Leser K. wünscht, dass ich mich um stümperhafte Berichte kümmere. Er hilft mir so auf die Sprünge, dass ich ihm das Feld weitgehend überlasse. Er meint, dass eine Zeitung über eine Veranstaltung wohl nur berichte, damit Leser informiert werden, die nicht dabei waren. Naja, nicht ganz falsch. Er rüttelt damit aber an der Branchen-Erkenntnis, dass gerade die Leute, die dabei waren, Berichte darüber lesen wollen. Und dabei gewesen sind verdammt viele – an der Glotze. Kritisiert Herr K. doch exemplarisch den Bericht zu der über TV aus Veitshöchheim gesendeten Fastnacht in Franken.
Herr K. schenkt in seinem Bemühen wider die Stümperei dem Journalismus einen Lehrsatz: Im Bericht über eine Fastnachtsveranstaltung müssen Schlüsselwörter auftauchen: „Elferrat, Sitzungspräsident, Tanzmariechen, Paartanz, Garde und Schautanzgruppe“. Beim Elferrat erwartet er die „Frauenquote“. O.k., ich erkenne betrübt, das klägliche „Zehn-zu-eins“ blieb unberechnet.
„Sitzungspräsident Bernd Händel hatte diesmal ungewöhnlich viele Versprecher. Seine Kurzvorträge waren schon viel besser.“ Diese Beurteilung ist ein von Herrn K. nachgelieferter Dienst am Leser. Ebenso wie die Mitteilung, dass beim Gardetanz „ausschließlich deutsche Meister am Start“ waren, das gelte gleichermaßen für Tanzmariechen und Paartanz. Wie wahr. Aber sind sie an den Start gegangen oder nur aufgetreten?
Egal. Den Namen der Gardetrainerin hat er vermisst. Der sei denen nachberichet, die ihn nicht von Lokalseiten kennen können: Sylvia Schraut trainiert die Veitshöchheimer Tanzsportgarde, die mit ihrer Show „Karneval ist überall“ erfreute. Die anderen Tänzer kamen von weither, aus Mittelfranken.
Anders als der Karneval waren die Berichterstatter wohl nicht überall. Denn über die Leistung der vielen Amateure, die die Sitzung mitgestaltet haben und die bei weitem in der Mehrzahl gewesen wären, so Kritiker K., sei (außer Göttlicher und Schüler) kein Wort verloren worden.
Gnadenlos lässt Herr K. wissen: „Ich hätte über die Sendung viel besser berichtet als Sie.“ Das sei für die Redaktion ein „journalistisches Armutszeugnis“. Ohweh, das trifft auch Leser, die den Bericht gelobt haben.
Unterschrieben hat das Armutszeugnis der Mann, der sich wie folgt einordnet: „Was für Leser die Lügenpresse, ist für den Journalisten der verbohrte Vereinsmeier. Ich bin weder Mitglied in einem Karnevalsverein, noch besuche ich Fastnachtssitzungen. Also nichts von verbohrt und Vereinsmeier.“
Habe verstanden. Mein sehr ernsthaftes Helau gilt also Herrn K., den übersehenen und ungenannten Narren – und heute allen Stümpern.
Die Antwort der Lesers K.
So, wie oben gezeigt, ist der Text auch in der Zeitung erschienen. Aber so einfach gibt ein gestandener Kritiker nicht auf. Am Aschermittwoch erreichte mich unter der Überschrift "Kehraus" folgende Email-Antwort:
"Sehr geehrter Sahlender,
heute ist die närrische Zeit vorbei. Die täglichen Fastnachtssitzungen gibt es nicht mehr. Jetzt kann ich mich wieder um die ernsten Dinge des Lebens kümmern.
Als letztes Fastnachtsvergnügen habe ich mir den Film Kehraus gegönnt. Da geht es allerdings nicht immer so gewollt lustig zu wie auf der Einladung der MP für die Promis und Möchtegernpromis.
Der Untertitel Main-Post-Faschingsempfang zeigt übrigens wieder deutlich, dass die Redakteure karnevalistische Neulinge sind. Fasching ist ein bayrisches und österreichisches Wort (siehe Duden). In Franken heißt die fünfte Jahreszeit Fastnacht.
Zunächst möchte ich mich bei Ihnen aus zwei Gründen bedanken. Der erste Grund ist der, dass Sie den Lesern die fehlenden Informationen über die Fastnachtssitzung in Veitshöchheim nachgereicht haben. Das haben die Leser verdient. Der zweite ist, dass Sie als Leseranwalt einmal Stellung zu den stümperhaften Berichten in der MP genommen haben.
Fastnacht in Franken ist die wichtigste Unterhaltungssendung des BR. Sie findet direkt vor der Pforte der MP statt. Deshalb schreibt man in der Zeitung auch einen perfekten Artikel. Das verlangt einfach das Berufsethos.
Damit ich zu ihrem Schreiben etwas sagen kann, muss ich in das Durcheinander erst einmal Ordnung bringen.
Logik
Erstes Beispiel:
Sie schreiben: Sie rütteln damit aber an der nachgewiesenen Branchen-Erkenntnis, dass gerade die Leute, die dabei waren, Berichte darüber lesen wollen.
Mein Gegenbeispiel: Über die Handball WM hat die MP ausführlich berichtet. Die haben im Verbreitungsgebiet der MP nur sehr wenige sehen können. Für diese Wenigen hat die MP diesen Aufwand getrieben? Das glaube ich Ihnen nicht. Aus welcher längst vergangenen Epoche soll diese Branchen-Erkenntnis stammen? Heute hat man nur für das eine oder das andere Zeit. Man sieht oder man liest.
Zweites Beispiel
Sie schreiben: Die anderen Tänzer kamen von weither, aus Mittelfranken. Ich meine, die müssen in einer unterfränkischen Lokalzeitung nicht mehr unbedingt erwähnt werden.
Mein Gegenbeispiel: Die Gruppe aus Altneuhaus in der Oberpfalz wird aber lobend erwähnt. Dieses kleine rebellische Dorf mit nur 1200 Einwohnern ist doch jenseits aller fränkischen Landesgrenzen. Ihr Satz sieht für mich so aus, als ob der Horizont der Redaktion von der hohen Warte des Heuchelhofes nur so weit geht, wie der Blick reicht. Vom Spessart bis zum Steigerwald.
Vermischtes
Sie schreiben: Aber sind die an den Start gegangen oder nur aufgetreten?
Ich habe das Wort Start verwendet, weil ich die Spitzensportler von den anderen, die nur aufgetreten sind, unterscheiden wollte. Das ist Ihnen offenbar nicht aufgefallen.
Sie schreiben: Beim Elferrat erwarten Sie die „Frauenquote“.
Das habe ich nicht geschrieben. Mir ging es um einen Vortrag, der dieses Thema behandelt hat. Das Fernsehen hat dazu drei Elferräte gezeigt, die sich blonde Frauenperücken aufgesetzt hatten. Wer aufmerksam zugeschaut hat und nicht eingeschlafen war, dem ist das mit Sicherheit aufgefallen.
Zum Schluss
Schickt die MP jemanden als Reporter zu einem Fußballspiel, der die Regeln nicht kennt? Ich weiß, Sie antworten jetzt gleich, dass es eine nachgewiesene Branchen-Erkenntnis sei, dass die Leser keinen Fußball-Fachmann wollen, weil sie alles selbst viel besser wissen.
Für karnevalistische Neulinge der schreibenden Zunft veranstaltet der Bund Deutscher Karneval e.V. jedes Jahr Seminare. Darin wird ihnen der satzungsgerechte Ablauf einer Sitzung beigebracht und wie man jeden Programmpunkt im Bericht angemessen erwähnt. Wer die anschließende Prüfung besteht, erhält einen Karnevalsorden. Auf dem steht zertifizierter Karnevalsberichterstatter. Das wäre doch etwas für den nächsten Kandidaten der MP.
Mfg K......."
Folgt hier meine neuerliche Antwort:
Verehrter Herr K.......,
ich betrachte es gelegentlich als besonders reizvoll und entspannend, Ihnen zu antworten.
Nachdem Sie der Redaktion aufgezeigt haben, was Sie meinen, dass eine gute Berichterstattung über Fastnacht ausmacht, sehe ich mich als Journalist geradezu herausgefordert, Ihnen erneut zu antworten.
Ich übersehe gerne, dass Sie ihr Mail vom Aschermittwoch mit "Kehraus" überschrieben haben, obwohl doch schon Dienstagnacht ausgekehrt wird. Vielleicht hat ja wenigstens der gleichnamige Film in ihren Augen Gnade gefunden. Sonst müssten Sie sich unter den Machern des Streifens einen ebenso dankbaren Ansprechpartner für ihre Kritik suchen, wie ich es bin.
Was die Promis und Möchtegern-Promis in der MP-Lokalredaktion anbetrifft, so kommen die freiwillig zu der mittlerweile fast 50. Wiederholung des närrischen Treffs. Der ist Tradition. Einladungen hat es noch nie gegeben. Es würde niemand auffallen, wenn Sie sich, Herr K...., angetan mit sicherlich origineller Maske, dorthin verirren würden. In diesem Jahr ist es freilich zu spät.
Der Duden, den Sie zitieren, der hat in den letzten Tagen der Fastnacht wenig interessiert. Überdies wissen alle Redaktionsmitglieder - ganz ohne Nachschlagwerk -, dass es in Franken Fastnacht heißt. Wenn Sie sich aber mal beim Metzger, Bäcker oder im Supermarkt mit Verkäufern oder Kunden unterhalten sollten, werden Sie immer wieder dem "Fasching" begegnen. Der hat sich im Volksmund eingebürgert. Deshalb sollte man über diese Schreibweise großzügig hinwegsehen.
Zu ihrem Abschnitt "Logik" fällt mir momentan nur ein, dass es im Bahnhof heiße Würste gibt, obwohl viele Menschen noch nie eine gekauft haben. Spaß beiseite. Vielleicht überprüfen Sie sich aber selbst mal: Wenn Sie bei einer kulturellen Veranstaltung gewesen sind oder bei einem sonstigen öffentlichen Ereignis, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Sie den Artikel darüber lesen als wenn Sie nicht dort gewesen wären. Doch es ist egal, wie es Ihnen ergeht: Was ich mitgeteilt habe stimmt. Ich pflege keine solchen Aussagen zu erfinden.
Faschingsberichte - entschuldigen Sie - natürlich Fastnachtsberichte werden nicht unter einer Schablone geschrieben. Der Journalist darf frei entscheiden, was er meint, dass seinen Bericht für die Leserschaft lesenswert macht. Und dabei kann es geschehen, dass er anders entscheidet als der geschätzte Leser, Herr K..... Deshalb hat der Autor die "Altneihauser Feierwehrkapelln" unabhängig von der Größe des Dorfes bewertet, sondern an ihrem Auftritt gemessen.
Ich weise noch darauf hin, dass es über "Fastnacht in Franken" mehr als nur einen Beitrag gegeben hat und auch in diesem Jahr zustimmende Anrufe für die Berichterstattung.
Erstaunlich ist es, dass Sie als Verfechter der fränkischen Fastnacht plötzlich Karnevalsseminare empfehlen. Ich schreibe das ihrem Humor zu, den ich eigentlich die ganze Zeit hinter ihren Zuschriften hervorspitzen sehe.
Die Redaktion hält sich an journalistische Regeln und Maßstäbe, auch wenn das nicht immer die Ihren sind, tut sie es auch Ihretwegen. Ich bitte da um Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Anton Sahlender
Leseranwalt
Der Leser K. bleibt am Ball. Er fasst nach:
Sehr geehrter Herr Sahlender,
Giovanni Trapattoni würde sagen: Was erlauben Sahlender! Aber dazu komme ich noch.
Ich beginne erst sachlich und werde dann grob.
Kehraus
Mit guten Deutschkenntnissen weiß man, dass dieses Wort mehr als eine Bedeutung hat.
Fasching
Übrigens. Wenn über die deutsche Sprache gestritten wird, ist der Duden der Schiedsrichter. Und dann ist Schluss.
Aber jetzt zum Wort selbst. Zuerst schreiben die Sprachschlamper der MP ein Wort falsch oder verwenden es in einer falschen Bedeutung. Weil die Leute glauben, dass alles richtig ist, was in einer Zeitung steht, übernehmen sie das Falsche in ihren Sprachschatz. Wenn es dann mehrere Leute tun, sei es der Volksmund. So ist ihre These. Dabei ist die Sprachbildung eine wesentliche Aufgabe einer Zeitung.
Beispiele für Sprachschlampereien in der MP
Schon langjährig wird das Wort Büx in den Hauptvarianten Buchse oder Büchse geschrieben.
Kürzlich hat ihr Kollege Drewes in einer Überschrift Zwölf Jahre Haft für Islamist geschrieben, ihr Kollege Kriener hat für eine Zwischenüberschrift das Wort Freischein erfunden (da hat er gerade an Freibier gedacht. Die Lieblingsmarke der Journalisten), und bei ihrer Kollegin Wolf ist in einer Bildunterschrift ein Forstamtsrat…in Rente. Das war alles fettgedruckt! Ich habe schon immer geschrieben, dass wenigstens das Fettgedruckte richtig sein muss!
Für die Redaktion der MP passt dieser Filmtitel von Polt ganz genau: Man schreibt deutsh.
Oh heiliger François de Sales hilf den armen Sprachsündern der MP. Denn in der Bibel steht. Eher gehet ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Schreiber in das Reich Gottes gelangt.
Aber es gibt bei MP nicht nur die Sprachschlamper, sondern auch die Bildschlamper. Neulich stand dies in der MP als Bildunterschrift. Die historischen Aufnahmen stammen… und Anfang 40er Jahren. Bild Nr. 2 zeigt einen Kleinschnittger und Nr. 3 einen DKW Schnelllaster. Also Autos aus den 50er Jahren. Eigentlich muss ein Bildredakteur den Unterschied zwischen einem Vor- und einem Nachkriegsauto kennen. Wenn er mit einer Lupe die Fotos ansieht, dann erkennt er jeweils links auf den Kennzeichen die beiden Buchstaben für die Amerikanische Zone Bayern. Es ist schon schlimm, was ein Bildredakteur der MP alles nicht kennt.
Karneval
Der Bund Deutscher Karneval e.V. hat seine Adresse in Kölle am Rhing. Wenn dort jemand ein Alt bestellen oder Fastnacht sagen würde, bekäme er große Probleme. Das muss man natürlich wissen. Ich weiß es.
Was erlauben Sahlender!
Meine Deutschkenntnissen oder meinen Sprachstil zu kritisieren ist sowohl sinnlos als auch unverschämt. Es ist sinnlos, weil ich keinen Einfluss auf die Sprache in Würzburg und Umgebung habe. Es ist unverschämt, weil ich Kunde der MP bin.
Sie können anderer Meinung sein, wenn ich einen Fehler der MP kritisiere. Sie können aber niemals den Gebrauch anderer Wörter in meine Schreiben kritisieren. Mein Sprachstil geht Sie einen feuchten Kehricht (hat wie Kehraus auch mehr als eine Bedeutung) an.
MfG K.........
Gerade weil Herr K. Kunde ist, habe ich ihm wieder geantwortet:
Verehrter Herr K.....,
dass Sie Trapattoni-Deutsch zitieren, lässt mich erneut hoffen, inmitten ihrer sprachlichen Unnachsichtigkeit einen Funken Humor ausgemacht zu haben. Ich hätte das mit Trapattoni in der Kommunikation mit Ihnen doch nie gewagt.
Ach ja, ich beginne meine Antwort so, wie ich gedenke damit auch aufzuhören.
Ihr flexibler Umgang mit dem "Kehraus" verwundert mich nur insofern, als es doch im Kontext unserer Kommunikation eindeutig um Fastnacht geht. Vielleicht sind Sie doch nicht ganz so penibel in ihrer Sprachkritik wie ich es nach ihren Zuschriften oft empfinde. Ich gestehe jedenfalls, dass mir der Versuch Spaß bereitet, Ihnen in der Diktion zu antworten, die ich für die Ihre halte. Die ist zweifellos anspruchsvoll.
Da wäre als nächstes der leidige "Fasching". Der Duden, so sehe ich das, mag für vieles gut sein. Aber er kann keinem Franken verbieten, den Begriff "Fasching" zu gebrauchen. Das wissen die vielen Veranstalter in unseren Landen, die unentwegt Faschingssitzungen ankündigen. Und die Redaktion wird einen Teufel tun und sie in ihren Veröffentlichungen umbenennen.
Und nun kommt wieder einer ihrer Hinweise, die ich gerne als Lehrsätze bezeichne: "Dabei ist die Sprachbildung eine wesentliche Aufgabe einer Zeitung."
Widerspruch, Herr K.... Eben hatten Sie doch selbst diese Aufgabe eher dem Duden zugerechnet, jetzt platzieren Sie sie bei den Zeitungen. Das ist aber nicht deren wesentliche Aufgabe. Die lautet kurzgefasst: informieren, analysieren und kommentieren, damit die Menschen in diesem Lande wissen was los ist, selbstbestimmt leben und politisch teilhaben können. Dabei darf der Leser zweifellos erwarten, dass das in einer klaren, richtigen und verständlichen Sprache möglichst unabhängig geschieht. Was freilich die Prägung und Bildung der Sprache mit allen ihren ständigen Veränderungen angeht, haben viele andere Medien inzwischen großen Einfluss darauf, längst sogar größeren als die Tageszeitungen, die bekanntlich von der Jugend vernachlässigt werden. Das ist so, ob man es nun als gut oder schlecht empfindet.
Nun wechseln Sie das Thema, entdecken neue Sprachschlampereien, darunter fettgedruckte Fehler. Ich gehe mit, bin den von Ihnen genannten Fehlern freilich nicht mehr nachgegangen. Stattdessen gestehe ich ein: "Ja, die gibt es leider". Ich kann sie nicht bestreiten. Wichtig bleibt, dass sie dann, wenn der Fehler wegen Nachrichten nicht erkennbar oder falsch sind, umgehend berichtigt oder klargestellt wird. Das soll keine Fehler rechtfertigen. Alle gilt es zu vermeiden, selbst unter größtem Zeitdruck und bei höchster Belastung. Letzteres hat zweifellos zugenommen.
Und unversehens sind wir wieder in der fünften Jahreszeit. Und nun - ich mag es nicht glauben - wollten Sie Franken und fränkische Fastnachter zum Bund Deutscher Karneval nach Köln in die Lehre schicken. Abgelehnt!
Nun, Herr Kunde K....., halte ich fest, dass ich als Journalist Dritten gegenüber Unabhängigkeit wahre. Das gilt gleichermaßen für die Redaktion einer Tageszeitung, die kein Konfektionsgeschäft ist, das jedem Kunden das Hemd verkaufen kann, das er sich persönlich wünscht. Insofern ist Kundendasein als Zeitungsleser etwas anders zu definieren. Der Leser darf sich darüber freuen, dass sich die Redaktion bemüht, ihm täglich eine Auswahl bester Hemden zur Verfügung zu stellen. Das ist es, was sie dem Kunden verkauft. Und das Hemd "Fastnacht in Franken" aus Veitshöchheim hat vielen Lesern gefallen. Ich bedauere, dass das bei Ihnen nicht der Fall gewesen ist.
Dass ich Ihnen hier wieder so ausführlich geschrieben habe, verdanken Sie natürlich der Tatsache, dass Sie Kunde sind und ich Sie als solcher ernst nehme. Und ich bin weit davon entfernt, ihren Sprachstil zu kritisieren. Nein, ich kommuniziere mit Ihnen darüber, weil ich meine, dass es bei Ihnen gut ankommen könnte. Sollte ich mich da getäuscht haben?
Wie dem auch sei, verehrter Herr K......, ich würde Sie nach einer Terminabsprache gerne mal zum Gespräch in die Main-Post.Redaktion einladen. VORLÄUFIG ENDE
Mit freundlichen Grüßen
Anton Sahlender