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WÜRZBURG
Standpunkt: Silvesternacht in Köln - keine Begründung für Hass und Hetze
Andreas Kemper
 |  aktualisiert: 27.04.2023 00:51 Uhr

Eines ist ganz klar: Die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln und in anderen Städten sind widerwärtig. Es darf nicht sein, dass in Deutschland rechtsfreie Räume entstehen, die alkoholisierte und enthemmte Kriminelle dazu nutzen, Frauen massiv einzuschüchtern und sexuell zu belästigen, mutmaßlich bis hin zur Vergewaltigung. Diesen Gewalttätern ist entschieden entgegenzutreten. Sie müssen mit aller Härte des Rechtsstaats verfolgt und zur Rechenschaft gezogen werden. Das wird schwierig genug angesichts der chaotischen Zustände in der Nacht und mit dem größer werdenden zeitlichen Abstand.

Die Ermittlungen haben erst begonnen, doch viele haben ihr Urteil bereits gefällt. Hass und Hetze überschwemmen die sozialen Netzwerke. Übereinstimmend hatten Zeugen der Kölner Vorkommnisse die Täter als junge Männer mit arabischem beziehungsweise nordafrikanischem Aussehen beschrieben. Die, die es schon immer gewusst haben, sehen sich in ihrem fremdenfeindlichen Weltbild bestätigt: Eine Horde von Männern arabischer Herkunft fällt über deutsche Frauen her. Die Flüchtlingsdiskussion wird angeheizt, die Vorfälle werden zum Flächenbrand erklärt.

Vorwürfe gegen die Medien

Dabei wäre gerade in der aufgeheizten Stimmung ein besonnener und differenzierter Umgang mit den Fakten angesagt. Vieles liegt nämlich noch im Dunkeln. Ja, wenn Köln – und zwar schon länger – rund um den Hauptbahnhof ein massives Problem mit kriminellen Banden hat, deren Mitglieder einen Migrationshintergrund haben, dann muss das benannt und dagegen vorgegangen werden. Andererseits gibt es aber laut der Kölner Oberbürgermeisterin derzeit keinen Hinweis, dass die Silvester-Täter Bewohner von Flüchtlingsheimen sind. Es waren auch nicht 1000 Gewalttäter. Laut Polizei haben verschiedene Gruppen junger Männer aus einer Menge von rund 1000 Menschen heraus die Übergriffe verübt. Hier soll nichts relativiert werden. Aber vor einer Bewertung der Ereignisse müssen die Fakten auf den Tisch.

Erneut stehen die Medien in der Kritik. Sie hätten viel zu spät über die Vorfälle in Köln und anderswo berichtet, um das ganze Ausmaß zu vertuschen und kleinzuhalten, so der Vorwurf. Diese Redaktion hat in der Tat erst am Montagnachmittag (Online) beziehungsweise Dienstag (Zeitung) über die Vorkommnisse informiert. Für uns steht die Region Mainfranken im Vordergrund und da gab es bedauerlicherweise andere, zum Teil schreckliche Ereignisse, über die aus der Silvesternacht berichtet werden musste.

Zudem war das Geschehen rund um den Kölner Hauptbahnhof anfangs ein rein lokales Vorkommnis, dessen Dimensionen erst im Laufe der Zeit deutlich wurden. Noch am Neujahrsmorgen hatte die Kölner Polizei von einer „entspannten Einsatzlage“ und zumeist friedlich verlaufenden Silvesterfeierlichkeiten berichtet. Nur die Domtreppe am Bahnhofsvorplatz hätte kurzzeitig geräumt werden müssen wegen der Gefahr einer Massenpanik aufgrund von Feuerwerksköpern, die in die Menge geworfen wurden. Im Laufe des Tages mehrten sich die Hinweise. Zu anfangs 15 Anzeigen wegen Diebstahl und sexueller Belästigung kamen immer weitere hinzu. Daraufhin stiegen am vergangenen Freitagabend und am Samstag auch die Kölner Lokalmedien in die Berichterstattung ein.

Quellen müssen verlässlich sein

Richtig groß wurde das Thema aber erst am Montagnachmittag mit der Pressekonferenz des Kölner Polizeipräsidenten. Dabei wurde das ganze Ausmaß der Vorkommnisse erkennbar. Köln wurde Top-Thema, bundesweit, und erst danach gab es auch Informationen über Vorfälle in Hamburg und Stuttgart, die bis dahin auch nur lokal verbreitet worden waren. Aufgabe der Redaktion ist es zu informieren, nicht zu spekulieren. Die Quellen müssen verlässlich sein. Facebook-Einträge sind das nicht.

Nun müssen die Sicherheitsorgane dafür Sorge tragen, dass sich solche Situationen wie die vor dem Kölner Hauptbahnhof nicht wiederholen. Es ist nach wie vor ein Rätsel, wie der Polizei die Kontrolle derart entgleiten konnte. Es war klar, dass die Gegend rund um den Hauptbahnhof zu einem Brennpunkt werden könnte. Warum trifft man dann offenbar so wenig Vorsorge? Warum zieht man nicht Kräfte zusammen, die auch eine größere Menschenansammlung unter Kontrolle bringen können? Fragen über Fragen. Sie müssen jetzt dringend beantwortet werden.

Das sagen die Twitter-Nutzer zu den Übergriffen:

#koelnhbf-Tweets
 
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Kommentare
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  • U. S.
    Herr Andreas Kemper. Man muss ihn inhaltlich nicht teilen.

    Aber so oft ich Ihren Bericht auch durchlese kommt mir in denn Sinn, dass in jedem Ihrer Worte ein Stückchen Rechtfertigung steckt! Eine neutrale Zeitung (ja, wir reden hier tatsächlich von der MP!) hat so etwas doch nicht nötig.... aber es war ja auch nur ein Standpunkt.....
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  • B. S.
    Hier die Reaktion der Behörden, wie sich Frauen im Falle einer sexuellen Belästigung verhalten sollten: (Dies ist kein Scherz)

    Ein Faltblatt der Polizei gibt Tipps: (vom 06.01.2015)

    Nutzen Sie Ihre Körperhaltung und Stimme aktiv zur Selbstbehauptung:
    Gehen Sie aufrecht
    Senken Sie nicht Ihren Blick
    Strahlen Sie Ruhe aus (Tief einatmen!)
    Sprechen Sie laut und deutlich
    Benennen Sie den Übergriff genau („Lassen Sie meinen Arm los!“)
    Siezen Sie Ihren Angreifer in jedem Fall
    Holen Sie sich aktiv Hilfe („Sie mit dem Hut, rufen Sie die Polizei!“)

    So, und welche Frau jetzt noch belästigt oder gar vergewaltigt wird ist selbst schuld.

    Ich fühle mich momentan einfach nur leer und sprachlos, das ist eigentlich nicht mehr das Deutschland in dem ich leben möchte.
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  • A. H.
    Ich möchte ganz ohne eigene Kommentierung hier mal eine Stimme aus Holland in die Diskussion werfen. Dort schrieb die konservative (?) Zeitung „De Telegraaf“ wie folgt:
    „...Bislang war es opferbereiten Naivlingen – beziehungsweise nützlichen Idioten der Flüchtlingsindustrie – gelungen, diejenigen, die aus wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Erwägungen den Flüchtlingsstrom hinterfragen, in eine unliebsame politische Ecke zu stellen, wo sie nicht hingehören. Dabei konnten sie sich der Unterstützung links angehauchter politisch-korrekter Medien sicher sein, die nicht davor zurückschrecken, ihren Beitrag zur Manipulierung zu leisten: Untaten gegen Asylsuchende werden aufgebauscht, Untaten durch Asylsuchende werden bagatellisiert – auch durch verschiedene Behörden. Dass überproportional viele Migranten junge Männer sind, deren Ansichten zum Verhältnis von Mann und Frau mittelalterlich sind, um nicht zu sagen archaisch, wird heruntergespielt... "
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  • A. H.
    Besonders nachdenklich hat mit folgernder Satz gemacht:
    "Untaten gegen Asylsuchende werden aufgebauscht, Untaten durch Asylsuchende werden bagatellisiert – auch durch verschiedene Behörden".
    Das Schreibt kein böser "rechter" Deutscher, sondern ein Holländer! Ein Deutscher hätte wohl möglicherweise noch hinzugefügt "... und Parteienvertreter/innen, die jetzt schweigen"
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  • B. S.
    Kaum ein Thema hat die Menschen in der Bundesrepublik so sehr beschäftigt wie die Flüchtlingsdebatte. Es zeigt sich immer mehr, dass unsere Volksvertreter genau das Gegenteil von dem tun, was die Mehrheit in diesem Land möchte. Warum also sollte nicht auch das Volk entscheiden. BK Merkel hat dem Land bereits heute einen erheblichen, vielleicht nicht reparablen, Schaden zugefügt. Sollten wir dieser Regierung weiterhin wie die Lemminge hinterher laufen? Es sollten mehrere Pläne ausgearbeitet und vorbereitet werden, über welche die Menschen in diesem Land abstimmt; andere Länder machen dies auch. Frau Merkels Regierung ist ein vom Volk gewältes Instrument, welches die Interessen der Bürger in diesem Land zu vertreten hat; genau dies ist allerdings seit vielen Monaten nicht mehr der Fall.
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  • G. S.
    Ob es jemanden passt oder nicht: Wir haben mehr Probleme mit Einwanderern, Asylsuchenden und Migranten als Politiker eingestehen und Medien berichten wollen! Und ob die Integration jemals gelingen wird, weiß niemand. Warten wir mal dieses Jahr ab, was in Europa geschieht und wo es (leider) noch überall knallen wird.
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  • H. S.
    Die Mainpost schrieb sofort, das die Polizei berichtet hatte, das die Täter junge Männer mit arabischem beziehungsweise nordafrikanischem Aussehen waren. In vielen Nachrichtensendungen im Fernsehen wurde zu diesem Zeitpunkt zwar auch schon über Köln berichtet, dieser Sachverhalt aber verschwiegen!
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  • B. S.
    auch schon mal anders.
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  • G. L.
    1. Das mit der Mainpost ist auch uns positiv aufgefallen
    2.Lasst uns Klartext reden:

    Man kan "ausländisch" ruhig konkretisieren. In Düsseldorf gibt es keine Probleme mit den zahlreichen Japanern und anderen Asiaten - jeder weiß, welche Gruppe nicht gelernt hat und nicht willig ist, sich zu benehmen.
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  • R. S.
    ... Wie Die Presse alles vertuscht, nicht berichtet und das einfache Volk im Dunkeln lässt!! Mit welcher Berechtigung macht ihr das eigentlich, z.B. MainPost?? Was glaubt ihr wer ihr seid? Oder leidet ihr Journalisten an Hypris? Das Volk bezahlt euch und will die Fakten und Nachrichten. Und nicht eure Meinung. Für eine Meinung hat das Volk ein eigenes Gespür. Doch die Politiker und neuerdings auch Journalisten meinen das vulgäre Volk ist zu doof um Dinge zu verstehen. Die Frage ist wer die Dinge versteht!!!
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  • A. B.
    ... aber es muß verhindert werden, daß "Doofe" (wieder) an die Macht kommen.
    Und wer gerne mit "Fremdwörddern" um sich schmeißt, sollte wissen, wie sie geschrieben werden, oder wenigstens die Schreibweise nachschauen.
    Anderenfalls wirkt es besonders "doof".
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  • B. S.
    ein Feuerwerk geistreicher Kunst sind Ihre Kommentare bei Gott nicht wirklich. Ihr wachsweiches Geschreibe und diese gebetsmühlenartige Warnung vor dem 4. Reich wird langsam unerträglich. Stellen Sie sich der Realität, nehmen Sie zur Kenntnis, dass unter den Flüchtlingen viele Menschen sind, die weder unsere Spielregeln achten werden und wollen, noch unseren Rechtsstaat akzeptieren. Und da können Sie noch so viel um den heißen Brei reden wie Sie wollen, Sie wachen erst auf, wenn Sie selbst betroffen sind.
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  • U. S.
    In der Heutigen Zeit,wo die Polizei ALLES darf.Ich würde sagen mal die Handy Daten überprüfe. Aber wenn Frau das sagt wir die gleich als Rechts beschimpft. Traurig
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  • H. H.
    2015 sind 1,1 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, plus eine Zahl X nicht registrierter. Verbrechen dieser Art, wie sie in der Silvesternacht in mehreren Städten von ausschließlich arabisch/nordafrikanischen Männern in einer erschreckend großen Anzahl verübt worden sind, waren in Deutschland völlig unbekannt. Die Dunkelziffer dürfte noch um einiges höher sein. Ich weiß nicht, ob jede belästigte Frau Anzeige erstattet, weil sie in dieser Nacht begrapscht wurde, wohlwissend, dass eine Identifizierung und Festnahme der Täter so gut wie aussichtslos ist und sie nur Rennerei und Ärger mit einer Anzeige am Hals hat. Für mich liegen die Fakten auf dem Tisch. Anzunehmen, dass da keine Flüchtlinge dabei waren ist schlichtweg fahrlässig und naiv. Jetzt müssen wenigstens die paar Täter, die man vielleicht ermitteln kann, konsequent abgeschoben werden, damit sich das rumspricht.
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  • M. G.
    Das wird jetzt deutsch abgearbeitet: Traumatisierte Frauen können demnächst Therapiekosten absetzen, der Kauf von Pfefferspray wird steuerlich absetzbar sein. Man wird sich an Übergriffe gewöhnen, wie man sich an die Wohnungs- und Hauseinbrüche gewöhnt hat. In ein paar Tagen kann sich unsere Presse dann wieder darüber aufregen, dass Aldi eine Tüte mit Silvesterraketen Paris benannt hat.
    Was für eine Armutszeugnis, die Medien, ihre Schreiberlinge und die dt.Politik da seit Tagen abgeben. Kapitulation ! Vorhersehbar. Manche Dinge ändern sich nie in diesem Land.
    Ablenkungs -Bla,bla, bla. Notorisches Weichspülen, Relativieren,etc ...Alles guuuut.
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