Seine Kompositionen sind den Opfern von Auschwitz, Hiroshima und der Terroranschläge des 11. September gewidmet. Er schrieb für befreundete Starmusiker wie etwa die Violonistin Anne-Sophie Mutter und Isaac Stern oder Cellist Mstislaw Rostropowitsch. Auch in den Filmen von Stanley Kubrick oder Andrzej Wajda tauchen seine Kompositionen auf.
Krzysztof Penderecki gilt als der herausragendste polnische Komponist der Gegenwart. Am Samstag, 23. November, wird er 80 Jahre alt. Zum runden Geburtstag kommen in Warschau musikalische Weggefährten zum Krzysztof-Penderecki-Musikfestival zusammen, unter ihnen Charles Dutoit, Anne-Sophie Mutter und Lorin Maazel. Penderecki sieht auch mit 80 Jahren keinen Grund, Taktstock und Notenpapier beiseitezulegen. „Ich habe noch Arbeit für die nächsten 20 Jahre“, versicherte er vor wenigen Wochen. „Ich habe noch viele Ideen im Hinterkopf, die ich vollenden will.“
Bereits am 13. Dezember steht in New York die Weltpremiere von „La Follia“ in Pendereckis Terminkalender, seine bereits vierte Komposition für Anne-Sophie Mutter und das musikalische Geschenk zu ihrem 50. Geburtstag. Zu internationaler Bekanntheit kam der 1933 im südpolnischen Debica geborene Penderecki schon in jungen Jahren: Seine Komposition für die Opfer von Hiroshima aus dem Jahr 1959 wurde mit dem Preis der Weltkulturorganisation UNESCO ausgezeichnet und gehört bis heute zu seinen meistgespielten Werken. Während er mit seinen frühen Arbeiten als Vertreter der Avantgarde galt, wandte sich Penderecki in späteren Jahren wieder mehr traditionellen Musik- und Klangmustern zu. Vor allem Kammermusik und sakrale Musik sind unter seinen Kompositionen.
Penderecki lehrte an der Krakauer Musikhochschule, der Folkwangschule in Essen und der Yale Universität in den USA. Er ist unter anderem Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Sein Landgut in der Nähe von Krakau mit einem ausgedehnten Park kann der umtriebige Komponist und Dirigent nur selten genießen, obwohl Bäume neben der Musik als seine große Leidenschaft gelten. Der volle Terminkalender und die vielen Reisen lassen kaum eine Rast zu.
Das sei aber vielleicht ein Schlüssel seines Erfolgs, mutmaßte Penderecki vor einigen Wochen in einem Interview: „Wenn ich an einem Ort bliebe, hätte ich vielleicht nicht so viele Ideen.“