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Kommentar:So spielt Trump dem Iran in die Karten
Die Syrien-Politik des amerikanischen Präsidenten schafft im Nahen Osten mehr Probleme als sie zuhause in den USA löst. Triumphiert am Ende auch Assad?
Bearbeitet von Dr. Martin Gehlen
 |  aktualisiert: 30.01.2019 02:39 Uhr

Donald Trump hat nur ein Ziel im Auge. Er will raus aus dem syrischen Morast, sich den blutigen Konflikt endlich vom Hals schaffen und seine Soldaten heimholen. Sollen sich doch Assad und seine Verbündeten mit dem Erbe des Bürgerkrieges und dem Wiederaufbau des zertrümmerten Landes herumschlagen, so sein Kalkül. Er jedenfalls will im Orient nicht mehr den Polizisten spielen.

Doch so populär diese Botschaft bei seinen Anhängern ist, so vielfältig sind die Fallstricke und so unabsehbar die Folgen in der Ferne. Seit der US-Präsident mit seinem Abzugs-Twitter Freund und Feind verblüffte, hagelte es Rücktritte in den eigenen Reihen und entgeisterte Proteste der Kurden, scharfe Wortgefechte mit der Türkei und offene Kritik der europäischen Verbündeten. Heute, drei Wochen später, weiß niemand mehr, wo das Weiße Haus im nahöstlichen Verwirrspiel steht.

Ein überzeugendes Gesamtkonzept hat Pompeo nicht

Zunächst war bei den Abzugsfristen von vier Wochen die Rede, dann von vier Monaten, mittlerweile ist alles wieder offen. Im Rekordtempo hetzt US-Außenminister Mike Pompeo derzeit durch zehn nahöstliche Hauptstädte, um die Partner zu beschwichtigen. Doch ein irgendwie überzeugendes Gesamtkonzept hat der eilige Gast nicht im Gepäck. Dies konnte auch Pompeos bombastische Nahost-Grundsatzrede am Donnerstag in Kairo nicht übertünchen.

Denn Trumps strategische Ziele in Syrien sind schlichtweg unvereinbar. Der Präsident will seine Truppen abziehen, gleichzeitig aber den Einfluss des Iran zurückdrängen. Er will Assad und seinen Verbündeten das Feld überlassen, aber nicht dem „Islamischen Staat“. Er will der Türkei die restlichen Kämpfe gegen den IS überantworten, aber verhindern, dass Präsident Erdogan bei dieser Gelegenheit die von ihm dämonisierten Kurdenmilizen gleich mit niedermetzelt. Als Hauptverbündete der USA trugen deren Kämpfer bisher die Hauptlast der Bodenoffensive gegen den IS. Ohne den Kampfeswillen der Kurden wäre die Terrormiliz heute noch in beträchtlichen Teilen Ostsyriens an der Macht.

Damaskus und Teheran frohlocken über das konfuse Hin und Her

Zudem könnten die von der Türkei bedrängten Kurden auf die Idee kommen, ihre 790 gefangenen IS-Dschihadisten laufen zu lassen, ein Schachzug, der neue Gefahren vor allem für Europa heraufbeschwört. Unter den Gefangenen sind unter anderem die beiden berüchtigten „Beatles“, die an Folter und Enthauptung westlicher Geiseln beteiligt waren. Händeringend suchen die USA derzeit Arrestländer für die hochgefährlichen Gotteskrieger, doch die meisten Staaten winken ab. Und so denkt Washington jetzt sogar über einen Transfer nach Guantanamo nach. Kein Wunder, also dass Damaskus und Teheran über das konfuse Hin und Her frohlocken. Denn das Machtvakuum, das Trump erzeugt, werden diese Regime füllen.

Zum einen sieht sich die Kurdenführung im Norden Syriens wegen der türkischen Invasionsdrohung nun erstmals gezwungen, ihre autonomen Hoffnungen zu begraben und ihre Region unter den Schutz Assads zu stellen. Zum anderen bekäme der Iran freie Bahn für seine regionalen Ambitionen. Unbehelligt könnte die Islamische Republik ihre schiitischen Milizenverbände als feste militärische Größe in Syrien verankern. Wie Damaskus setzen auch Teheran und die Hisbollah auf eine militärische Niederlage der Aufständischen, um ihnen keinerlei politische Zugeständnisse machen zu müssen.

Im letzten Sommer hatte Bashar al-Assad noch unter massivem internationalen Druck die Großoffensive abgeblasen, die eine apokalyptische Flüchtlingswelle auslösen würde. Sollten die US-Truppen jedoch tatsächlich abziehen, wird der Diktator den Marschbefehl geben.

 
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  • Lebenhan1965
    Wer von Trump

    eine schlüssige Strategie erwartet, kann auch von einem minder begabten Schüler eine Erklärung von Einstein oder Hawkings physikalischen Theorien erwarten.

    Der Mensch ist darüber hinaus so impulsiv, dass selbst wenn er es verstanden hat er dieses Verständnis am Folgetag wieder verwirft.

    Nichts ist mehr zu erwarten als dass er weitere Vorteile für sich und seine Clique heraus holt.
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  • al-holler@t-online.de
    Das ist eine Ausnahme (wegen des "Hirns":
    Welch eine Arroganz: Auch seeehr begabte Schüler können bis auf wenige Ausnahmen weder Einstein noch Hawkins verstehen oder gar erklären.........
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