Meinungshoheit funktioniert nicht mehr, weil Fragen und Kritik nicht mehr zu "unterdrücken" sind.

    Allerdings werden sich m.E. schon immer kritische, weitgehend obrigkeitsunabhängige und differenziert analysierende Medien wie z.B. die Süddeutsche Zeitung ihren Platz in der Medienlandschaft bewahren können und ihre Bedeutung noch steigern!
    Die Bild-Zeitung bspw. ist dann endlich komplett da, wo sie hingehört: bei einer Aufmerksamkeitsspanne von 5 Sekunden - um eine Schlagzeile zu registrieren, über deren Hintergründe man sich woanders informiert!
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    Sie schätzen die Situation teilweise richtig ein. Wir sind durch die vermehrte Diskussion im Net stärker gefordert, ebenso wie die von Ihnen so bewunderte Süddeutsche, die übrigens auch ein herkömmliches Printmedium ist. Ich empfehle zudem, persönliche Unzufriedenheiten nicht in den Mittelpunkt einer Medienbeurteilung zu stellen (wir haben mehr als 400.000 Leser und noch mehr Online-Nutzer). Alleine aus vielleicht unberücksichtigten eigenen Interessen heraus sollte man keine "Narrenfreiheit" ableiten. Die ist ja noch nicht einmal den vielen Kommentierern gewährt, die im Schutze von Nicknames häufiger die Grenze dessen überschreiten, was noch als vernünftige oder ernsthafte Auseinandersetzung bezeichnet werden kann. Oder was danach ein Medium wirklich konstruktiv fordert.
    Und auch wir - sehr geehrter Herr mdeeg - werden unseren obrigkeitsunabhängigen Platz hier in der Region behaupten. Auch wir bieten Beiträge, in denen differenziert analysiert wird.
    Und das was Sie als Gütdünken bezeichnen, wird Medien im Grundrecht eingeräumt - das ist nämlich Pressefreiheit, die wir verantwortlich wahrnehmen. Die macht demokratisch Sinn. Und Ihr Gutdünken ebenso, das ist nämlich Meinungsfreiheit. Das ist bislang gut miteinander zu vereinbaren, solange die Rollen respektiert werden.. . Ich würde mich freuen, wenn ich auch bei Ihnen davon ausgehen könnte.
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • MedDeeg@web.de
    Danke für die Antwort, die ich kurz als Diskussionsgrundlage nutzen möchte: für wenig sinnvoll halte ich eine "Bewunderung" per se, genausowenig eine Verdammung per se. Allerdings entsteht wohl bei jedem durch entsprechende langjährige Mediennutzung durchaus ein mehr oder weniger intensiver Spiegel der Realität anhand dessen, was konsumiert wird - oder eben nicht. Hierbei jeden Bericht und jede Äußerung auf die Goldwaage legen zu wollen halte ich für ebenso unsinnig, wie eine solche Vorgehensweise bei den von Ihnen genannten Kommentaren, insbesondere anonymisiert.

    Persönlich bin ich nun - durchaus auf Erfahrung beruhend - zu dem Schluss gekommen, dass die Süddeutsche Zeitung für mich "wertvoller" ist als manch andere Publikation. Das liegt auch daran, dass hier kritischer und auch ohne Rücksicht auf politische Rahmenbedingungen und Befindlichkeiten tatsächliche investigative Berichterstattung stattfindet: jüngstes Beispiel hierfür ist der Fall Gribkowski. Und obwohl hier bspw. die zuständige Staatsanwältin über den grünen Klee gelobt wurde, werden an anderer Stelle durchaus die Staatsanwaltschaft München und der Polizeipräsident kritisiert, weil anstatt detaillierten Vorwürfen massiver Straftaten (Verdacht "versuchter Mord", u.a.) gegen den Gaddafi-Sohn strafrechtlich nachzugehen, Herr Schmidbauer als oberster Polizist mit diesem beim Essen im Nobelrestaurant ein "aufklärerisches Gespräch" führte. Bislang ist nicht bekannt, dass diese Vorgänge für die Verantwortlichen irgendwelche Konsequenzen hatten (Strafvereitelung im Amt?), aber: die Öffentlichkeit ist informiert und der Vorgang wirft gezielte Fragen auf und trägt wohl auch zur politischen Meinungsbildung bei.

    Diese "obrigkeitsunabhängige" Berichterstattung vermisse ich bspw. bei der Mainpost in diesem Bereich. Und schon sind wir bei der von Ihnen benannten "persönlichen Unzufriedenheit" meiner Person, die ich demnach in den Mittelpunkt der "Medienbeurteilung" stelle. Sie nennen das auch "vielleicht unberücksichtigte eigene Interessen". Das mag sein, ich denke jedoch, diesen Problem ist exemplarisch. Zum einen geht es hier nicht um "Unzufriedenheiten" oder "Nörgeleien" sondern - wie ich mehrfach dargelegt habe - um einen handfesten Justizskandal und die Vorgänge, die von der Mainpost ja durchaus begleitet wurden, sind aufzuklären, ohne Rücksichten auf Titel und Ämter! Persönliches Interesse schließt öffentliches Interesse nicht aus!
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  • MedDeeg@web.de
    Stuttgart 21 ist das beste Beispiel, wie geballtes individuelles Interesse zu bundesweit relevantem Interesse wurde. Die Justiz ist insgesamt nicht weniger kritisch zu betrachten als das "Planfeststellungsverfahren"...das entsprechende Aufkommen von "Einzelfällen" im Internet etc. dürfte durchaus bekannt sein, genauso wie die immer wieder korrektiven Eingriffe oberer Instanzen.

    Zu guter letzt: die von Ihnen genannte "Meinungsfreiheit" ist ein hohes Gut! Umso mehr sollte es eine freie Presse interessieren, wenn Teile einer Justiz dieses Grundrecht letztlich zur Kriminalisierung und zur Pathologisierung/Psychiatrisierung von Einzelnen wendet und mißbraucht. Und das ist eine "Rolle" , die man ganz sicher nicht stehen lassen sollte! Und ich "respektiere" auch nicht, dass derarte Vorgänge am öffentlichen Interesse vorbei von einer freien Presse nicht thematisiert werden.

    Wenn "400.000 Leser und noch mehr Online-Nutzer" über Jahre und letzlich über Monate - nur ein Beispiel - Berichte über ein Gerichtsverfahren präsentiert bekommen, in dem es nach Erzwingung dieses Verfahrens durch einen Generalstaatsanwalt darum ging, ob ein Musiker einer volljährigen Studentin in einem Treppenhaus den Rock hochgeschoben hat, dann dürfte es auch von Interesse sein, wenn Personen nach Einreichung einer Dienstaufsichtsbeschwerde gegen eine Würzburger Behörde über zehn Monate in Untersuchungshaft landen - und mittels eines Gutachtens eines nach wie vor für diese Justiz tätigen "Sachverständigen" versucht wird, ohne jede Grundlage und -wie zu klären - Vortäuschung falscher Tatsachen eine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie zu erreichen! Hier geht es um anderes als um "Unzufriedenheit"! Oder finden Sie nicht? Der Vorgang wird geklärt, auch ohne die Mainpost! Mich stört nur das faktenresistente Beharren auf dem, was man irgendwie zu wissen "glaubt"... pars pro toto... ?...
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    Ich gehe Ihren Vorwürfen nach, frage mich aber nur, warum es ihnen nicht gelingt abseits dieser in ihren Kommentierungen ständig wiederkehrenden Dinge über das Thema mitzudiskutieren, um das es eigentlich geht.
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • MedDeeg@web.de
    war das Thema und der rote Faden. Im übrigen geht es doch auch um politische wie mediale Mechanismen und Psychologien, die im großen wie im kleinen wirken...
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    Es gibt klare gesetzliche Grenzen. Die sind einklagbar. Es gibt also keinen Freibrief. Ihre Frage klingt nach substanzieller Einschränkung wichtiger Freiheiten - nach Maßstäben - die wer vorgibt? Sie? Die Politik? Wer? Ich sage, es muss nichts geschehen und empfehle Ihnen vor dem Hintergrund unseres Grundgesetzes darüber nachzudenken. Ach ja, Moral und Ideologie wurden zuletzt in der DDR den Medien aus Berlin zentral vorgeben.
    Anton Sahlender, Anton Sahlender
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  • ... nicht verstanden.

    "Auch für einen beliebten Politiker sollten die Freiheiten der Medien nicht in Frage gestellt werden "
    Absolut richtig - aber das hat doch nie jemand bestritten.

    Damit sollte zustimmend ausgedrückt werden, dass auch für einen beliebten Politiker die Freiheiten der Medien nicht in Frage gestellt werden dürfen UND dass das (meines Wissens) auch keiner bestreitet.

    Die andere Frage wäre: Was muss geschehen, dass Medien ihre Freiheit nicht als Freibrief verstehen. Und diese Frage ist SUBSTANZIELL via Pressekodex offensichtlich nicht beantwortbar.
    Damit war gemeint, dass die Medien ihr Freiheit nicht als Freibrief verstehen sollten UND dieses Problem (nämlich Freiheit mit Freibrief zu verwechseln) via Pressekodex nicht regelbar zu sein scheint.

    Ihre beiden Kommentare zu meinen Anmerkungen haben mit meinen Aussagen durchweg nichts zu tun.

    Um Ihr Stichwort DDR aufzunehmen: Wir sind uns doch einig, dass es nicht erstrebenswert wäre, wenn Moral und Ideologie nun von Medienkonzernen diktiert werden würden?
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    Sie können davon ausgehen, dass wir bei der Main-Post unsere Möglichkeiten noch nie als Freibrief verstanden haben. Oder kennen Sie Beispiele die Ihre Befürchtung bestätigen? Ich behaupte, der Pressekodex und die Leitlinien unserer Redaktion sind ausreichend. Dazu kommt Presserecht. Wir diskutieren die schwierigen Fälle oft und lange. Was wollen Sie eigentlich mehr, was nicht in Freiheiten eingreift?
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • ... nicht DAS Problem - dafür ist sie viel zu regional.

    In Freiheiten eingreifen würde ich auch nicht, weil es dann wieder irgendeine Instanz ist, die eingreift - und das macht keinen Sinn, weil dann diese Instanz ja auch wieder lobbyistisch definiert wäre und sich die Maus in den Schwanz beißt.

    Trotzdem ist zu brandmarken, wenn die Seriosität der Medien wieder einmal durch eigendynamische Entgleisungen zu Schaden kommt. mdeeg schreibt dazu (s.u.) einige durchaus interessante Gedanken. Auch ich glaube, dass es mittelfristig eine Emanzipation der Bevölkerung von den Medien geben kann. Und darauf baue ich.

    WÄRE die Bevölkerung noch emanzipierter gewesen und HÄTTEN die Medien im Fall Guttenberg (es geht nicht um Guttenberg, sondern seine Rolle in diesem Spiel) ihre Freiheit seriös genutzt, wäre es NICHT zu dem gekommen, was der Forumsteilnehmer "nordisch" beschrieben hat:
    Die Wucht der Kritik verschob sich von der Doktorarbeit auf seinen Charakter und auf sein ganzes politisches Wirken ("Blender", "mehr Schein als Sein", "gekonnter Selbstdarsteller" usw.).[b][/b]

    Wie sagt Goethe so treffend:
    "In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister, // Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben." - wobei mit "Gesetz" ganz sicher nicht "Pressegesetz" gemeint ist, sondern innere Haltung.
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  • "Auch für einen beliebten Politiker sollten die Freiheiten der Medien nicht in Frage gestellt werden "
    Absolut richtig - aber das hat doch nie jemand bestritten.

    Die andere Frage wäre: Was muss geschehen, dass Medien ihre Freiheit nicht als Freibrief verstehen. Und diese Frage ist SUBSTANZIELL via Pressekodex offensichtlich nicht beantwortbar.
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    ... sehr viele haben diese Freiheiten im Zusammenhang mit zu Guttenberg in Frage gestellt und Sie tun es jetzt sogar substanziell.
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • ..gerade guttenberg, die absolute hoffnung der nation, der strahlendste politiker, den deutschland seit zig jahren hatte, ausgerechnet diesen zu kritisieren, das verstehen viele nicht. es gibt eben menschen, die über jeden verdacht erhaben sind, egal was die taten. auch wenn guttenberg betrug tätigte, so wird eben ihm alles verziehen. ein phänomen, wo bei vielen menschen die objektive urteilskraft ausgeschaltet war/ist. im prinzip das selbe, als wenn die subjektive wahrnehmung vieler bürger nur einen Teil der gesamtsituation erfassen kann, auf deutsch blauäugigkeit oder das aufsetzen der rosaroten brille.
    das selbe konnte man auch bei einem ehemaligen bayrischen spitzenpolitiker, der sogar nationalsozialistischer führungsoffizier war, beobachten. seinen namen will ich hier nicht offen nennen, nur den hinweis, dass dieser gleichnamig mit einem afrikanischen laufvogel war. auch dieser konnte im berlusconi-stil seine gaunereien tätigen und war trotzdem vom grossteil des bayrischen volkes geliebt. und wir jetzt noch in verschiedenen landesteilen wie ein gott verehrt.
    ich kann diesbezüglich der mainpost objektive berichtserstattung bezeugen, die leute, die sich halt darüber ergeiferten, die sind in meinen augen absolut realitätsfremd und können in verschiedenen situationen nicht mehr realistisch-objektiv denken.
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  • MedDeeg@web.de
    "Ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemals zuvor in einem Fall derartige Leservorwürfe in erheblichem Ausmaß begegnet wären."

    Das ist das Problem: es gibt sehr wohl jede Menge Leserkritik , nur wird diese eben nicht wahrgenommen oder abgetan, wenn sich nur zwei, drei oder auch nur zwanzig Personen über einen tendenziösen oder falschen Bericht echauffieren - und dies der Redaktion auch mitteilen! Das sind dann die "pauschalen Vorwürfe", von denen Sie so gerne reden...

    Nun aber der "Fall" von zu Guttenberg: eine Polarisierung, zu der offenbar sehr viele eine klare und emotional unterfütterte Meinung haben und diese auch mitteilten (wenngleich weniger durch die Doktorarbeit selbst als durch die Lagerbildung und verschiedenen Versuche der Instrumentalisierungen geprägt, wie ich behaupte).

    Wesentlich scheint jedoch, dass hier die universelle Verteidigungsstrategie gegen Leser gleich mitgeliefert wird:
    "Dabei erkenne ich keine Verfehlungen, die sie (die "Vorwüfe") rechtfertigen."

    Das klingt wie zu Guttenbergs erste öffentliche Einlassung der "abstrusen Vorwürfe" und eben wie die übliche Rhetorik, andere Personen und Meinungen nicht ernst zu nehmen. Persönlich finde ich auch nicht, dass der Mainpost hier "Verfehlungen" in der Berichterstattung vorzuwerfen (sie musste ja nicht selbst recherchieren....) sind - allerdings sollte man KRITIK grundsätzlich ernst nehmen und nicht permanent mit dem Etikett "pauschaler " Falschvorwürfe" abzukanzeln versuchen!
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    Ich pflege mich mit begründeten Vorwürfen auseinanderzusetzen. Das bedingt eine Kritik, die begründet sagt, was falsch ist und was genau tendenziös. Das ist mir in Sachen Guttenberg nur einmal begegnet. Darauf habe ich geantwortet.
    Ganz abgesehen davon ist nicht alles automatisch tendenziös, weil es mehrere Leser als tendenziös bezeichnen.
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • "Das ist mir in Sachen Guttenberg nur einmal begegnet. Darauf habe ich geantwortet."

    Worum ging es und was haben Sie geantwortet?
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  • MedDeeg@web.de
    in "begründet und "unbegründet" einteilen zu wollen, scheint eine neue journalistische Herangehensweise zu sein, die vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass sich "mehr Misstrauen gegenüber dem Journalismus offenbart, als es eine bewusst kritische Mediennutzung erwarten lässt", wie Sie erstaunt feststellten.

    Und weiter meinten Sie: "Ganz abgesehen davon ist nicht alles automatisch tendenziös weil es mehrere Leser als tendenziös bezeichnen." Das stimmt wohl. Wenn allerdings die Berichterstattung mit den Erfahrungen aus erster Hand so überhaupt nichts zu tun hat, dann ist das durchaus als tendenziös und falsch belegt!

    Nicht alles, was ein Redakteur der Mainpost für der Weisheit letzter Schluss hält, ist dies auch.
    Und letztendlich: Seien Sie doch froh, dass Sie so kritische und wache Leser haben! Diese bewusst kritische Mediennutzung - wenn man im Fall Guttenberg mal die emotionale Komponente herausdividiert - ist doch durchweg als postitiv anzusehen! Oder nicht?
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