Sehr geehrter Herr Glauber,
allerspätestens seit diesem Sommer ist die Klimakrise kein abstraktes Horrorszenario mehr, das in der fernen Zukunft liegt. In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verwüsteten Hochwasserfluten ganze Landstriche, über 190 Menschen kamen dabei ums Leben. In Kanada gab es mit fast 50 Grad einen unglaublichen Hitzerekord, ein ganzer Ort ging kurz darauf im Feuer unter. Und derzeit wüten im Mittelmeerraum heftige Waldbrände, die kaum in den Griff zu bekommen sind.
Dass solche extremen Wetterereignisse in den kommenden Jahren keine Seltenheit mehr sein dürften, bekräftigt der neueste Bericht des Weltklimarats, der Anfang dieser Woche erschienen ist. Die Forscherinnen und Forscher kommen zu dem Ergebnis: Noch ist es möglich, eine Erderwärmung von über 1,5 Grad zu verhindern. Doch dafür müssen wir die Treibhausgasemissionen massiv senken – und zwar möglichst schnell. Expertinnen und Experten drängen die künftige Bundesregierung zum Handeln. Doch bei dieser Mammutaufgabe sind auch die Länder gefragt. Deshalb wende ich mich an Sie als Umweltminister Bayerns: Bitte machen Sie beim neuen bayerischen Klimaschutzgesetz keine halben Sachen und schärfen Sie bei den geplanten Maßnahmen noch einmal nach!
Statt Perspektivlosigkeit wünsche ich mir einen Grund zur Hoffnung
Für mich als – mit 27 Jahren gerade noch – jungen Menschen ist es wirklich ein deprimierender Blick in die Zukunft. Uns drohen in den kommenden Jahrzehnten Naturkatastrophen, Wasserknappheit und weitere Pandemien. Ganz ehrlich: Darauf bin ich nicht wirklich scharf, Herr Glauber! Und für die kommende Generation wird es wohl noch viel schlimmer. Selbst Kinder in diese Welt zu setzen, erscheint mir fast schon unverantwortlich angesichts der apokalyptischen Bedingungen, unter denen sie im schlechtesten Fall leben müssten. Ich habe den Eindruck, dass viele Gleichaltrige diese Sorgen teilen. Doch statt Perspektivlosigkeit wünsche ich mir wieder einen Grund zur Hoffnung.
Verständlicherweise fühlen sich viele Leute ohnmächtig in Anbetracht der Herausforderungen, vor die uns der Klimawandel stellt. Klar, wir alle können im Kleinen etwas tun, wir können uns öfter mal eine Tofu-Wurst braten, nicht mehr bei Amazon bestellen und bei gutem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren: Aber wir wissen auch, dass wir die Klimakrise damit allein nicht stoppen werden. Stattdessen brauchen wir schnelle und wirksame politische Maßnahmen, die einer Krise angemessen sind, die das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten gefährdet.
Wir müssen tiefer in die Tasche greifen
Ihr Gesetzesentwurf sieht vor, dass Bayern bis 2040 klimaneutral sein soll. Wie Sie kürzlich wieder betonten, ist das sogar fünf Jahre schneller, als es der Bund vorhat. Zugegeben, das ist ein schönes Ziel. Doch glauben Sie, dass wir dieses wirklich erreichen können, ohne schleunigst die erneuerbaren Energien im großen Stil auszubauen? Immerhin konnte sich die bayerische Staatsregierung bislang weder dazu durchringen, die 10h-Abstandsregel für Windräder zu kippen (will die CSU nicht), noch eine Pflicht für Photovoltaikanlagen auf neuen Wohnhäusern einzuführen (wollen die Freien Wähler nicht). Doch wo genau soll der Strom dann herkommen, wenn wir aus der Kohle aussteigen und keine Alternativen haben? Die Klimakatastrophe lässt uns keine Zeit für koalitionsinternes Gezanke, leere Versprechungen und Unentschlossenheit, Herr Glauber!
Dass der Freistaat Bayern 22 Milliarden Euro bis 2040 in den Klimaschutz investieren will, klingt ja auch erst einmal gut – und es ist auf jeden Fall deutlich mehr Geld, als wir bisher dafür ausgeben. Aber müssten wir hier nicht noch deutlich tiefer in die Taschen greifen? Sie selbst hatten im Mai doch noch von zwei Milliarden Euro gesprochen, die wir pro Jahr bräuchten, um Bayern innerhalb der kommenden zwei Jahrzehnte klimaneutral zu machen. Nun sind statt insgesamt 40 Milliarden Euro nur noch 22 Milliarden vorgesehen. Was ist geschehen? Gibt es plötzlich Rabattgutscheine für Klimaschutzmaßnahmen? Falls nicht, sollten wir das benötigte Geld unbedingt in die Hand nehmen.
Wenig Schulden und ein ruinierter Planet?
Denn wer am Klimaschutz spart, tut dies an der falschen Stelle – auch aus ökonomischer Sicht. Katastrophen, wie wir sie gerade erleben, sind schließlich auch verdammt teuer. Das zeigen uns die Schäden in den Flutgebieten eindrücklich. Bund und Länder wollen nun 30 Milliarden Euro für den Wiederaufbau ausgeben. Sollten sich solche schrecklichen Ereignisse in Zukunft aber häufen, kommen immer gewaltigere Kosten auf uns zu. Der kommenden Generation ist also nicht geholfen, wenn sie wenig Schulden erbt, aber auch einen ruinierten Planeten.
Wir müssen deshalb entschlossen vorangehen und können nicht schulterzuckend auf andere Staaten und Bundesländer zeigen, die noch schlimmere Klimasünder sind als wir. Herr Glauber, bitte machen Sie ernst mit dem Klimaschutz. Meine Generation könnte ein wenig Grund zur Hoffnung gut gebrauchen.
Mit freundlichen Grüßen,
Corbinian Wildmeister, Redakteur
noch dreimal im Jahr in Urlaub fliegt,
alle drei Jahre ein neues Auto least und alle zwei Jahre
sein Handy erneuert wird sich nix ändern..
Leben auf Pump ist doch IN
Ich lass mir doch nicht vorschreiben
WIE ICH ZU LEBEN HAB!
DOCH
dem Klima ist dass egal...
Wissen Sie wie die CO2 Bilanz einer Tofu Wurst gegenüber einer Hausmacher oder Wildbratwurst vom Jäger ist? Eine Katastrophe! Wissen Sie dass nicht die 10h Regelung das Problem ist sondern die Bürgerinitiativen, unterstützt von den Grünen in der jew. Region? Wieviel Windräder wurden so blockiert? Ihre Zeitung hat doch immer berichtet.
Wir müssen entschlossen vorangehen! Einen Beitrag leisten! Ha! Zum Lachen! Ihre Kollegen trinken den Brückenschoppen aus Plastikbechern, die Jugend hat die neueste Technik, die teuersten Autos, die weitesten Reisen! Und sie hat noch nie ein Haus gebaut! Schon gar nicht jetzt! Sonst wüssten Sie was das kostet, wie knapp Material ist! Und dass die Mehrheit der Neubauten PV schon hat!!!
Warum setzen sie nicht da an wo es was bringt? Schiffe, Kohlekraftwerke, China, USA, Fernreisen! Weils uncool ist
Beschlossen 2004, Baubeginn 2007 und geplante Fertigstellung 2012 mit Kosten von 3,3 Milliarden Euro.
Heutiger Stand: geplante Inbetriebnahme 2023 mit Kosten von 19,7 Milliarden Euro.
Gleiches Desaster mit Kernkraftwerk Olkiluoto. Baubeginn 2005 und wenn's stimmt nächstes Jahr Inbetriebnahme (geplant war 2011).
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Flamanville
Nicht nur Deutschland hat Probleme mit der Endlagerung des Atommülls über mehr als 1000 Generationen. Unsere Generation hat "günstigen" Atomstrom und nachfolgende Generationen/Steuerzahler haben nur Kosten - Energiekonzerne haben sich freigekauft - und müssen für Sicherheit sorgen. Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Klar woher aber: Fleischverzicht bingt relativ wenig Klimaschutz das ist Fakt! Im Hinblick auf das bundesdeutsche Klimaziel, die Emissionen von 1,251 Milliarden Tonnen im Jahr 1990 bis 2050 um 80 % zu senken, würde eine Halbierung des Fleischverzehrs in Deutschland dem Klimaziel somit nur um 1,1 Prozentpunkte näherbringen! https://www.agrarheute.com/land-leben/faktencheck-so-klimaschaedlich-fleisch-wirklich-542531?amp
Der Mensch selbst produziert 2-3%! Was nun? Kühe oder Menschen?
Aber viel ernster ist: eine CO2 freie Welt wird es niemals geben! Stichwort: natürliches CO2
Der permanente Internet- und Smartphone-Gebrauch sorgt mittlerweile für mehr CO2-Ausstoß als der gesamte weltweite Flugverkehr! Da will keiner ran! Serverfarmen, Bitcoins, Gaming etc. Weiter so???
Nein die Kühe und Politik sind schuld! Klar!
Weniger Handys u. Konsum,weniger E-Autos; weniger Stromverbraucher bessere Technik-DAS zieht! Das bringt die Welt vorwärts!
Die könnten doch mal ihre 4 Steinkohlekraftwerke abschalten, und wenn es nur 2-3 Tage wären. Dann würden die Leute mal sehen, wie es ohne fossilen Strom aussieht.
Schließlich stoßen die mehr Schadstoffe aus als der gesamte Verkehr im Ländle