Rein äußerlich ist Olaf Schubert, Ostdeutschlands derzeit erfolgreichstes Kabarett-Gewächs, alles andere als ein Popstar. Trotzdem ist dem 46-jährigen Dresdner im Karo-Pullunder gelungen, was nur wenige schaffen. Mehr als 1000 Besucher hat er in die ausverkaufte Würzburger Posthalle gelockt. Das Publikum war bunt gemischt. Vom Studenten bis zum Rentnerehepaar war jede Altersklasse vertreten.

Punkt 20 Uhr startete der selbst ernannte „Retter der Finsternis“ und „neben dem Papst zweitwichtigste Mitarbeiter der Wahrheit“ seine rund zweieinhalbstündige Show namens „So!“. Gleich zu Beginn lobte er die „mit Abstand schönste Posthalle der Welt“ und betonte ihre „gelungene architektonische Mischung aus nüchtern und öde“, was beim Publikum für viele Lacher sorgte. Das hing ohnehin an Schuberts Lippen, der, in seiner Figur als sächselnder Besserwisser, nicht müde wurde, Belehrungen auszuteilen. Die gehen von Ernährungsweisheiten wie „das Geheimnis ist die Zubereitung beim Blattsalat: Kurz vor dem Verzehr einfach durch Gulasch austauschen!“ über Anmerkungen zur Ukraine und den auf der Krim vertretenen „Kriminellen“ bis hin zum Thema Erektionsstörungen.

Als „Bundesolaf und Zentralschubert“ gesteht der Kabarettist seinem begeisterten Publikum dann auch: „Ich bin ein brodelnder Vulkan.“ Der kann auch – mehr oder weniger gut – singen und tanzen, begleitet bei Songs wie „Der Apfel“ oder „Madeleine“ von seinen Freunden und Weggefährten Jochen Barkas und Herrn Stephan. Das Ganze klingt nach einer schrägen Mischung aus Jazz und „Katzeklo“ – kommt aber so gut an, dass eine Zugabe unter „sitting ovations“ anberaumt wird. Bei der zückt Schubert dann sogar die zackige E-Gitarre und legt ein fulminantes Solo hin. Die nächste Chance, in der Region einen Schubert-Auftritt zu erleben, ist am 26. Mai in Bad Mergentheim.