WÜRZBURG
Würzburger Kulturspeicher zeigt neue Welten aus Licht
Wenn's sein muss, wird sogar das zur Kunst, was früher tonnenweise in Fotolabors auf den Müll gekippt wurde: durch Licht schwarz gewordenes Fotopapier. Doch Fotokunst hat eben viele Aspekte. Die beleuchtet die Ausstellung „Lichtbild und Datenbild“ des Würzburger Museums im Kulturspeicher. 92 Werke von 42 internationalen Künstlern zeigen die Bandbreite dessen, was seit Ende der 1950er Jahre unter dem Begriff Konkrete Fotografie zusammengefasst wird. Da sind Bilder zu sehen, die auf den ersten Blick wie abstrakte Gemälde wirken, und eben auch Arbeiten wie die geschwärzten Fotopapiere. Viele – auch junge – Künstler fotografieren noch analog, also ganz klassisch mit Licht, das auf eine beschichtete Platte oder auf Film fällt. Doch natürlich wird auch viel mit digitalen Prozessen gearbeitet und experimentiert. Die Konkrete Fotografie ist der jüngste Spross der Konkreten Kunst, die einen Schwerpunkt des Kulturspeichers bildet. Programmgemäß wird nichts abgebildet. „Man fotografiert, um zu fotografieren“, so Gottfried Jäger, einer der beteiligten Künstler, bei der Pressevorbesichtigung. Es gehe darum, eine neue, eigene Bildwelt zu schaffen, allein mit Licht, Kamera, lichtempfindlichem Material oder eben digital. Die Ausstellung sei auch eine Art Forschungsprojekt, das die Möglichkeiten dieser Sonderform der Fotokunst ausleuchtet. Die ältesten Bilder in der Schau entstanden in der Nachkriegszeit. Zu sehen sind aber auch ganz aktuelle Arbeiten. Das Bild oben zeigt „Senza titolo“ von Luigi Veronesi (1980). Öffnungszeiten: Dienstag 13–18, Mittwoch, Freitag bis Sonntag 11–18, Donnerstag 11–19 Uhr. Bis 31. Mai.
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