
Mehr als 70 Gemälde aus eigenen Beständen und Privatbesitz zeigt das Wertheimer Museum „Schlösschen im Hofgarten“ und verschafft damit einen Überblick über die Entwicklung der Landschaftsmalerei von den Heidelberger Romantikern um Carl Rottmann bis zu den Malern der Berliner Secession um Max Liebermann.
Im Laufe des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Landschaftsmalerei vielfältig entwickelt. Die Romantik setzte Mensch und Landschaft in eine neue Beziehung. Die Darstellung von Natur entwickelte sich im Laufe der Zeit von der komponierten Ideallandschaft hin zur ausschnitthaften Wiedergabe. Auch Jahreszeiten und Witterungsstimmungen wurden zunehmend erfasst. Der Impressionismus erhob dann die Freilichtmalerei zur Regel und brachte die Momentaufnahme, das Erfassen der Stimmung des Augenblicks, in die Kunst. Die Farbe begann die Bilder zu dominieren, im Versuch, das flüchtige Licht auf der Leinwand festzuhalten.
Seit dem späten 18. Jahrhundert waren Künstler nach Italien gezogen und hatten sich für die dortige Landschaft begeistert. Südliches Licht bestimmt viele der Bilder, die damals entstanden. Die Italien-Sehnsucht wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts durch die „Entdeckung Deutschlands“ abgelöst.
Ergänzt durch Leihgaben aus Privatbesitz (vor allem Bilder der Romantik und des Realismus) und aus der Sammlung Wolfgang Schuller (Gemälde der Berliner Secession), kann der Besucher erstmals in Wertheim die Entwicklung der Landschaftsmalerei nachvollziehen. Ergänzend stellt das Grafschaftsmuseum Wertheim aus seinem Bestand Gemälde zur Verfügung, die das Land Baden-Württemberg ihm als Dauerleihgaben überlassen hat.
Das von einem Park umgebene Schlösschen im Wertheimer Ortsteil Eichel, ehemals fürstliche Residenz, bietet das zu den Bildern passende historische Ambiente. Text: jk
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 14–17, Sonn- und Feiertage 12–18 Uhr. Bis 12. August. Der Eintritt ist frei.