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WÜRZBURG
Wilhelm Leibl und der Leibl-Kreis
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:42 Uhr

Wilhelm Leibl ist ein Maler, der nach neuen künstlerischen Freiheiten suchte – in Porträts, Stillleben und Landschaftsbildern. Der Künstler, der enge familiäre Verbindungen zu Würzburg hatte, wurde als der „größte Bildnismaler seit Rembrandt“ bezeichnet, erklärt Henrike Holsing, stellvertretende Direktorin des Museums im Kulturspeicher. So lebten Leibls Schwester und einige Zeit auch seine Mutter in Zell (Lkr. Würzburg), später zogen seine Verwandten nach Würzburg. „Schon kurz nach Leibls Tod in Würzburg 1900 galt er als einer der bedeutendsten deutschen Maler seiner Generation.“ Leibl ist auf dem Würzburger Hauptfriedhof beerdigt.

Während seines Studiums an der Münchner Akademie in den 1860er Jahren habe sich sein herausragendes Talent gezeigt – aber auch seine Unfähigkeit, sich anzupassen. Die Ausstellung im Kulturspeicher, betitelt „Rein Malerisch“, stellt nicht nur Wilhelm Leibl in den Mittelpunkt. Sie präsentiert auch die Werke Gleichgesinnter, den Leibl-Kreis.

Zu dem laut Holsing „lockeren Zusammenschluss fortschrittlich eingestellter Maler“ zählen Karl Haider, Theodor Alt und Johann Sperl. Später stießen Otto Scholderer, Hans Thoma, Wilhelm Trübner und Carl Schuch dazu. Die Kunst Leibls wurde von den Nationalsozialisten sehr geschätzt. Heiner Dikreiter, der erste Direktor der 1941 gegründeten Städtischen Galerie, hat laut Holsing„nicht zufällig in der Nazizeit angefangen, Leibl zu sammeln“.

Bei ihren Recherchen zur Ausstellung stieß die Kunsthistorikerin auf die engen Bande zwischen dem Würzburger Galerieleiter und dem Berliner Kunsthändler Wolfgang Gurlitt, ein Vetter von Hildebrand Gurlitt, dessen spektakuläre Kunstsammlung in der Münchner Wohnung seines Sohnes gefunden wurde (wir berichteten). „Dikreiter hat bei Wolfgang Gurlitt einiges gekauft, auch Leibl-Werke, die keine waren“, sagt Holsing. Sie werden in der Ausstellung zu sehen sein: „Mädchenkopf mit dunkler Bluse“ und „Mädchenkopf mit heller Bluse“.

Eröffnung der Ausstellung ist am heutigen Freitag, 13. Dezember, um 18.30 Uhr. Sie ist bis 23. März 2014 zu sehen: dienstags 13 bis 18, mittwochs 11 bis 18, donnerstags 11 bis 19 sowie Freitag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

 
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