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Andere Blickwinkel für anspruchsvolle Mediennutzer: Wie Journalisten Wirklichkeit erzählen
Dass Journalisten „keine Kopiermaschinen der Realität“ sind, erklärt der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen in einem Interview. Aber was sind sie denn? Das können Sie sich nun fragen.
Redaktion
 |  aktualisiert: 07.11.2019 17:52 Uhr

Schließlich versuche ich hier oft Ansprüche an Fairness und Glaubwürdigkeit von Medien zu vermitteln. Dass Journalistinnen und Journalisten nie einfach nur aufschreiben, was ist, sagt Pörksen, denn sie müssen gestalten und könnten gar nicht alles aufschreiben und verwenden. Sie müssen auswählen, eine gewaltige Restwelt ausblenden und gleichzeitig die Gesetze der Gattung und die Erfordernisse des Mediums beachten. Laut Pörksen gibt es keine letzte Wahrheit. Alles sei möglich.

Nein, Vorurteile mag ich nicht bestätigen, lieber dazu verführen, in einem nicht nur für Journalisten sondern auch für anspruchsvolle Mediennutzer weiterführenden Buch mehr zu erfahren. Es ist ein lobenswertes Projekt des Masterstudiengangs Journalismus 2012 der Hamburg Media School (Herausgeber Ulf Grüner, Karen Naundorf). Sein Titel ist Programm: „Echt wahr! Wie Journalisten Wirklichkeit erzählen.“ Studenten haben Redakteure und Rechercheure, Wissenschaftler, Dokumentarfilmer, Auslandskorrespondenten – und Vertreter ihrer eigenen Generation befragt.

Daraus sind Begegnungen mit vielen Spielarten des Journalismus entsprungen. Sie regen zum Weiterdenken an. Das möchten viele Leser gerne, wie ich es öfters Diskussionsbeiträgen entnehme. Mit dem Buch können sie auf ihre Kosten kommen.

Darin findet der Feuilletonchef der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, Claudius Seidl, zu der provokanten These, dass ihm von heute auf morgen geschriebene Geschichten lieber sind als die, an denen jemand eine Woche gesessen hat, damit jeder Faden irgendwo hinführt.

Nüchterner erläutert der Journalistikprofessor Stephan Ruß-Mohl, dass sich Aktualität und Quellenvielfalt des Journalismus ebenso präzise messen lassen, wie seine Verständlichkeit. Wahrheit ist für ihn eine „Grundconditio sind qua non“, also unverzichtbare Bedingung. Dass es oft mehrere Wahrheiten gibt, denen ein Journalist nachspüren müsse, erkennt auch er. Ob aber ein Stück in einer schönen Sprache geschrieben sei, dafür müsse man auf Expertenurteile vertrauen.

In Sachen Schönheit dürfen Leser getrost auch auf eigene Urteilsfähigkeit setzen. Das Buch kommt ihnen mit weiteren Blickwinkeln zu Hilfe und stärkt damit Medienkompetenz in einer Welt von alten und immer mehr neuen Medien. Kontaktdaten: www.kursbuch-echtwahr.info

 
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  • MedDeeg@web.de
    Hohle Phrase, man kann auch die Unwahrheit berichten, indem man weglässt oder schlicht nicht berichtet. So wie die Mainpost in meinem Fall, weil wohl zu viele Juristen in Würzburg sich plötzlich endlich erklären müssten, insbesondere die Kindsmutter, der eine neun Jahre andauernde Kriminalisierung auf Grundlage falscher Eidesstattlicher Versicherung und Missbrauch des Justizapparates gelang - ebenso wie nun wieder seit Mai die unbehelligte FOLGENSCHWERE Kindesentfremdung!

    Aber das ist für Sie hier sicher wieder 'unpassend', unbelegt und leer, wie Sie kürzlich hier meinten. Lieber schwurbelig den Journalismus hochhalten, der nur 'Beobachter' ist. Blödsinn!

    Umgekehrt gibt es positive Beispiele, wie es anders geht: die immer wieder nachhakende und Fakten herausarbeitende Berichterstattung der Stuttgarter Zeitung im Fall Mappus, die endlich die Staatsanwaltschaft Stuttgart zur Aufnahme von Ermittlungen gezwungen hat! Gegen alles parteipolitische Gekluengel und ohne Rücksicht auf "Namen"!
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  • Wenn verschiedene Herangehensweisen und Stile von Journalisten letztlich aufrichtig der Wahrhaftigkeit geschuldet sind, ist jede Variation recht. - Da aber "Wahrhaftigkeit" ein genauso glasklarer wie nicht verifizierbarer Begriff ist, fungiert als Leitplanke für das "Erzählen von Wirklichkeit" eigentlich nur der sehr großzügig zugunsten der Freiheit ausgekegte Pressekodex.

    Ich fände es gut, wenn bei der Ausbildung der Journalisten der Kategorische Imperativ mehr betont werden würde: "Schreibe so, dass Du Dich als jede Person, die in Deinem Artikel vorkommt, fair behandelt fühlen würdest" - das muss ja deshalb nicht langweilig werden.
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  • Duene
    Das hat wirklich ein schöpfendes Moment... als könnten und wollten Bildhauer mit ihren Meißelorgien die wahre Schönheit des jungfräulichen Steinquaders ausdrücken.
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  • Anton.Sahlender@mainpost.de
    ... das gehört zur Ausbildung, wenn es auch nicht als kategorischer Imperativ vermittelt wird. Das erfordert allerdings auch bei Betroffenen von notwendiger Kritik oder gar von Enthüllungen sehr viel menschliche Größe. Die fühlen sich meist nicht fair behandelt, selbst wenns fair war.
    Anton Sahlender, Leseranwalt
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  • Duene
    Nicht schön. Noch weniger richtig.
    Professorales Journalistenesperanto?
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