Im Jahr 2021 lockt das Mozartfest zum 100. Mal Freunde der klassischen Musik aus Nah und Fern in die schöne Domstadt Würzburg. Kein Wunder also, dass sich die Veranstalter für die Jubiläumsausgabe etwas ganz Besonderes überlegt haben. Doch seit der Vorstellung der Planungen im Jahr 2019 gibt es einige programmatische Veränderungen. Im Kulturausschuss des Würzburger Stadtrats stellten am Dienstag Intendantin Evelyn Meining und Mozartfest-Geschäftsführerin Katharina Strein die veränderten Pläne für die Jubiläumsausgabe vor.
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"Klassik am Residenzplatz" muss verschoben werden
So muss als Folge der Corona-Pandemie das Konzertformat "Klassik am Residenzplatz", bei dem bis zu 10 000 Besucher erwartet werden sollten, um ein Jahr verschoben werden. "Das Risiko durch die Corona-Pandemie ist für eine Veranstaltung dieser Größenordnung noch schlichtweg unabsehbar", so die Intendantin. Die Planungen wurden daher mit Künstlern und dem Kooperationspartner Argo auf das Jahr 2022 verschoben.
Die Verantwortlichen haben sich jedoch schon längst um eine Alternative gekümmert: Bei jeweils einer Nachtmusik soll je eine Würzburger Traditionsinstitution, die in der Geschichte des Fests von Beginn an eng mit diesem verbunden war, im Mittelpunkt stehen. So wird zum einen das Philharmonische Orchester des Mainfranken Theaters und zum anderen die Hochschule für Musik jeweils eine Nachtmusik zum Besten geben.
Außerdem werden als Erweiterung des Programms "nach den positiven Erfahrungen aus dem Corona-Mozartfest 2020", so Meining, im regulären Programm Konzerte mit dem "Blauen Eumel" stattfinden. Dieser ist ein mit einem Flügel ausgestatteter Oldtimer-Lkw, der sich in kürzester Zeit in eine kleine Bühne für Ensembles aus professionellen Musikern und Schauspielern verwandeln kann.
Meining sieht den "Blauen Eumel" als eine "wunderbare Möglichkeit, das Mozartfest näher an das Stadtgeschehen zu bringen." Bereits in diesem Jahr konnten Privatpersonen nach erfolgreicher Bewerbung bequem vom eigenen Balkon oder Fenster mit den Nachbarn den Aufführungen lauschen.
Als komplett neues Element soll ein temporäres Pop-Up-Festivalbüro in der Innenstadt entstehen. Während der Konzertphase des Mozartfestes soll dieses zum "Ort der Begegnung zwischen Besuchern, Künstlern, Mitarbeitern und Partnern" werden und einen Blick hinter die Kulissen gewähren.
Weltkunst kommt in die Domstadt
Natürlich werden jedoch auch viele der bereits vor Corona geplanten Veranstaltungen stattfinden können. So werden wieder hochkarätige Orchester, Ensembles und Solisten auftreten, macht Meining dem Kulturausschuss deutlich. Ein Detail gab sie bereits preis: Beim Eröffnungskonzert mit der Camerata Salzburg wird Wolfgang Amadeus Mozarts eigene Geige aus dem Privatbesitz erklingen.
Ein weiteres Highlight wird die Ausstellung "Creating Mozart" im Martin-von-Wagner-Museum sein. "Weltkunst wird nach Würzburg kommen", freut sich die Intendantin. Dort wird nämlich jener Brief im Original zu sehen sein, in dem Mozart von seiner Kaffeepause in Würzburg berichtet. Neben Bildern so bedeutender Künstler wie Max Slevogt, Oskar Kokoschka oder Eugene Delacroix werden auch die von Marc Chagall entworfenen Kostüme für die "Zauberflöte" ausgestellt. Sie werden vom Museum der Metropolitan Opera in New York ausgeliehen.
Über die Finanzierung
Dass derartige, teils äußerst aufwändige Veranstaltungen, nicht nur großen personellen Einsatz erfordern, sondern auch Geld kosten, versteht sich von selbst. Im Jubiläumsjahr wird das Mozartfest voraussichtlich 3,39 Millionen Euro kosten. 32 Prozent werden hierbei über Eigeneinnahmen finanziert, 24 Prozent über Bundesmittel. "Die Akquise läuft momentan noch, ist aber fast abgeschlossen", berichtet Mozartfest-Geschäftsführerin Katharina Strein. Der städtische Anteil sinkt im Vergleich zu den Planungen von Juni 2019 von knapp 808 000 Euro auf 760 500 Euro.