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Wilde Früchte und des Todes Klang
Redaktion
 |  aktualisiert: 29.04.2012 08:52 Uhr

Henry David Thoreau: Wilde Früchte (Manesse, 320 Seiten, 52 Farbillustrationen, 99 Euro). Zum 150. Todestag des als Kämpfer für Bürgerrechte und als Vordenker der ökologischen Bewegung berühmt gewordenen Autors erscheint die prachtvoll ausgestattete deutsche Erstausgabe seiner Aufzeichnungen über „Wilde Früchte”. Liebevoll und detailgenau begleitet Thoreau Erwachen, Wachsen und Reifen der heimischen Natur. Ausgangspunkt seiner literarischen Streifzüge durch die Pflanzenwelt war Concord, Massachusetts, der Schauplatz seines berühmten Werkes „Walden”. Thoreaus Einträge beschreiben 182 Arten und Unterarten, von den Nussfrüchten der Ulmen Anfang Mai bis zum Wacholder im darauffolgenden März. Für deren genaues Aussehen, ihren Standort und Reifungsprozess interessierte er sich ebenso wie für frühe naturgeschichtliche Aufzeichnungen und das Wissen der amerikanischen Ureinwohner.

Meg Gardiner: Todesmut (Heyne, 464 Seiten, 14,99 Euro). Einen rasanten Sportwagen hat sie schon, ebenso ein schickes Appartement im angesagtesten Viertel San Franciscos. Autumn Reiniger kann ihren 21. Geburtstag kaum erwarten. Ihr Vater hat ihr ein außergewöhnliches Geschenk gemacht: Gemeinsam mit ihren fünf besten Freunden wird sie an einem luxuriösen Reality-Game in der kalifornischen Wildnis teilnehmen. Mehr und mehr entfernen sich die Jugendlichen von der Zivilisation. Plötzlich gerät ihr Wagen ins Schleudern. Der Kofferraum springt auf und gibt eine grausige Fracht preis. Panik bricht aus. Es beginnt ein Albtraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint.

John Carter Cash: Mein Vater Johnny Cash (Knesebeck, 160 Seiten, 200 Abbildungen, 10 herausnehmbare Faksimiles, 39,95 Euro). Mit über 500 Songs, mehr als 50 Millionen verkauften Tonträgern und 15 Grammy Awards ist Johnny Cash der King of Country. Doch Ruhm und Erfolg bargen auch Schattenseiten: Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Ehekrisen, Gewaltausbrüche. Seine Bühnenpartnerin und spätere Ehefrau June Carter blieb dennoch bis zu ihrem Tod an seiner Seite. In diesem Band bietet John Carter Cash, der einzige gemeinsame Sohn von Johnny und June, erstmals einen tiefen persönlichen Einblick in das Leben, die Arbeit und in die Gefühlswelt seines Vaters. Zahlreiche exklusive Fotografien, Gedichte, Notizen, Briefe, Zeichnungen und Songtexte aus den Archiven seiner Familie runden das Bild ab.

René Staud (Fotos), Jürgen Lewandowski (Texte): The Mercedes-Benz 300 SL Book (teNeues, 304 Seiten, 200 Farbfotografien, 29 x 37 cm, 98 Euro). Der schwergewichtige, opulent produzierte Band, der auf René Stauds erfolgreichen Kalendern basiert, ist eine Ode an ein außergewöhnliches Fahrzeug, dem auch Stars wie Grace Kelly, Frank Sinatra und Alfred Hitchcock verfielen. Die aufwendig inszenierten Fotos zeigen geschwungene Kurven und Präzision in jedem Detail und vermitteln so die Leidenschaft für ein atemberaubendes Automobil. Die fotografische Hommage an den „Sportwagen des Jahrhunderts“ umfasst 60 Jahre Modellgeschichte von den 300-SL-Rennwagen des Jahres 1952 bis zur neuesten Generation des SL.

Gonçalo M. Tavares: Die Versehrten (DVA, 240 Seiten, 19,99 Euro). Gibt es eine Formel für den Schrecken? Theodor Busbeck, Arzt und Historiker, ist besessen von der Idee, das Übel folge einer inneren Logik, und er arbeitet fieberhaft daran, künftige Schrecken im Voraus berechnen zu können. Seine Exfrau und Patientin Mylia trotzt seit Jahren den Prognosen der Ärzte über ihren immanenten Tod; Ernst Spengler, ihr ehemaliger Geliebter, ist seit seinem Aufenthalt in der Nervenklinik ein gebrochener Mann und des Lebens überdrüssig, und Hinnerk Obst ist ein vom Krieg Gezeichneter. In einer schicksalhaften Nacht treffen all diese Personen aufeinander, und die Gewalt scheint unausweichlich. Tavares (51) gilt als einer der wichtigsten Autoren Portugals.

Christoph Niemann: Abstract City – Mein Leben unterm Strich (Knesebeck, 256 Seiten, 19,95 Euro). Ein Langstreckenflug, eine schlaflose Nacht oder der Versuch, den Haushalt in den Griff zu bekommen, werden zu einem visuellen Feuerwerk – 2008 begann der deutsche Grafikdesigner Christoph Niemann seine Arbeit an dem Blog „Abstract City“ für die „New York Times“. Seine hier erstmals in Buchform erscheinenden Beiträge sind inspiriert von der Idee, alltägliche Erlebnisse und Beobachtungen aus seinem Leben mit grafischen Mitteln so umzusetzen, dass jeder Leser sofort einen Bezug dazu findet. Kurze, pointierte Texte machen das Ganze zu intelligenter, kurzweiliger Unterhaltung.

Carin Bartosch Edström: Der Klang des Todes (Diana, 624 Seiten, 19,99 Euro). Herbst in Schweden: Auf Wunsch seiner Freundin Louise ist Raoul Liebeskind für Tonaufnahmen aus New York auf die kleine Schäreninsel gekommen. Kurz darauf wird der Stargeiger tot aus dem Wasser geborgen. War er im Dunkeln auf den glitschigen Felsen ausgerutscht, oder wurde der Musiker ermordet? Zielstrebig macht sich Kommissarin Ebba Schröder aus Stockholm an die Arbeit. Zwei Frauen des Streichquartetts waren einmal in Raoul verliebt, scheinbar hatte er sowohl bei Anna als auch bei Helena alte Sehnsüchte neu entfacht. Und welche Rolle spielt Caroline, seine neueste Flamme? Die junge Cellistin hatte sich für Raoul gerade von ihrer Partnerin Louise getrennt. Dank ihrer ausgeklügelten Befragungen gelingt es Ebba Schröder, herauszufinden, wie blendend sich der Geiger auf die Frauen verstand und an welchem Punkt Liebe in Hass umschlug.

Nicholas Sparks: Mein Weg zu dir (Heyne, 400 Seiten, 19,99 Euro). Mit siebzehn verlieben sich Dawson und Amanda ineinander. Sie werden ein Paar – obwohl ihre Familien nicht unterschiedlicher sein könnten und die Beziehung nach Kräften bekämpfen. Ein Jahr lang hält die Liebe stand, dann trennen die widrigen Umstände und ein Schicksalsschlag die beiden. Erst als fünfundzwanzig Jahre später ein gemeinsamer Freund stirbt, sehen sich Dawson und Amanda anlässlich des Begräbnisses wieder. Erneut sind sie von den Gefühlen füreinander überwältigt. Aber mit beiden hat es das Leben nicht nur gut gemeint, sie haben Entscheidungen getroffen, die sie nachträglich bereuen. Die Kluft zwischen ihnen ist nur noch größer geworden. Kann ihre Liebe die Vergangenheit überwinden?

Nicola Marni: Methan (Page & Turner, 512 Seiten, 14,99 Euro). Ein geheimes Forschungszentrum auf einer Insel im Eismeer wird überfallen und zerstört. Gleichzeitig stürzt ein Flugzeug mit der wissenschaftlichen Elite Russlands und der USA in der Nähe der Insel ab. Keiner überlebt. Einige Wochen später verunglückt der Playboy Espen Terjesen bei Paris. Auf einem Pressefoto von dem Unfall ist neben Terjesen die Wissenschaftlerin Nasdja Paragina zu sehen – die angeblich bei dem Flugzeugunglück umgekommen ist. Als die beiden wenig später eine Fahrt auf dem Hurtigruten-Schiff Trollfjord buchen, erhalten die deutschen Agenten Torsten Renk und Henriette von Tarow den Auftrag, sie zu überwachen; Terjesen steht im Verdacht der Industriespionage. Kaum sind Renk und Henriette als Touristen getarnt auf dem Schiff, bemerken sie andere Agenten verschiedener Geheimdienste. Sie finden heraus, dass auf dem Schiff Sprengladungen angebracht wurden . . .

Jakob Ejkersbo: Exil (btb, 320 Seiten, 17,99 Euro). Die junge Samatha ist gebürtige Engländerin, lebt aber seit ihrem dritten Lebensjahr in Tansania. Auf ihren Vater – ein ehemaliger Elitesoldat, der sich als Söldner verdingt und Waffen schmuggelt – ist kein Verlass, die alkoholabhängige Mutter verlässt die Familie schon bald in Richtung Europa. Kein Wunder, dass Samantha sich im Internationalen Internat in Moshi am Kilimandscharo einsam und verloren fühlt. Ein wenig Halt findet sie allenfalls in ihrem dänischen Mitschüler Christian, aber auch dieser kann sie nicht abhalten von ihrer selbstzerstörerischen Wut.

Manfred Kühn: Johann Gottlieb Fichte (C. H. Beck, 682 Seiten, 30 Abbildungen, 29,95 Euro). Fichte (19. Mai 1762 – 29. Januar 1814) gehört zu den interessantesten Figuren der deutschen Geistesgeschichte. Die Welt war für ihn kein statisches System, sondern dynamischer Ausdruck eines Handelns. Fichte war jedoch nicht nur Philosoph. Er war auch ein politisch engagierter Schriftsteller und Redner. Theorie war ihm nicht genug. Er verstand sich hauptsächlich als ein Mann der Praxis. Manfred Kühn untersucht dieses Verhältnis von Gedanke und Buch, Gesinnung und Leben in seiner Biografie. Auf den neuesten Quellen fußend, zeigt er, dass Fichtes Leben von Zerrissenheit, Spannungen, Unstimmigkeiten und politischen Entwicklungen gekennzeichnet war, dass die ihm oft attestierte Einheit von Leben und Werk nur ein Mythos war.

Roger Graf: Die rechte Hand (Pendragon, 384 Seiten, 19,95 Euro). Ein schauriger Fund beschäftigt die Zürcher Polizei um Ermittler Damian Stauffer: In der Nähe einer Schrebergartensiedlung wird im Gebüsch eine Hand entdeckt. Die Kripo hat keinerlei Anhaltspunkte, bis ein Sozialarbeiter, der sich eine berufliche Auszeit genommen hat, ermordet wird. Denn plötzlich taucht auf mysteriöse Weise erneut die Hand bei den Ermittlungen auf. Stauffers Team sucht nach Zusammenhängen und entdeckt neue Ungereimtheiten. Stecken private oder politische Motive hinter den Taten?

Bayerns Hüttenberge

Stefan Winter, Georg Hohenester: Bayerns Hüttenberge (blv, 144 Seiten, 137 Farbfotos, 19,95 Euro). Das Buch stellt 50 weiß-blaue Hüttenklassiker vor, mit Varianten, dem Ambiente, dem Speisenangebot, Touren-Highlights, genauen Routenbeschreibungen und Karten. Es taugt für Familien, Genusswanderer, aber auch für Bergsteiger, für Freunde von guter Küche und Winteraktivitäten.

Christoph Süß: Morgen letzter Tag! (Knaus, 224 Seiten, 19,99). Ist die Welt nach Ablauf der Haltbarkeit noch zu gebrauchen? Das fragt sich der Philosoph, Kabarettist und „quer“-Moderator Christoph Süß. In seiner Kritik der reinen Apokalypse nimmt er ebenso fröhlich wie respektlos die zahllosen Ängste und Endzeitgedanken der Menschen auseinander: So schlimm wird es schon werden, meint er, und dass der Weltuntergang halt eine Frage der Perspektive ist.

Annette Meisl: Fünf Männer für mich (Südwest, 304 Seiten, 16,99 Euro). „Nur einen Mann? Ich will fünf!“ Das beschließt Annette Meisl, als ihre Ehe nach 15 vermeintlich glücklichen Jahren scheitert. Sie startet ihr persönliches Fünf-Lover-Projekt und bestimmt die Spielregeln der Liebe ab sofort selbst: Fünf Liebhaber, gleichzeitig, versteht sich. Sie muss nicht lange darauf warten. In ihrem Buch gewährt sie Einblicke in ihr Liebesleben und zeigt, wie man nach einer großen Enttäuschung nicht nur sein Selbstwertgefühl wiedergewinnt, sondern vor allem eine selbstbestimmte Sexualität lebt.

Patricia Kaas: Mademoiselle singt den Blues (Edition Elke Heidenreich, 240 Seiten, 19,99 Euro). Patricia Kaas erzählt von ihrem kometenhaften Aufstieg von der lothringischen Bergarbeitertochter zur international erfolgreichsten französischen Sängerin der Gegenwart. Ihre volle, dunkle Stimme erregt Aufsehen, wenn sie als Kind in Bierzelten singt. Die ehrgeizige – deutsche – Mutter meldet sie bei Gesangswettbewerben an. Mit 13 tritt die Kaas bereits regelmäßig in einem Saarbrücker Nachtclub auf, wo sie entdeckt wird. Damit beginnt eine internationale Karriere mit vielen goldenen Alben und Welttourneen. Doch der Ruhm hat auch Schattenseiten: Das ständige Herumreisen lässt keine feste Partnerschaft zu, und die Liebe der Fans wird zum Albtraum, als ein Stalker bis in ihre Wohnung vordringt.

Stephen Greenblatt: Die Wende. Wie die Renaissance begann (Siedler, 332 Seiten, 24,99 Euro). An einem kalten Januartag des Jahres 1417 fällt dem Humanisten Poggio Bracciolini in einem deutschen Kloster ein altes Manuskript in die Hände. Damit rettet er das letzte vorhandene Exemplar von Lukrez' antikem Meisterwerk „De rerum natura“ vor dem Vergessen, nicht ahnend, dass dieses Buch die Welt in ihren Grundfesten erschüttern wird. Denn der antike Text mit seinen unerhörten Gedanken über die Natur der Dinge eröffnet den Menschen des ausgehenden Mittelalters neue Horizonte, befeuert die beginnende Renaissance und bildet die Basis unserer modernen Weltsicht. Der Autor beschreibt, wie die Verbreitung des Buches die Renaissance beeinflusste und bedeutende Künstler wie Botticelli oder Shakespeare, aber auch Denker wie Giordano Bruno und Galileo Galilei prägte.

Die Jagd auf die Venus

Andrea Wulf: Die Jagd auf die Venus (C. Bertelsmann, 416 Seitenm, 21,99 Euro). Im Juni 2012 wird die Welt zum Himmel schauen und auf den Venusdurchgang warten. Dieses seltene astronomische Ereignis, bei dem die winzige schwarze Scheibe des Planeten Venus vor der Sonne vorbeizieht, geschieht nur alle 125 Jahre. Andrea Wulf blickt aus diesem Anlass zurück auf den Sommer des Jahres 1769, als beim damaligen Venusdurchgang erstmals Wissenschaftler weltweit zusammenarbeiteten, um den bis dahin unbekannten Abstand zwischen Sonne und Erde exakt zu ermitteln. Dieses erste internationale Wissenschaftsprojekt verband Menschen verschiedener Kontinente und Herkunft. Ihre Geschichte(n) erzählt Andrea Wulf in einem Wissenschaftsthriller, der an jenen magischen Moment erinnert, als die Dimensionen des Universums erstmals Kontur gewannen.

Blandine le Callet: Die Ballade der Lila K (Ullstein, 368 Seiten, 19,99 Euro). Lilas Geschichte beginnt, als sie fünf Jahre alt ist. Schwarz gekleidete Männer nehmen ihr die Mutter weg, sie selbst landet in einem Heim. Überall sind Kameras, die Erziehung ist streng. Wo ihre Mutter ist, weiß sie nicht, auch kann sie sich an nichts mehr erinnern. Doch als sie älter wird, stellt sie Fragen – und verweigert sich dem für sie vorgegebenen Leben. Sie will ihre Mutter wiederfinden. Als Lila ein altes Wörterbuch geschenkt bekommt, in dem eine rätselhafte Nachricht versteckt ist, kommt sie dem Geheimnis ihres Lebens allmählich auf die Spur.

Simone Felice: Black Jesus (Heyne, 208 Seiten, 14,99 Euro). Der preisgekrönte amerikanische Songwriter und Sänger Simone Felice („The Felice Brothers”, „The Duke & the King”) legt seinen Debütroman vor, eine düster-sentimentale Liebesgeschichte, die in einem Amerika spielt, das sich am Abgrund befindet. Zwei einsame, verlorene Seelen tun sich in einem dem Tode geweihten Ort zusammen, um dem Schicksal die Stirn zu bieten.

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