Es gibt gute Gründe, an der Schwelle zum neuen Jahr optimistisch in die Zukunft zu blicken. Die Wirtschaft wächst. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig. Deutschland geht es insgesamt blendend. Trotzdem ist die Stimmung bei den Bürgern so schlecht wie seit fünf Jahren nicht mehr. Immer mehr Menschen plagt die Angst vor einem sozialen Abstieg. Der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski bemüht auf der Suche nach Gründen die Paternoster-Metapher: "Die Menschen sehen den anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung und fragen sich mit Sorge, wie lange es noch so weitergeht, wann der Abschwung kommt."
Diese Abstiegsängste sind bis weit in die Mitte der Gesellschaft verbreitet. Menschen mit geringem Einkommen und Arbeitsplatzsorgen sind laut einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung genauso davon betroffen wie Top-Verdiener. Dabei lässt die Furcht keineswegs auf ihre augenblickliche Situation schließen. Es ist eher die längerfristige Skepsis, die aufs Gemüt schlägt: Werden es meine Kinder mal besser haben als ich? Wie sieht es mit meiner Alterssicherung aus?
Haben wir es etwa mit dem bekannten Phänomen der "German Angst" zu tun?
Haben wir es hier etwa wieder mit dem hinlänglich bekannten Phänomen der "German Angst" zu tun? Andere Länder machen sich seit jeher lustig über die angstbehafteten Deutschen. So wie die Niederländer. In ihren Augen zeigt sich das übersteigerte Sicherheitsbedürfnis der Bundesbürger allein schon daran, dass sie mit Helm Fahrrad fahren, weil sie stets das Schlimmste erwarten.
Die "German Angst" kommt allerdings nicht von ungefähr. Sie hat ihren Ursprung bekanntlich in der für das Land traumatischen ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Erster Weltkrieg, große Inflation mit der Vernichtung der Ersparnisse, Nazizeit, Holocaust, Zweiter Weltkrieg - all das hat tiefe Spuren hinterlassen, die auch heute noch teilweise sichtbar sind. Dennoch kommt die Studie der R+V Versicherung „Die Ängste der Deutschen“ zu dem Schluss, dass sich die Bundesbürger zwar überdurchschnittlich viel fürchten. "Aber es graut ihnen nicht grundsätzlich, aus Prinzip oder aus ihrem kulturellen Gedächtnis heraus." Ihre Ängste haben sich vielmehr gewandelt.
Noch ziemlich neu ist die Angst vor einer Überforderung der Politiker. Fast die Hälfte der Bürger bewertet inzwischen die Arbeit von gewählten Mandatsträgern mit den Schulnoten mangelhaft oder ungenügend - ein katastrophales Zeugnis. Alt-Bundespräsident Joachim Gauck hat bereits vor Jahren gefordert, „die Kommunikation zwischen Regierenden und Regierten neu zu beleben und die Beziehungen zwischen Politik und Bürgern durchlässiger zu gestalten“.
Es wäre zu einfach, die Ursache für Zukunftsängste allein der Politik anzulasten
So ließe sich verlorenes Vertrauen in die Politik zurückgewinnen - wenn sich die Verantwortlichen ernsthaft darum bemühen würden. Die Wirklichkeit sieht oft anders aus, wie erst jüngst wieder die Geheimniskrämerei rund um den UN-Migrationspakt gezeigt hat. Es scheint, als entfernten sich viele Politiker immer weiter von dem, was der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) einmal als Voraussetzung für Vertrauen formuliert hat: "Es geht um die grundlegende Überzeugung, dass es im Großen und Ganzen ordentlich, korrekt und gerecht zugeht. Und dass man sich auf das verlassen kann, was man von Personen und Institutionen erwartet. Vor allem auf das, was sie selber versprochen haben."
Es wäre aber zu einfach, die Ursache für Zukunftsängste allein der Politik anzulasten. Schließlich gehört es zu unserem Alltag, mit Unsicherheit, Rückschlägen, Zumutungen und Schwierigkeiten konfrontiert zu werden; damit konstruktiv umzugehen; nach Auswegen zu suchen. Oder hat jemand ernsthaft geglaubt, es würde künftig einfacher werden? Mit Sicherheit bleibt es auch 2019 anstrengend - trotz guter Gründe zur Zuversicht. Denn in einer immer komplizierteren Welt ist die Sehnsucht nach schnelle und einfache Lösungen eine utopische Vorstellung.
allein über diese Zeile könnten Bücher geschrieben werden. Ich glaube, die Politik will uns systematisch verblöden! Hört sich gravierend an, aber es gibt unzählige Beispiele: Im südeuropäischen Ausland gibt es schmale Straßen, wie bei uns auch, nur wenn es auf der einen Seite 100m steil bergab geht, sind bei uns Doppelleitplanken, Hinweisschilder, Tempolimit .... und dort - nix. Dort wird die Gefahr erkannt und es wird langsam gefahren. Zu alten Burgen, Ruinen gibt es Wanderwege ohne Geländer, Stufen ohne genormte Maße, in Deutschland viel zu gefährlich, deshalb gesperrt. Dort werden solche Wege bei unzureichender Fitness/ Beweglichkeit freiwillig gemieden. Aktuell für dieses Jahr die Überlegung, Seitenkameras für LKW`s. Grund: Die Radfahrer sind nicht fähig die Gefahr zu erkennen, wenn ein LKW rechts blinkt, könnte er einen Radfahrer im Toten Winkel übersehen. Tut mir leid für soviel Blödheit.