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TSCHERNOBYL
Leitartikel: Der GAU, der alle betraf
Tschernobyl-Katastrophe vor 30 Jahren       -  ARCHIV - Reparaturarbeiten am explodierten ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl (Aufnahme vom 1. Oktober 1986). Am 26. April 1986 explodierte im Kernkraftwerk Tschernobyl in der damaligen Sowjetunion ein Reaktor. Foto: epa/tass (zu dpa Themenpaket am 25.04.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Foto: A3055/_epa Tass (Tass) | ARCHIV - Reparaturarbeiten am explodierten ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl (Aufnahme vom 1. Oktober 1986). Am 26. April 1986 explodierte im Kernkraftwerk Tschernobyl in der damaligen Sowjetunion ein Reaktor.
Alice Natter
 |  aktualisiert: 07.05.2016 03:33 Uhr

Plötzlich drehte der Wind. Noch Tage nach dem GAU hatte Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann in der Tagesschau auf die 2000 Kilometer zwischen Deutschland und dem Katastrophenort in der fernen Ukraine verwiesen und alles abgestritten. Eine Gefährdung durch erhöhte Radioaktivität? „Absolut auszuschließen.“ Und dann war sie eben doch da, die Wolke. Und mit ihr die Angst vor dem Unsichtbaren. Fußballspiele wurden abgesagt, Freibäder geschlossen, Spielplätze gesperrt, Sandkästen geleert. Kleingärtner pflügten ihr Gemüse unter und liefen mit Geigerzählern durch die Rabatte, Hausfrauen kauften H-Milch und Dosen für Jahre. Zeitungen druckten Halbwertszeit-Tabellen, wochenlang durften Kinder nicht draußen spielen, im Regen bekamen die Erwachsenen Panik.

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