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WÜRZBURG/SCHWEINFURT
Zwei Väter reißen sich um Bridget Jones und ihr Baby
Kinostart - 'Bridget Jones`Baby'       -  Renée Zellweger, Patrick Dempsey und Colin Firth (von links) in „Bridget Jones' Baby“.
Foto: Giles Keyte, Studio Canal | Renée Zellweger, Patrick Dempsey und Colin Firth (von links) in „Bridget Jones' Baby“.
Von unserem Mitarbeiter Martin Schwickert
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:19 Uhr

: Zwölf Jahre ist es her, dass in „Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns“ die Jeanne d'Arc der Peinlichkeit zum letzten Mal auf der Leinwand ihr Unwesen trieb. Die Figur wurde von der britischen Autorin Helen Fielding Ende der Neunziger für eine Kolumne in der Zeitung „Independent“ entworfen und später in drei Bestseller-Romanen in die Welt geschickt. Die übergewichtige, sehr alleinstehende Mittdreißigerin mit ungesundem Hunger nach Schokolade und Jane-Austen-Romantik stolperte durch den Dschungel aus postfeministischer Anspruchskultur und ernüchternden Beziehungsmarktrealitäten und ließ dabei keinen Fettnapf aus.

Fitnesstraining

Als sympathische Super-Anti-Heldin und linkische Glücksritterin durchlebte sie die Höhen und Tiefen des Single-Daseins. Damit bot sie eine Menge Identifikationspotenzial, das weit über die Zielgruppe „weiblich, ledig, nicht mehr ganz so jung“ hinaus wirkte. Nun ist Bridget Jones (Renée Zellweger) 43, hat durch Diät und Fitness-Training ihr Wunschgewicht erreicht und einen Job als TV-Produzentin in einer News-Show ergattert. Nur ihren Mr. Darcy (Colin Firth) musste sie einer Frau namens Camilla abtreten, und einen würdigen Ersatz hat sie bisher nicht gefunden.

Allein feiert Bridget ihren Geburtstag, singt selbstmitleidig „Happy Birthday to me“ und tanzt weintrunken im Schlafanzug auf der Matratze.

Der Vorsatz fürs nächste Lebensjahr lautet „Hedonismus statt romantische Glückssuche“ und führt sie auf ein Musikfestival, wo sie nachts in der Jurte des schmucken Jack (Patrick Dempsey) landet. Nach einer akrobatischen Liebesnacht schleicht sich Bridget am Morgen hinaus. Wenig später steht sie auf einer Taufe ihrer alten Liebe Darcy gegenüber. Der lebt mittlerweile in Scheidung und scheint an einer Wiederauffrischung der Beziehung durchaus interessiert. Aber auch ihm gibt Bridget nach einer Nacht den Laufpass. Als sie einige Wochen danach feststellt, dass sie schwanger ist, kommen beide One-Night-Stands als Vater infrage.

Die Frage der potenziellen Vaterschaft wird fortan der komödiantische Dreh- und Angelpunkt in „Bridget Jones' Baby“, für den Sharon Maguire die Regie führte, die auch den ersten Bridget-Jones-Film drehte.

Da beide Kandidaten, ohne zu zögern, Verantwortung übernehmen wollen, traut sich Bridget zunächst nicht, die Karten auf den Tisch zu legen, was zu überschaubaren, aber unterhaltsamen Verwicklungen und schließlich zu einer hübsch-peinlichen Offenbarungsszene führt.

Wer ist nun der Richtige?

Also kümmern sich beide Männer rührend um die Schwangere, die sich unabhängig vom genetischen Endergebnis fragt, ob nun der Internet-Milliardär Jack oder der verkniffene Darcy der richtige Mann fürs Leben ist. Natürlich ahnt nicht nur, wer Jane Austen kennt, die Antwort. Trotzdem ist es bis zu Kreißsaal und Traualtar ein sehr unterhaltsamer Weg, der immer wieder vom amourösen Kern zu komödiantischen Nebenschauplätzen abdriftet. Bridget Jones muss sich schließlich nicht nur als werdende Mutter und bei der Partnersuche bewähren, sondern auch im Beruf, wo eine Führungsriege aus bärtigen Hipstern ihre eigenen Vorstellungen von TV-Infotainment durchsetzen will.

So schleicht sich in die romantische Komödie auch noch Mediensatire mit skurrilen Pointen ein. Als Nachschlag behauptet sich der dritte Bridget-Jones-Film überraschend gut, lässt die liebenswerte Nervensäge auf vertraute Weise durch neues Terrain stolpern: • • • ο ο

Cinemaxx Würzburg, Cineworld im Mainfrankenpark, Filmwelt und Weltbio Schweinfurt, Movie Marktheidenfeld, Stadtsaal Lichtspiele Bad Königshofen, Starlight Bad Neustadt, Roxy Wertheim, Universum Bad Kissingen (FSK ab 0)

 
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