Vor wenigen Tagen hat Thomas de Maiziere zugestanden, dass man darüber reden könne, in Deutschland einen muslimischen Feiertag einzuführen. Wenige Tage später will der Noch-Innenminister diesen Vorschlag gar nicht mehr gemacht haben. Sagt er. Aber es gibt Themen, die, kaum dass sie aus dem Sack gelassen sind, wachsen und wachsen. Die schnell nicht mehr Katze sind, sondern Tiger. Das wissen Paartherapeuten – aber Politiker, zumal so erfahrene Politiker wie de Maiziere, sollten es eigentlich auch wissen.
Der Vorschlag, einen muslimischen Feiertag in Deutschland einzuführen, ist so ein Tiger-Thema. Es mag dem Minister um einen einzelnen Tag gegangen sein; im Schatten der Debatte um den Feiertag lauert aber natürlich wieder die große und gefährlich explosive Streitfrage, ob, inwieweit und in welchem Maß der Islam zu Deutschland gehört und was das für Deutschlands Bürger bedeutet. Es ist dies eine wichtige Debatte. Sie muss geführt werden. Aber nicht so.
Und nicht jetzt! Nicht in einer Zeit, in der Deutschlands Bürger gerade ihre bisherige Regierungskoalition abgewählt haben, ihre Kanzlerin satt abgestraft haben und in der eine neue Regierung noch nicht einmal gebildet ist und schon gar nicht handeln kann. Vielleicht sollte man sich doch noch mal vergegenwärtigen, warum so viele Deutsche bei der Bundestagswahl den beiden Regierungsparteien untreu geworden sind – wegen deren Ausländer- und Flüchtlingspolitik nämlich.
Falscher Zeitpunkt für die Debatte – Sie schürt jetzt Ängste
Ganze 46 Prozent der deutschen Bürger machen sich derzeit laut infratest/dimap Sorgen darüber, dass der Einfluss des Islam in Deutschland zu stark wird. Der von de Maiziere unklugerweise thematisierte mögliche muslimische Feiertag wird diese Sorgen sicher eher schüren und nicht abbauen.
Die Debatte läuft also heiß; in den Sack zurück kriegt man sie nicht. Was aber spricht dagegen, die unglückliche Feiertagsdiskussion in eine andere Richtung zu lenken, sie etwa mit Blick auf die Praktiken in anderen europäischen Ländern zu führen? Dabei würde man nämlich feststellen, dass etwa Frankreich und England, beides ebenfalls Länder mit einem erheblichen muslimischen Bevölkerungsanteil, keineswegs einen muslimischen Feiertag in Erwägung ziehen. Was wäre das Echo etwa in diesen Ländern, ginge Deutschland mit einem muslimischen Feiertag einen Sonderweg?
Braucht ein säkularer Staat neue religiöse Feiertage?
Lohnenswert wäre auch der Blick auf die sehr unterschiedlichen Feiertagsregelungen im Norden und im Süden Deutschlands. Immer noch leistet sich Bayern derzeit 14 Feiertage, während etwa die Brandenburger oder Berliner mit zehn Tagen auskommen müssen. Sollte man nicht eine bundesländereinheitliche Feiertagsregelung finden, bevor man überhaupt über eine muslimische Erweiterung nachdenkt?
Und was spricht überhaupt dagegen, sich zu überlegen, ob in einem ganz klar als säkular definierten Staat wie Deutschland weitere religiöse Feiertage grundsätzlich sinnvoll sind? Dabei soll hier nicht die Rede davon sein, bestehende Feiertage wie Weihnachten oder Ostern im Lichte der Säkularisierung abzuschaffen. Nein, diese Feiertage sind Jahrtausende alt, entstanden als Wintersonnwendfeier und als Feier der Tag-und-Nachtgleiche wahrscheinlich schon vor dem Christentum und sind für die meisten Europäer als wichtiger Teil ihrer abendländischen Tradition sinn- und identitätsstiftend.
Vielleicht sollte gerade mit Blick darauf, dass Religion Menschen genauso entzweien wie vereinen kann, ein säkularer Staat von der Einführung neuer religiöser Feiertage absehen. Unbenommen davon ist natürlich das Recht von Gläubigen – ob Muslime, ob Christen, ob Juden, ob Buddhisten – auf freie Religionsausübung. Sie muss ein demokratischer Rechtsstaat selbstverständlich gewährleisten. Aber das tut er ja auch.
Schon die jetzigen vielen staatlichen christlichen Feiertage verstoßen massiv gegen die von den Menschenrechten geforderte Gleichbehandlung. Muslimische Feiertage würden also die schon jetzt krasse Ungleichbehandlung religiöser und nichtreligiöser Menschen sogar noch mehr vergrößern!
Nur weltanschauungsneutrale Feiertage können daher den äußerst notwendigen Zusammenhalt der Gesellschaft fördern, wie z.B. Feiertage des Friedens, der Liebe, Gerechtigkeit, Weltanschauungen, Kulturen, Natur, Umwelt, Erde im Weltall.
Zusätzlich sollte jeder noch ca. 5 Tage für das Feiern seiner eigenen individuellen religiösen oder nichtreligiösen Weltanschauung bekommen.
Das wäre eine für alle gerechte und friedensstiftende Regelung!
Nein, ich möchte keinesfalls einen muslemischen Feiertag, egal wie der geartet sein sollte. Aber ich bin auch gegen Schein-Heiligkeit wo der Sinn eines freien Tages nur daraus besteht, dass man nicht zur Arbeit muss.
"Sollte man nicht eine bundesländereinheitliche Feiertagsregelung finden, ..." - da zeigt sich, dass die Autorin vom Sinn und Ursprung unserer Feiertage keinerlei Ahnung hat. Das Ganze würde letztendlich darauf hinauslaufen, Katholiken ihre Feiertage wegzunehmen - sie haben halt nunmal mehr als Protestanten!
Oder im Gegenzug: mit welcher Berechtigung soll z.B. Fronleichnam in Schleswig-Holstein Feiertag sein? Die Verehrung der Eucharistie existiert im evangelischen Glauben schlicht und einfach nicht! Oder auch Allerheiligen - es gibt einfach keine Heiligenverehrung in der evangelischen Kirche - also ist auch ein solcher Feiertag in meist evangelischen Bundesländern BLÖDSINN! Aber Katholiken würde man viel wegnehmen!
Ansonsten würde ich der Autorin empfehlen, dass sie sich erst mal die Entstehung unserer christlichen Feiertage anschaut, bevor sie so einen hahnebüchenden Unsinn hier loslässt!
Und außerdem weiß ich gar nicht, was sich hier viele so aufregen:
ob ich einen christlichen Feiertag NICHT begehe (weil, wenn ich ihn ernst nehme, müsste es mir ein Anliegen sein, an diesem Tag auch einen Gottesdienst zu besuchen!) - oder im Kalender ein islamischer Feiertag steht:
90% der Menschen würden ihn genauso verbringen, wie einen christlichen - oder weltlichen (1. Mai bzw. 3. Oktober):
lange schlafen, evtl. nen Ausflug machen oder zuhause werkeln. Den meisten ist es doch völlig wurscht, was für ein Anlass im Kalender steht - Hauptsache ich muss nicht zur Arbeit, der Grund, warum - geht mir am A... vorbei!
Da liegt nämlich das eigentliche Problem: Wenn uns unsere eigene Kultur, Tradition, Religion wichtig wäre - und wir darin verwurzelt wären, gäbe es auch keine Angst vor der kleinen Minderheit
Die Anbiederung an den Islam durch unsere etablierten Politiker muss endlich ein Ende haben. Wer in ein christlich-abendländisches Land einwandert, muss sich an deren Regeln halten. Alles andere ist Quatsch. Wir müssen nämlich in Deutschland langsam aufpassen, dass auf Anbiederung langfristig nicht die Unterwerfung folgt. Zum Glück gibt es jetzt im Bundestag eine Opposition gegen den unerträglichen Zeitgeist der Selbstverleugung der eigenen Kultur und der eigenen Nation.
Da läßt die "EU" das Land "Spanien" auch alleine im Winde stehen (Ländersahce)!
Wenn es um Voeschriften geht und da gehört ihr "Vorschlag" (Feiertag) dazu, da sind die "Glaubensbrüder" der "EU" an erster Stelle!