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SCHWÄBISCH HALL
Würth würdigt Frida Kahlo
Redaktion
 |  aktualisiert: 12.05.2012 10:01 Uhr

Kunst aus Mexiko? Kahlo! Und? Dass die mexikanische Kunstgeschichte mehr zu bieten hat als die Arbeiten ihrer unbestrittenen Ikone, will die Kunsthalle Würth nun beweisen. Im Mittelpunkt steht dennoch die Kahlo. Es ist eine außergewöhnliche Würdigung der mexikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Mit rund 300 bedeutenden Werken gibt die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall Einblicke in die vielschichtige jüngere Kunstgeschichte Mexikos. Bis 16. September beleuchtet die Schau „Mexicanidad“ damit auch jene spezifisch mexikanische, schwer zu fassende Mentalität. Frida Kahlo (1907-1954) überstrahlt als wohl wichtigste Künstlerfigur dennoch alles – doch auch ihr Mann Diego Rivera sowie Rufino Tamayo, Francisco Toledo und Adolfo Riestra haben die Kunstgeschichte des Landes geprägt.

Die fünf Künstler könnten unterschiedlicher nicht sein, schreibt das Museum. Zwischen „Femme fragile“ und „Femme fatale“ gilt die Kahlo als bedeutendste Vertreterin einer volkstümlichen Entfaltung des Surrealismus. Ihre Kunst ist Selbstinszenierung und zeigt zugleich Leiden und Stärke. Im Vordergrund steht neben der Auseinandersetzung mit ihrem von Krankheiten gebeutelten Körper ihre Rolle als Frau in einer von Männern geprägten Kultur. Kahlos Mann Diego Rivera steht für die vor allem sozialpolitisch motivierte Malerei aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit realistischer Wandmalerei wollte er den Menschen seine Botschaft vermitteln, die nicht schreiben und lesen konnten.

Die Arbeiten der Eheleute werden ergänzt durch die moderne Malerei ihres Generationsgenossen Rufino Tamayo – mit ihren Linien, Rauminhalten und vibrierenden Farben. Francisco Toledo und Adolfo Riestra schlagen die Brücke zur nächsten Generation mexikanischer Künstler. Die Ausstellung wird mit mexikanischen Fundstücken aus präkolumbianischer Zeit und originalen mexikanischen Objekten ergänzt.

So ist etwa Frida Kahlos Garderobe legendär – zumal sie auch künstlerischer Ausdruck ihrer eigenen Interpretation der „Mexicanidad“ war, teilte die Kunsthalle mit. Zu sehen sind einige von Kahlos prachtvollen Huipiles (ärmellose Oberteile) und Porträtfotos, die sie in ihren schönsten Trachten zeigen. Einblicke gibt es zudem in die Fotokunst der Kahlo. Gezeigt werden rund 150 Fotografien ihrer berühmten wiederentdeckten eigenen Fotosammlung, womit die Ausstellung insgesamt sogar 450 Exponate umfasst. Text: dpa

Die Ausstellung „Mexicanidad – Frida Kahlo, Diego Rivera, Rufino Tamayo, Francisco Toledo, Adolfo Riestra“ ist bis 16. September geöffnet täglich von 11 bis 18 Uhr.

In der Kunsthalle Würth zu sehen: Frida Kahlos „Die Liebesumarmung des Universums, die Erde (Mexiko), ich, Diego und Herr Xólotl“ (1949). Unten: Rufino Tamayos „Die Zuckermühle von Veracruz“ (Ausschnitt, 1966). Links im Text: Diego Riveras „Sonnenblumen“ (1943).
Foto: Banco de México Diego Rivera Frida Kahlo Museums Trust/VG Bild-Kunst, Bonn 2012 | In der Kunsthalle Würth zu sehen: Frida Kahlos „Die Liebesumarmung des Universums, die Erde (Mexiko), ich, Diego und Herr Xólotl“ (1949).
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