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München
Kommentar: Der wunde Punkt der AfD
Ausgerechnet eine Rede zum Holocaust-Gedenken zu boykottieren, zeigt, wie groß die Geschichtsvergessenheit und das Demokratiedefizit in der bayerischen AfD ist.
Klare Worte gegen die AfD, die offenbar einen wunden Punkt treffen: Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, bei einem Holocaust-Gedenken im Landtag.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Klare Worte gegen die AfD, die offenbar einen wunden Punkt treffen: Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, bei einem Holocaust-Gedenken im Landtag.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 02.04.2019 14:26 Uhr

Für eine provokante Aussage ist die AfD jederzeit gerne zu haben. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus haben führende Mitglieder der Partei dabei die Toleranzschwelle der Meinungsfreiheit bereits wiederholt bis an die Schmerzgrenze ausgetestet.

Dass etwa der Partei-Rechtsaußen Björn Höcke die Erinnerung an die Nazi-Verbrechen für überflüssig hält, hat auch in der bayerischen AfD nicht zu hörbarem Widerspruch geführt. Auch der geschichtsvergessene Satz des Bundesvorsitzenden Alexander Gauland von der Nazi-Zeit als "Fliegenschiss der Geschichte" hat dort offenbar keine kritischen Debatten ausgelöst.

AfD muss Meinungsfreiheit aushalten

Auch wenn es manchmal schwer fällt: Eine offene Gesellschaft muss auch solche Meinungsäußerungen ertragen – was absolut nicht bedeutet, dass man jede AfD-Ansicht unwidersprochen stehen lassen sollte. Wenn aber die AfD derart ausgiebig selbst von der Meinungsfreiheit Gebrauch macht, dann muss sie es auch aushalten, wenn sie dafür – wie nun von Charlotte Knobloch – hart und unverblümt kritisiert wird.

Stattdessen sich ausgerechnet in einer Holocaust-Gedenkstunde selbst zum politischen Opfer zu erklären und beleidigt den Saal zu verlassen, zeugt weder von einem angemessenen Gefühl für den Anlass der Veranstaltung, noch von echter demokratischer Gesinnung. Der Rede-Boykott zeigt vielmehr, dass Knobloch mit ihren klaren Worten den wunden Punkt der AfD getroffen hat.

 
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    Noch mal schön zusammengefasst warum die afd hier in keinem Fall das Opfer ist:

    https://www.volksverpetzer.de/hintergrund/afd-holocaust/
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  • T. B.
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Unseren Informationen nach ist Charlotte Knobloch Deutsche.
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  • G. L.
    FAZIT :

    Frau Knobloch hat den Bayerischen Landtag zur Beschimpfung einer demokratisch gewählten Partei genutzt und spricht dann von Selbstinszenierung der AfD. Sie hat provoziert und ein Teil der Abgeordneten der AfD hat darauf reagiert.

    Und jetzt wir Frau Knobloch von einigen per Mail oder Telefon beschimpft. So ist das im Leben, mal ist man der Hund und mal der Baum.
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    Wenn Kritik nun als Beschimpfungen zählt haben Sie wohl recht.

    Und das Sie die Drohungen nun amüsant oder zumindest in Ordnung finden...

    Da sind Sie ja in bester Gesellschaft. Herr Magnitz fand Gewalt gegen Politiker auch mal ganz amüsant. (ist schon etwas her, ich weiß)

    https://www.volksverpetzer.de/bericht/sixt-magnitz/
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  • F. G.
    Frau Knobloch muss man nicht mögen; Israel mit seiner politischen Führung schon gar nicht. Aber eine Partei, die unsere jüngste Geschichte bei jeder Gelegenheit leugnet und gar die 12 Jahre NS-Diktatur einen "Fliegenschiss" unserer Geschichte nennt, schon dreimal nicht. Das "Ausziehen" aus Parlamenten/Talkshows etc. gehört wohl zu den wenigen Gegenargumenten der Parteirepräsentanten, wenn sich jemand ihren hanebüchenen Auffassungen entgegen stellt. Weiter so! Vielleicht wachen irgendwann mal die vielen "Protestwähler" auf, die in der Partei tatsächlich eine Alternative für Deutschland sehen.
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  • B. L.
    Mit der Einladung, der Frau, das konnte nicht gut gehen.
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  • R. M.
    Stark von Fr. Knobloch, ihre Meinung zu äußern. Dass die AfD sich als Opfer inszeniert, ist nichts Neues. Diesen Kommentar finde ich gelungen, da er knapp und präzise die Situation zusammenfasst. Weiter so!
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  • A. S.
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  • A. F.
    Ein wirklich sehr guter Kommentar!
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  • M. G.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wie recht Sie haben. Die afd Anhänger hier in den Kommentaren fühlen sich natürlich gleich getroffen.

    Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch sie aufwachen werden und erkennen wen sie da hinterher laufen!
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  • M. G.
    Was meinen Sie mit "desto heftiger wird die Antwort sein"? Manche könnten das als Drohung werten. Formulieren Sie bitte Ihren Kommentar um.
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  • M. G.
    Frau Knobloch hat wie jeder das Recht, ihre Meinung frei zu äußern. Ob allerdings Beleidigungen und Unterstellungen dazu gehören, mag jeder für sich beurteilen.
    Angesichts des Erstarken des IRAN wäre es aus meiner Sicht besser gewesen, sie hätte die Gelegenheit genutzt, die etablierten Parteien und die Bundesregierung auf ihre Verantwortung gegenüber Israel hinzuweisen.
    Momentan wird nämlich gerade dort, in der Bundesregierung, Antisemitismus praktiziert.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ist es nicht recht aufwendig unter jeden Artikel zwei mal das gleiche zu schreiben und nur etwas um zu formulieren?
    Sie müssen sich dazu ja auch extra jedesmal neu anmelden...

    Wo wird denn in der Bundesregierung Antisemitismus praktiziert?
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  • G. L.
    Beleidigungen und Unterstellungen müssen sich weder demokratisch gewählte Abgeordnete, noch deren Wähler bieten lassen. Bei einer Rede von Frau Knobloch, die frei von Beleidigungen gewesen wäre, wären die AFD-Abgeordneten sicher im Saal geblieben.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Die Rede war frei von Beleidigungen und Unterstellungen.

    Wer die Wahrheit nicht verträgt...
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  • G. L.
    Autosuggestion bzw.selektive Wahrnehmung kann problematisch werden.
    Die Rede ist hoffentlich mald breit medial verfügbar.
    Lassen wir doch die mündigen Leser selbst entscheiden, oder ?
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